Karlsruhe – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Neu- und Umbau von WC-Anlagen – Öffentliche Sitzung des Bauausschusses am 13. Juli

In der nächsten öffentlichen Sitzung des Bauausschusses am Freitag, 13. Juli 2018, bereits ab 16 Uhr im Kleinen Sitzungssaal des Rathauses am Marktplatz, werden unter Leitung von Bürgermeister Michael Obert drei Themen diskutiert.

Anfangs geht es um den Um- und Neubau von öffentlichen WC-Anlagen an sechs verschiedenen Standorten im Stadtgebiet durch einen Systemanbieter. Anschließend steht die Vergabe von Bauarbeiten für den Umbau der Friedrich-Wolff-Straße zwischen Knielinger- und Alfons-Fischer-Allee an. Und drittens wird darüber gesprochen, einen Platz in Rintheim nach dem Ehrenbürger, SPD-Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Gustav Heller, zu benennen.


Radlerforum diskutierte aktuelle Aspekte der Radverkehrspolitik – KASIG-Baustelle: „Projekt des Reallabors GO Karlsruhe“ am Mendelssohnplatz geplant

Wenn die Kombilösung sich mit ihren Baustellen aus der Kriegsstraße zurückzieht, soll diese auch zu einem Hauptverkehrsweg für Radfahrende werden, betonte Bürgermeister Michael Obert letzte Woche im Radlerforum. Bei der Ausführungsplanung, die derzeit auf Basis des Bebauungsplans erarbeitet wird, „schauen wir nach Optimierungen für Radfahrer und auch Fußgänger.“ Schließlich sei der Bebauungsplan schon einige Jahre alt, die Radstadt Karlsruhe habe sich seither weiterentwickelt. Eine Idee aus dem Radlerforum war, die künftig auf der Gleistrasse gegenläufig fahrenden Straßenbahnen so zu takten, das sie die Querungsstellen gleichzeitig erreichen und diese so möglichst wenig blockieren. „Das nehmen wir mit“, so Obert, auch wenn es eine gewisse Skepsis gibt, was die betriebliche Umsetzbarkeit angeht. Die Detailplanung für die umgestaltete Kriegsstraße wird dem Gremium dann 2019 mit allen Aspekten vorgestellt.

Prüfen wird die Verwaltung auch den Vorschlag, die Sophienstraße zur Vorfahrtstraße zu machen. Das diene der Klarheit, so die Überlegung. Denn schon heute werde sie von sehr vielen Verkehrsteilnehmern – auch denen aus den Nebenstraßen – als vorfahrtberechtigte Straße empfunden, war Meinung im Gremium. In reinen Tempo-30-Zonen ist rechtlich nur Rechts vor Links möglich. In einer Fahrradstraße jedoch lasse das Regelwerk eine Vorfahrtstraße zu, hatte hierzu Joachim Zwirner vom Referat Verkehr beim Polizeipräsidium Karlsruhe ausgeführt.

Zwirner brachte mit der Radunfallstatistik eines der Dauerhandlungsfelder des Radförderprogramms ins Forum ein. 624 Unfälle mit Radfahrer-Beteiligung gab es 2017, damit nur geringfügig weniger als 2016 (654 Radfahrunfälle). „Zum Schuljahresbeginn werden wir wieder verstärkt präventiv, aber auch repressiv tätig werden“, kündigte Zwirner an. Generell sollte man es Radfahrern – wie auch anderen Verkehrsteilnehmern – möglichst einfach machen, sich richtig zu verhalten, war man sich im Forum einig. Also: Attraktive Radverkehrsführungen anbieten, Sichtkontakt fördern. Genau schaue man dort hin, wo Radler in Unfälle verwickelt waren, obwohl sie alles richtig gemacht haben, so Zwirner. Konsequent Unfallhäufungsstellen angehen, laute die Devise. Hier ist 2017 die Sophienstraße am Kreuzungspunkt mit der Schillerstraße aufgefallen. Auch die Kreuzungen Erzbergerstraße/Michiganstraße und Stuttgarter Straße/Wolfartsweierer Straße oder auch Rüppurrer Straße/Baummeisterstraße seien in den Fokus gerückt.

