Karlsruhe: „Krieg und Frieden“ – Bildbetrachtungen in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe am 10. und 11. Juli 2018

Karlsruhe – 2018 jährt sich zum 100. Mal das Ende des Ersten Weltkriegs. Die vor kultureller Lebendigkeit und Zukunftsoptimismus überbordende Welt zu Beginn des 20. Jahrhunderts ging 1914 bis 1918 in den Gräueln des massenhaften Tötens, Verstümmelns, Zerstörens unter. Die Kunst reagierte heftig darauf. Allerdings war sie schon immer ein Medium gewesen, das sich mit dem Krieg auseinandersetzte.

Auf Initiative des Volksbunds Nordbaden stellt die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe in Kooperation mit dem Roncalli Forum Karlsruhe und der der Hochschule für Musik Karlsruhe in der Reihe „Krieg und Frieden“ Exponate aus ihrer Sammlung vor, die mit dieser Thematik verknüpft sind. Heute erhalten wir Bilder von Kriegsereignissen teilweise in Echtzeit. Die gezeigten Werke dagegen verdichten die Wirklichkeit von Krieg.

Jeden Monat steht ein anderes Werk im Zentrum und wird von Kunsthistorikern der Kunsthalle und Theologen des Roncalli-Forums erläutert. Als nächstes wird die Zeichnung „Fallender“ von Otto Dix betrachtet.

Kaum ein Künstler hat den Ersten Weltkrieg so intensiv erlebt und an so vielen Schlachten teilgenommen wie Otto Dix. Kurz nach Kriegsbeginn meldet er sich freiwillig und wird am schweren MG ausgebildet. Er kämpft in der Champagne, an der Marne und an der Somme, im Artois, in Flandern und in Russland. In den Schützengräben selbst entstehen rund 500 Zeichnungen, die das Grauen zunächst realistisch, später zunehmend expressiv und abstrakt wiedergeben. Seine Lust zur Grenzerfahrung, zum Erleben des Schrecklichsten, was der Mensch sich antun kann, treibt den 23jährigen an: „Ich musste auch erleben, wie neben mir einer plötzlich umfällt und weg ist und die Kugel trifft ihn mitten. Das musste ich alles ganz genau erleben. Das wollte ich.“ Seine Skizze eines fallenden Soldaten scheint wie eine grausige Illustration dieser Schilderung.

„Der Fallende“ wird in der Staatlichen Kunsthalle gezeigt: Dienstag, 10. Juli 2018, 19 Uhr und Mittwoch, 11. Juli 2018, 13 Uhr
Die weiteren Termine erhalten Sie beim Volksbund Nordbaden unter 0721/230 20 oder bv-karlsruhe@volksbund.de