Neustadt: 1. Technische Hilfe Lehrgang der Feuerwehr Neustadt an der Weinstraße

Neustadt an der Weinstraße Ist die Feuerwehr nur da, um Feuer zu löschen? Natürlich nicht! Bei ungefähr jedem zweiten Einsatz, rückt die Feuerwehr nicht zu Bränden aus, sondern zu technischen Hilfeleistungen. Darunter fallen Einsätze, wie z.B. PKW-Unfälle, Hochwasser, Personen in Zwangslagen, dringende Türöffnungen und vieles mehr.

Damit sich die Feuerwehr auf diese Einsätze vorbereiten kann, bedarf es einer speziellen Ausbildung, die bisher durch die Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz übernommen wurde. Da die technische Hilfe einen immer höheren Stellenwert bei der Feuerwehr einnimmt, ist es wichtig, dass die Ausbildung auch auf kommunaler Ebene ausgeführt wird. Aus diesem Grund wurden Helge Schwarz und Dominik Loesch intensiv in Koblenz ausgebildet, um das Thema Technische Hilfe in Neustadt als Kreisausbilder ausbilden zu können.

Korrektes Ausleuchten einer Einsatzstelle (Foto: Clemens Litty)
Korrektes Ausleuchten einer Einsatzstelle (Foto: Clemens Litty)

Am 14.05.2018 war es dann endlich so weit. Der erste Technische Hilfe Lehrgang in Neustadt konnte beginnen. In ungefähr 38 Unterrichtsstunden wurden den Lehrgangsteilnehmern spannende und lehrreiche Inhalte vermittelt. Auf der einen Seite ging es um theoretische Themen, wie die Grundlagen der Feuerwehr Dienstvorschrift, die Ordnung des Raumes, physikalische Grundlagen sowie die Rettung von verunfallten Patienten in PKWs und was es dabei zu beachten gibt. Ein besonderes Augenmerk, wurde hierbei von den Ausbildern auf die alternativen Antriebe in PKWs gelegt. Durch die immer moderneren und weiter entwickelten Fahrzeugsysteme der Autohersteller, steht die Ausbildung der Feuerwehr vor der besonderen Herausforderung, immer auf dem aktuellen Stand der Technik zu sein, damit im Ernstfall schnelle Hilfe geleistet werden kann.

Dachöffnung eines verunfallten PKW (Foto: Clemens Litty)
Dachöffnung eines verunfallten PKW (Foto: Clemens Litty)

Auf der anderen Seite ging es natürlich darum, was man in der Theorie gelernt hat, praktisch umzusetzen und auszuprobieren. So wurde z.B. eine Unfallstelle auf einer Landstraße realitätsnah simuliert und die Lehrgangsteilnehmer mussten die Unfallstelle gegen den fließenden Verkehr sichern. Auch das Ausleuchten von schwierigen Einsatzstellen wurde dabei geübt. In den zahlreichen Praxisübungen wurden auch die Funktionen und die Bedienung aller technischen Rettungsgeräte und Einsatzmittel trainiert. Unter anderem das Schneiden und Trennen, das Heben und Unterbauen, sowie das Ziehen und Bewegen von Lasten. Fehlen durfte natürlich auch nicht das Trainieren von Türöffnungen, bei denen die Feuerwehr unterstützend für den Rettungsdienst oder die Polizei tätig wird. Ein ganz besonderes Highlight, war die technische Unfallrettung auf einem Schrottplatz in Lachen-Speyerdorf. Hier konnte an mehreren Fahrzeugen die Patientengerechte Rettung geübt werden. Durch den Firmeninhaber des Schrottplatzes konnten alle Teilnehmer hautnah miterleben, wie es sich anfühlt, wenn ein Airbag explodiert.

Korrektes Arbeiten mit einem Rettungszylinder (Foto: Clemens Litty)
Korrektes Arbeiten mit einem Rettungszylinder (Foto: Clemens Litty)

Abgeschlossen wurde der Lehrgang mit einer schriftlichen und einer praktischen Prüfung, in der alle nochmal das angeeignete Wissen abrufen mussten. Erfreulicherweise haben alle 12 Lehrgangsteilnehmer, den Lehrgang erfolgreich abgeschlossen. Dies waren Jan Julier, Thomas Kaul (beide Löschzug 1), Erik Stuhlberg (Löschzug 2), David Niederer, Andy Schwerdel, Patrick Seebacher (alle Löschzug 3), Shirin Mees, Thomas Mees (beide Löschzug Lachen-Speyerdorf), Andreas Forberger, Robert Vautrin (beide Löschzug Mußbach) Elias Lechner, Robin Leier (beide Löschzug Süd). Unterstützung in der praktischen Ausbildung bekamen die zwei Kreisausbilder von Christoph Schwarztrauber, Daniel Schäuble, Walter Salm, Alexander Sattler, Jean-Philipp Friedrich, Sebastian Köllisch und Jan-Pablo Josch.

Vorarbeiten mit dem Spreizer zur Entfernung der Beifahrertür (Foto: Clemens Litty)
Vorarbeiten mit dem Spreizer zur Entfernung der Beifahrertür (Foto: Clemens Litty)