Kreis Karlsruhe: Breitgefächerte Themen beim Gemeindebesuch des Landrats in Waghäusel

Breitbandversorgung, Abfall, Pflegestützpunkt und 'Demokratie leben'

Freuten sich über einen wichtigen Beitrag zum Thema Demokratie: Bürgermeister Thomas Deuschle (links) und Landrat Dr. Christoph Schnaudigel (hintere Reihe 3.v.r.) bei der Übergabe der Broschüre „Demokratie leben“, die die Lerngruppe 9a der Gemeinschaftsschule Waghäusel erarbeitet hat. (Foto: Landratsamt Karlsruhe)
Freuten sich über einen wichtigen Beitrag zum Thema Demokratie: Bürgermeister Thomas Deuschle (links) und Landrat Dr. Christoph Schnaudigel (hintere Reihe 3.v.r.) bei der Übergabe der Broschüre „Demokratie leben“, die die Lerngruppe 9a der Gemeinschaftsschule Waghäusel erarbeitet hat. (Foto: Landratsamt Karlsruhe)

Waghäusel – Landrat Dr. Christoph Schnaudigel nutzt seine Gemeindebesuche, die er in regelmäßigen Abständen in allen 32 Landkreiskommunen durchführt, um sich vor Ort über das aktuelle Geschehen zu informieren und sich mit den politischen Akteuren über anstehende Herausforderungen auszutauschen.

Sein jüngster Gemeindebesuch führte ihn am vergangenen Dienstag in die Große Kreisstadt Waghäusel. Dort wurde er nicht nur von Bürgermeister Thomas Deuschle in Vertretung von Oberbürgermeister Walter Heiler begrüßt, sondern auch von der Lerngruppe 9a der Gemeinschaftsschule Waghäusel mit der Schulleiterin Christiane Naas, Klassenlehrerin Rebecca Tropf und der Schulsozialarbeiterin Sonja Weber-Graf. Die Schülerinnen und Schüler stellten Landrat, Bürgermeister sowie dem Gemeinderat Waghäusel ihr Projekt „Demokratie leben“ vor, innerhalb dessen sie sich intensiv mit den demokratischen Strukturen in Schule, Kommune und Deutschland beschäftigt, einen Journalisten-Workshop besucht, Interviews geführt und zu vielfältigen Themen, insbesondere Rassismus, Gleichstellung, Gemeinschaftsschule, Menschenwürde und Pressefreiheit recherchiert haben. Ihre Ergebnisse haben sie in der Broschüre „Demokratie leben“ zusammengefasst, die sie Landrat Dr. Christoph Schnaudigel bei seinem Besuch übergaben.

„Das Landratsamt Karlsruhe ist seit Mai 2017 Teil des Bundesprogramms „Demokratie leben“, das sich aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit einsetzt. Euer Engagement rückt mit den Grundrechten ein sehr aktuelles Thema in den Fokus. Sie sind ein so wichtiges Gut, das niemand als selbstverständlich hinnehmen darf“, beglückwünschte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel die Jugendlichen zu diesem Projekt, das der Landkreis mit über 5.000 Euro förderte. Er war sich mit Bürgermeister Thomas Deuschle einige, dass es sich wegen der derzeitigen Lage in Deutschland und der Europäischen Union umso mehr lohnt, sich über Demokratie Gedanken zu machen.

Beim anschließenden Gespräch mit den Gemeinderäten ging es um kreispolitische Themen. „Das Thema Breitbandversorgung treibt die Bevölkerung sehr um, die Stadt Waghäusel investiert viel in den innerörtlichen Ausbau des Access-Netzes“, brachte Bürgermeister Thomas Deuschle ein wichtiges Thema zur Sprache. „Über 15 Mio. Euro an Fördergeldern für das landkreisweite Backbone und den innerörtlichen Ausbau sind an den Landkreis und seine Städte und Gemeinden geflossen. Alles für Maßnahmen zur Versorgung mit Glasfaser, der Technologie der Zukunft. Dass der eingeschlagene Weg der richtige ist, zeigt sich daran, dass er plötzlich andere Telekommunikationsanbieter auf den Plan gerufen hat, die zuvor keinerlei Interesse an irgendwelchen Ausbaumaßnahmen zeigten. Wichtig ist auch, die Vermarktung zu intensivieren“, berichtete Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Sehr erfreulich sei auch, dass Waghäusel im ersten Halbjahr 2019 einen Pflegestützpunkt bekommt.

Sein ausdrücklicher Dank galt allen Mitwirkenden, die dabei geholfen haben, die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen zu ermöglichen. „Die Situation hat sich gegenüber den Spitzenzeiten im Jahr 2015, als monatlich 700 Asylbewerber neu unterzubringen waren, gegenüber heute mit monatlich 40 Personen deutlich entspannt. Wir konzentrieren uns daher auf den Rückbau der bestehenden Unterkünfte, für die wir andere Nutzungsmöglichkeiten suchen“, informierte er die Gemeinderäte.

Nachdem die Entscheidung, eine getrennte Biomüllsammlung im Landkreis Karlsruhe einzuführen, relativ geräuschlos gefallen sei, wird die Entsorgung freigemessener Abfälle aus dem Rückbau des Kernkraftwerks Philippsburg weiterhin emotional diskutiert. Das Thema werde den Landkreis aufgrund der komplizierten Gemengelage noch lange beschäftigen, so die einhellige Meinung.

Bürgermeister Thomas Deuschle dankte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel für den Besuch und den informativen Austausch.