Mainzelbahn
v.l.n.r.: Bürgermeister Günter Beck, Jean Kiltz, Jochen Erlhof und Daniel Gahr. (Foto: Mainzer Stadtwerke)

Mainz – Jubiläum auf der Mainzelbahnstrecke: Die Mainzer Mobilität begrüßte heute auf der Straßenbahnverbindung zwischen dem Hauptbahnhof und Lerchenberg den 10-millionsten Fahrgast.

MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof, der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende Daniel Gahr und Bürgermeister Günter Beck überreichten als kleines Dankeschön an Jean Kiltz eine Jahreskarte für den ÖPNV sowie einen Blumenstrauß und eine Flasche Sekt. Der 31-jährige Mainzer nutzt die Mainzelbahn regelmäßig für die Fahrten von seiner Wohnung in der Neustadt zur Arbeitsstelle auf dem Lerchenberg.
Dass der 10-millionste Fahrgast auf der neuen Straßenbahnstrecke bereits im August 2018 erreicht wurde – also bereits 20 Monate nach Inbetriebnahme der Mainzelbahn im Dezember 2016 – zeigt, dass die Mainzelbahn ein Fahrgastmagnet und eine Lokomotive für das gesamte Mainzer Straßenbahnsystem ist. Bei den jüngsten Fahrgasterhebungen im Januar und Februar waren bei den Erhebungen auf der Strecke zwischen Lerchenberg und Universität etwa 26.700 Ein- und Aussteiger in die Straßenbahnen der Linien 51, 53 und 59 gezählt worden.

Die stärksten Haltestellen sind erwartungsgemäß die Universität mit 6600 und Friedrich-von-Pfeiffer-Weg mit 5900 Fahrgästen an einem Werktag. An beiden Haltestellen hat die Straßenbahn direkt den Busverkehr überflügelt und während die Zahl der Fahrgäste an der Universität insgesamt, also unter Berücksichtigung der Buslinien in etwa stabil geblieben ist, ist das Fahrgastaufkommen am Friedrich-von-Pfeiffer-Weg um gut 25 % gestiegen. Ganz deutlich ist der Zuwachs an Fahrgästen an den drei Haltestellen im Bereich der Hochschule Mainz (Kisselberg, Plaza und Hochschule) mit über 50 %, hier macht sich vor allem die städtebauliche Entwicklung bemerkbar.

In den drei Stadtteilen Lerchenberg, Marienborn und Bretzenheim hat die Mainzelbahn ebenfalls sehr positive Auswirkungen. Neben den gewünschten Verlagerungen vom Bus auf die leistungsfähige und attraktive Straßenbahn gab es überall ganz erhebliche Fahrgastzuwächse im Vergleich zum Zeitpunkt vor dem Straßenbahnausbau. So stieg das Fahrgastaufkommen im Vergleich zu 2014, dem Jahr des Baubeginns, der Mainzelbahn in der Summe aller Bus- und Straßenbahnlinien, auf dem Lerchenberg um am Werktag bzw. 9 Prozent (458 Fahrgäste), in Bretzenheim um 14,3 Prozent (1855 Fahrgäste) und
in Marienborn sogar um 21,2 Prozent (493 Fahrgäste).

Von den gezählten 26 700 Ein- und Aussteigern nutzen die Mainzelbahn etwa 5400 im sogenannten Binnenverkehr, fahren also von Lerchenberg nach Bretzenheim oder von Marienborn zur Universität. Auch das übertrifft die Erwartung der MVG, die gerade auch in den Beziehungen zwischen den Zielen einen wichtigen Wert der Neubaustrecke gesehen hat. Da die Fahrgäste im Binnenverkehr jeweils beim Ein- und Ausstieg, also zweimal, von den automatischen Zähleinrichtungen erfasst werden, liegt die Zahl der Personen, die die Mainzelbahnstrecke täglich nutzen bei etwa. 21.300. Das ergibt auf ein Jahr hochgerechnet rund 6,4 Millionen Passagiere. Eigentlich hatte die Mainzer Mobilität vor Inbetriebnahme der Strecke mit jährlich etwa fünf Millionen Passagieren gerechnet.

Die Mainzelbahn hat auch das Straßenbahnsystem insgesamt mit den neuen Direktverbindungen, z.B. aus der Neustadt oder der Oberstadt zur Universität attraktiver gemacht: Der Anteil der Fahrgäste auf der Straßenbahn liegt jetzt bei über 38 Prozent und damit deutlich über der Fahrleistung der Straßenbahn, die knapp 24 % ausmacht. Das zeigt deutlich, dass die Straßenbahn als attraktives und leistungsfähiges System im ÖPNV wahrgenommen und intensiver als eine Busverbindung genutzt wird.