Ludwigshafen: Eulen Ludwigshafen erwarteten zum Saisonfinale den HC Erlangen

Jubelnde Eulen-Spieler (Foto: Harry Reis)
Jubelnde Eulen-Spieler (Foto: Harry Reis)

Ludwigshafen – Es ist das Spiel des Jahres: Nach dem dritten Aufstieg in die DKB Handball-Bundesliga in den letzten Jahren haben die Eulen Ludwigshafen jetzt erstmals die Chance auch in der kommenden Saison in der höchsten deutschen Spielklasse zu verbleiben. Mit einem Sieg im letzten Spiel gegen den HC Erlangen (Sonntag, 15 Uhr, Friedrich-Eberthalle) und einem Punktverlust von TuS Nettelstedt-Lübbecke beim TBV Lemgo kann das „Wunder von Ludwigshafen“ wahr werden. Die Partie leiten die beiden Parteien Lars Geipel und Marcus Helbig aus Teutschenthal und Landsberg.

Es steht diesmal viel auf dem Spiel. Klassenerhalt oder Rückkehr in die zweite Liga, das sind die möglichen Antworten, die bei der Partie der Eulen gegen den HC Erlangen im Mittelpunkt stehen. „Wir wissen, der Ausgang hat maximale Konsequenten, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung“, sagt Trainer Ben Matschke. Dass das Projekt „3. Aufstieg“ auch in der höchsten Spielklasse fortgesetzt werden kann, dafür leisten alle Beteiligten der Eulen Ludwigshafen, sowohl die Mannschaft, der Trainer und das Umfeld derzeit den höchsten Aufwand. So nah, wie diesmal waren die Eulen in den letzten Jahren noch nie. Dabei hofft Matschke auf die gewohnt lautstarke Unterstützung in der zum achten Mal in dieser Saison ausverkauften Friedrich-Ebert-Halle. „Dass wir dieses Endspiel noch haben, ist überragend. Viele hatten uns bereits abgeschrieben“, meint der Coach.

„Die Anspannung ist da, die Stimmung unter den Jungs ist gut, meine Spieler arbeiten in diesen Tagen höchst konzentriert und haben ein gutes Gespür, was wir tun müssen, um das Spiel zu gewinnen“, erklärt Matschke. Dabei ist der Pädagoge sicher, dass es ein höchst emotionales, aber auch ein außergewöhnliches Spiel werden wird“. Nicht nur wegen der aktuellen Situation, sondern weil mit den Gästen aus Franken eine Mannschaft nach Ludwigshafen kommt, die zuletzt nochmals ihr wahre Klasse unter Beweis stellte. Mit dem Sieg gegen den SC Magdeburg und dem Unentschieden gegen die Rhein-Neckar Löwen setzte Erlangen ein Ausrufezeichen.

Die Mannschaft um den Ex-Friesenheimer Spielmacher Nico Büdel ist bekannt für ihre aggressive Abwehr und hat mit Nikolas Katsigiannis auch einen Torhüter zwischen den Pfosten, der selbst die Partie im Alleingang entscheiden kann. Dabei muss die Mannschaft von Trainer Adalsteinn Eyjolfssson den Weg in die Pfalz ohne Johannes Sellin, Andreas Schröder und Jonas Thümmler antreten. Dennoch wollen die Franken sich mit einem weiteren Auswärtserfolg aus der Saison verabschieden. Dass ihnen in Ludwigshafen keine leichte Aufgabe erwartet, damit rechnet Eyjolfssonn: „Auf uns wartet ein Gegner, der bis in die Haarspitzen motiviert sein wird und der ums Überleben kämpfen wird. Wir haben in dieser Saison schon unter Beweis gestellt, dass wir auch auswärts kühlen Kopf bewahren können und wir uns bei einer hitzigen Atmosphäre nicht aus dem Fokus bringen lassen werden. Darauf wird es auch diesmal ankommen“, meint der Isländer. Im Hinspiel in Nürnberg trennten sich beide Mannschaft in einem echten Handball-Krimi 22:22 Unentschieden. Es war der erste Punktgewinn in fremder Halle in dieser Saison.

Zum Saisonabschluss kann Trainer Ben Matschke letztmals bis auf Jan Remmlinger auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Lediglich ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Maximilian Haider. Dennoch kann Matschke im wichtigsten Spiel des Jahres auf fast alle Akteure zurückgreifen. „Meine Jungs werden nochmals alles in die Waagschale werfen. Sie werden alle nochmals zulegen und versuchen, dass wir als Sieger vom Platz gehen werden“, sagt Matschke. Ob es dann zum Klassenerhalt reichen wird, mit dieser Frage will man sich erst nach dem Abpfiff beschäftigen. Dann wird auch klar sein, ob die Eulen in der kommenden Spielzeit erstklassig bleiben dürfen oder erneut den Gang in die zweite Liga gehen müssen. Und Tränen wird es unabhängig vom Ausgang ebenfalls geben. Denn das Gesicht der Mannschaft wird sich verändern und so mancher Akteur, wird am Sonntag zum letzten Mal das rote Trikot getragen haben.