Landau – Erst gestern brannte der Wald am Beutelsberg bei Eußerthal. Ursache war vermutlich eine achtlos weg geworfene Zigarettenkippe. Und heute mittag flackert das Feuer wieder auf, weil sich Glutnester unter der Rohhumusdecke lange halten können. Das Forstamt Haardt weist die Bevölkerung auf die steigende Waldbrandgefahr hin und bittet um Achtsamkeit und Mithilfe!

„Da die Trocken- und Hitzeperiode weiter anhält, steigt die Waldbrandgefahr in unseren Wäldern deutlich“, hierauf weist Siegfried weiter vom Forstamt Haardt hin. „Die zweithöchste Gefahrenstufe/- index des Deutschen Wetterdienstes ist inzwischen in Teilen des Forstamtsbereiches erreicht.

„Unsere Wälder, die Tiere und Pflanzen können im Brandfall nicht evakuiert werden. Sie sind schutzlos dem Feuer ausgeliefert, Totalverluste der Lebensräume sind neben dem wirtschaftlichen Schaden die bittere Folge“ so Weiter. So vernichten auch kleinere, niedrige Bodenfeuer durch die Temperaturentwicklung und die Schädigung der Wurzeln und Stammanläufe den aufstockenden wertvollen Waldbestand einschließlich aller Lebewesen. „Die Forstleute, die Feuerwehr und die Polizei sind bei ihren Bemühungen zum aktiven Waldschutz auf die Mithilfe aller Bürgerinnen und Bürger angewiesen“ so der Appell des Forstamtes. Deshalb gilt: Jede, auch kleinere Rauchentwicklung außerhalb der Siedlungsgebiete melden, Notruf 112 (Feuerwehr) oder 110 (Polizei). Die Angabe der im Wald an Wegkreuzungen beschilderten Rettungspunkte (grüne Tafeln mit weißem Kreuz und einer Nummer) erleichtert die rasche Bekämpfung.

Besonders gefährdet sind Nadelholzreinbestände mit trockenem Unterholz und Wälder mit starkem Besucherandrang wie hier an Haardtrand.

Die Zusammenarbeit zwischen den sehr gut ausgerüsteten Feuerwehren, Forstämtern und sonstigen Einsatzkräften wird regelmäßig geübt und strategische Einsatzpläne sind vorbereitet.

Ca. 90 % aller Wald- und Flurbrände gehen auf unvorsichtigen Umgang der Menschen mit offenem Feuer im Wald und in Waldesnähe zurück. Waldbrände können auch durch Blitzschlag oder weggeworfenes Glas entstehen.

Deshalb weist das Forstamt Haardt gemeinsam mit den Feuerwehren eindringlich alle Naturfreunde und Waldbesucher auf folgende Verhaltensregeln hin:

  • Das Rauchen im Wald ist strengstens verboten, machen Sie Raucher höflich darauf aufmerksam.
  • Das Grillen und Anlegen offener Feuer ist im Wald und in Waldesnähe verboten. Bitte ausschließlich offizielle Grillplätze benutzen und auch hier größte Vorsicht wegen Funkenflug. Eine besondere Gefahr geht von den flexiblen Einmalgrills aus.
  • Benutzen Sie nur ausgewiesene Parkplätze; trockene Grasflächen können sich durch heiße Katalysatoren unter den Autos entzünden!
  • Halten Sie alle Zufahrten zu Wäldern und die Waldwege für die Rettungsfahrzeuge vollständig frei.

Durch die von den Waldbesitzern in Rheinland-Pfalz praktizierte naturnahe Waldwirtschaft sind artenreiche, vielfältige und strukturreiche Wälder aufgebaut worden. Dank des seit Jahrzehnten planmäßig entwickelten hohen Laubholzanteils und der Vielfalt in unseren Wäldern haben wir einen natürlichen Waldbrandschutz, weswegen großflächige Brände wie in Schweden oder Südeuropa hier im Pfälzerwald und in der Rheinebene nicht zu befürchten sind. Großflächige vom Menschen geschaffene Monokulturen gehören der Vergangenheit an.