Konzept „Längere, aber sichere Wege“

Wo an Baustellen der Gleisbetrieb eingestellt ist und Radwege über Schienen hinweg am Baufeld vorbei geführt werden, werden diese ausgemörtelt oder mit Gummilippe verschlossen, um Stürze zu vermeiden, so Baustellenkoordinator Jürgen Lohmeyer vom Tiefbauamt. Aber letztlich müssen auch Radler angepasst fahren.

Apropos Baustellen: Zum Standardthema im Radlerforum gehört der Umgang mit Baustellen im Karlsruher Radverkehrsnetz. Klar ist: „Alle Verkehrsteilnehmer, auch Radler, müssen Einschnitte durch die Kombilösung oder andere Baustellen in Kauf nehmen“, so Lohmeyer. Aber: In Karlsruhe gehört zu jeder Baustellenführung immer die „Radfahrerbrille“. „Längere, aber sichere Wege“ heißt das Konzept für die Kombilösung Kriegsstraße. Mit Wegeführungen abseits der Baufelder in der Kriegsstraße. Das Reallabor GO Karlsruhe, das Forschungsprojekt der Hochschule Karlsruhe, wird hier die empfohlene Linienführung am Mendelssohnplatz mit digitalen Tafeln unterstützen. Darauf die Zeitangaben für die Umleitungsstrecke, aber auch für den direkten Weg über die Engstelle – auf dass sich die Erkenntnis einstellt, dass der kürzeste Weg nicht automatisch der schnellste (und sicherste) ist.

Auch für die Wasserwerkbrücke wurden an einer Wegebeziehung für Radfahrende sowie Fußgängerinnen und Fußgänger für die Dauer der Vollsperrung gearbeitet. Gleiches gilt – kleinräumiger – für die Brücke Am Fasanengarten.

Wie immer informierten Tiefbauamt und Stadtplanungsamt über den aktuellen Ausbau der Radinfrastruktur sowie geplante Projekte. Aktuell wird etwa an Abschnitten der Stadtteilroute von Hagsfeld in die Innenstadt über Rintheim und Oststadt gearbeitet. Vorgestellt wurden zudem Planungsüberlegungen zur Geh- und Radwegeverbreiterung entlang der L623 zwischen Wolfartsweier und Grünwettersbach.

ADFC Karlsruhe bekräftigt Engagement zugunsten Radstadt Karlsruhe

Dass die Stadt Karlsruhe und der ADFC Karlsruhe bei der Radverkehrsförderung am gleichen Strang ziehen, untermauerte Christian Büttner, Vorstandssprecher des ADFC Karlsruhe, im Radlerforum. „Wir streben bis 2025 einen Radanteil von 40 Prozent an“, gab er bei der Vorstellung des Radverkehrspolitischen Programms bis 2025 des ADFC Karlsruhe die Richtung vor. Erreichen will der ADFC dies mit einem weiteren systematischen Engagement – und sah sich da mit Bürgermeister Obert einig, der betonte: „Eine Stadt, die die Aufholzeit hinter sich hat, muss die nächste Raketenstufe zünden, um voran zu kommen.“ Zu den Maßnahmen, die Büttner aufzählte, gehörten die aktuell diskutierten Verbindungen der Stadt mit der Region über Radschnellwege ebenso wie der weitere innerstädtische Ausbau der Radinfrastruktur mit Fahrradstraßen oder auch Radstreifen. Man müsste, so Büttner, zudem Leuchtturmprojekte umsetzen – etwa die Beseitigung der Schiebestrecke am Hafensperrtor. Oder auch zur Mobilitätsbildung Rollerprojekte in Kita und Grundschule etablieren. Natürlich sei dies nicht umsonst zu bekommen, weiß Büttner, der daher anregte, das Radbudget der Stadt entsprechend aufzustocken.