Mannheim: Grundwasser-Untersuchungen auf Spinelli – Neue Ergebnisse veröffentlicht

Mannheim – Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) untersucht seit Herbst 2017 das Grundwasser auf dem ehemaligen US-Militärgelände Spinelli. Aktuell liegen weitere Zwischenergebnisse vor. Sie sind ab sofort im Internet auf den Seiten der Stadt Mannheim zu finden.

Auf Spinelli wurden an sieben Stellen Grundwasserproben entnommen und auf verschiedene organische Stoffe sowie auf Schwermetalle untersucht. Insbesondere wurde das Grundwasser auf leichtflüchtige, halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) geprüft. Dies sind Stoffe, die in vielen Lösungsmitteln enthalten sind und zur Entfettung gebraucht werden, z.B. in Werkstätten bei der Metallverarbeitung. In fünf von sieben Proben war der LHKW-Gehalt erhöht, was auf eine Grundwasserverunreinigung hindeutet. Dies ist angesichts der ehemaligen Nutzung des Geländes für militärische Zwecke keine unerwartete Erkenntnis. Alle übrigen untersuchten, relevanten Schadstoffwerte waren unauffällig. Außerdem wurden die Wasserproben auf radioaktive Stoffe getestet: Alle Proben sind hier unauffällig. Hinweise auf eine Gefahr für Menschen durch den erhöhten LHKW-Gehalt gibt es nach den aktuellen Erkenntnissen nicht, da es keine Kontaktmöglichkeit von Menschen, Pflanzen oder Tieren mit dem Grundwasser gibt. Das Grundwasser beginnt etwa bei neun bis zehn Metern unter der Erde.

Der weitere Umgang mit den Untersuchungsergebnissen ist in der Bundesbodenschutzverordnung geregelt. Die Untere Bodenschutz- und Wasserbehörde der Stadt Mannheim erarbeitet derzeit zusammen mit der BImA ein Konzept zu ergänzenden Untersuchungen. Ziel ist es, herauszufinden, wie und wo die LHKW-Schadstoffe ins Grundwasser gelangt sind, wo sie sich verbreitet haben und in welcher Konzentration sie im Wasser vorkommen. Diese Untersuchungen führt ebenfalls die BImA in enger Abstimmung mit der unteren Bodenschutz- und Wasserbehörde der Stadt Mannheim durch. Diese rechnet aktuell bis Ende des Jahres mit neuen Erkenntnissen zu Herkunft, Verbreitung und Konzentration der Schadstoffe. Dann ist abzusehen, ob weiterer Handlungsbedarf besteht und welche Maßnahmen gegebenenfalls nötig sind, um das Grundwasser zu reinigen. Die Kosten hierfür würde die Schadensregulierungs-Stelle des Bundes tragen. Außerdem lässt die Bodenschutz- und Wasserbehörde die Bewässerungsbrunnen von Haus- und Kleingärten westlich des Spinelli-Areals untersuchen, um zu überprüfen, ob dort ebenfalls LHKW vorkommen. Diese Kontrolle ist nötig, weil das Wasser eventuell für Nutzpflanzen verwendet wird. Erste Ergebnisse liegen voraussichtlich im Sommer vor. Über diese informiert die Umweltbehörde umgehend.