Worms: Stadt schließt Bordell in der Goethestraße

Symbolbild (Foto: Pixabay)
Symbolbild (Foto: Pixabay)

Worms – Die Stadt hat den Bordellbetrieb in der Goethestraße eingestellt. Vor fast genau einem Jahr eröffnete dort das „Studio X“ – zum Unmut vieler Anwohner und Eltern der gegenüberliegenden Karmeliter-Realschule plus.

Für die Räumlichkeiten, die vormals als Tai-Chi-Studio genutzt worden waren, hatte der Bauherr zunächst lediglich eine Nutzungsänderung zur Einrichtung zweier Wohnungen beantragt. Erst im Nachgang hatte der Bauherr eine weitere Nutzungsänderung angestrebt – diesmal für einen Bordellbetrieb. Die Bauverwaltung hatte daraufhin den Bordellbetrieb untersagt. „Das Vorhaben musste nach Paragraf 34 des Baugesetzbuches beurteilt werden, das besagt, dass innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ein Vorhaben dann zulässig ist, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt. Im Falle der Goethestraße handelt es sich um ein allgemeines Wohngebiet. Damit sind gewerbliche sexuelle Dienstleistungen in diesem Bereich nicht zulässig“, erläutert Oberbürgermeister Michael Kissel.

Die Bauverwaltung hatte nach eingehender Prüfung des Sachverhalts im November 2017 den Antragsteller aufgefordert, den Betrieb einer bordellartigen Einrichtung in der Goethestraße zu unterlassen. Der Antragsteller hatte gegen die Anordnung Widerspruch eingelegt; bestritten hatte er jedoch nicht, dass der Betrieb einer bordellartigen Einrichtung bzw. die Ausübung der Wohnungsprostitution aufgrund fehlender Baugenehmigung zumindest formell illegal ist. Ungeachtet dessen kam der Bauherr der Anordnung nicht nach, woraufhin ihm die Bauverwaltung ein Zwangsgeld festsetzte und als weiteres Zwangsmittel die Versiegelung des Betriebs androhte. „Auch dieser Aufforderung ist der Bauherr nicht nachgekommen, weswegen unsere Bauverwaltung das Bordell nun stillgelegt hat“, berichtet OB Kissel.

Vor Ort trafen die Mitarbeiter der Bauverwaltung und der Ordnungsbehörde auf drei Frauen, die einräumten, dass die Räumlichkeiten weiterhin als Bordell genutzt würden. Der Bauherr bestätigte die Angaben.

„Momentan gehen wir davon aus, dass der Eigentümer die Räumlichkeiten nun anderweitig vermieten wird“, so der Stadtchef.