Bensheim: Bensheimer Chirurgie nimmt Endoskopie-Turm mit hochauflösender 3D-4K-Technologie in Betrieb

Dr. med. Jens Jonescheit (links), Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie und Richard Becker (rechts), Oberarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie. (Foto: Heilig-Geist Hospital Bensheim)
Dr. med. Jens Jonescheit (links), Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie und Richard Becker (rechts), Oberarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie. (Foto: Heilig-Geist Hospital Bensheim)

Bensheim – Da könnten so einige Kinobetreiber fast neidisch werden – den chirurgischen Experten des Heilig-Geist Hospitals steht für Bauchspiegelungen und laparoskopische Operationen ab sofort einer der weltweit ersten Endoskopie-Türme zur Verfügung, der ein dreidimensionales Bild mit einer Auflösung von 4K wiedergeben kann. Über eine kleine Kamera kann in den Bauch des Patienten geschaut werden. Mit 3D-Brillen ausgestattet, kann sich das Operationsteam so optimal im Bauch des Patienten orientieren. Im Bereich der Laparoskopie positioniert sich das Heilig-Geist Hospital somit als technologischer Vorreiter.

Der hochauflösende medizinische Monitor kommt von der Marke Sony. Mit ihm ist es möglich, dass qualitativ sehr hochwertige 3D- und 2D-Farbvideobilder von endoskopischen/laparoskopischen Kameras in einer Auflösung von 4K Ultra HD angezeigt werden. Mit einer vier Mal höheren Pixelanzahl als Full HD zeigt der Hightech-Monitor feine Details klarer an als konventionelle medizinische Monitore. Mit der erhöhten Auflösung lassen sich problemlos Bilder heranzoomen, ohne dass die Bildqualität darunter leidet. So lassen sich während der OP auch kleinste Auffälligkeiten erkennen.

Optimale Sichtverhältnisse durch neue Funktionen

Bereits zuvor setzte das Team für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Heilig-Geist Hospital auf die 3D-Technologie. Diese bietet bei Operationen eine verbesserte Tiefenwahrnehmung und die Ärzte profitieren von Visualisierungen auf einem Niveau, das in 2D nicht möglich ist. Der neue Endoskopieturm der Marke Aesculap 3D EinsteinVision bringt neben dem 4K-Monitor von Sony jedoch noch weitere Verbesserungen mit sich.

Bei der Trennung von Gewebe mittels Strom, kann es zu einer geringen Rauchgasbildung kommen. Eingeschränkte Sichtverhältnisse können die Patientensicherheit beeinflussen. Mit dem neuen Gerät kann die Rauchgasbildung durch einen speziellen Algorithmus auf Knopfdruck reduziert werden. Durch die unterschiedlichen Temperaturverhältnisse von OP-Saal und Körpertemperatur kann die Kamera beschlagen. Die neu integrierten Heizelemente in der Endoskopiespitze der Kamera verhindern das Beschlagen der Optik jedoch wirksam und dauerhaft. Ebenfalls auf Knopfdruck lässt sich das sogenannte „Red Enhancement“ aktivieren. Hiermit sind eine deutlichere Gefäßdarstellung sowie eine stärkere Differenzierung von Rottönen möglich.

Begeisterter Chefarzt plant Fortbildungsveranstaltung im Kino

Mit dem hochmodernen Endoskopie-Turm setzt das Heilig-Geist Hospital neue technologische Maßstäbe. Deutschlandweit kann sonst noch kein anderes Krankenhaus auf die 4K-Technologie zurückgreifen. Inzwischen wurden bereits die ersten Operationen mit dem neuen System am Heilig-Geist Hospital durchgeführt. Auf Nachfrage bei Dr. med. Jens Jonescheit, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, gerät dieser schnell ins Schwärmen: „Mit der neuen Ausstattung sind wir auf dem modernsten Stand der Technik. Etwas Besseres gibt es auf dem Markt derzeit nicht. Die Qualität ist einfach unglaublich – das Bild ist extrem scharf und ermöglicht eine optimale Orientierung. Bei allen bisherigen Operationen konnten wir die vollen Vorteile genießen.“

Die hochauflösenden Bilder möchte der Chirurgie-Experte seinen Fachkollegen nicht vorenthalten. Das Bild- und Videomaterial der Operationen lässt sich speichern und kann somit optimal zu Schulungszwecken eingesetzt werden. Für den Herbst 2018 hat sich der Bensheimer Chefarzt aus diesem Grund bereits jetzt eine Fortbildungsveranstaltung für Fachpublikum in den Kopf gesetzt. Hierfür sollen einige seiner künftigen Operationen aufgezeichnet und in 3D auf Kinoleinwand gezeigt werden. Derzeit werden die technischen Möglichkeiten für das Vorhaben geprüft.