Pfalz: Neues von den Luchsen

Zusammengesetztes Wildkamera-Foto der Luchs-Familie (Kaja mit Filou & Palu) (Quelle: Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz)
Zusammengesetztes Wildkamera-Foto der Luchs-Familie (Kaja mit Filou & Palu) (Quelle: Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz)

Waldleiningen / Mainz – Im Wiederansiedlungsprojekt Pfälzerwald steht die nächste Wurfzeit an und damit die Möglichkeit auf weiteren Luchs-Nachwuchs. Die freigelassenen Luchse erschließen sich zunehmend den Pfälzerwald.

Nachdem im Frühjahr 2018 der Kuder Juri und die Luchsin Jara im Pfälzerwald freigelassen wurde, folgen die Mitarbeiter der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz dem Weg der beiden. Auch bei den anderen Luchsen hat sich einiges getan.

Jara, die zuletzt im April freigelassene Luchsin und Patentier von Lotto Rheinland-Pfalz und BINGO! die Umweltlotterie, hat sich nach ihrer Freilassung nördlich orientiert und hält sich zurzeit im Bereich des Haardtrands zwischen Neustadt und Bad Dürkheim auf.

Der Patenluchs der Deutschen Wildtier Stiftung, Kuder Juri, der bereits seit März im Pfälzerwald unterwegs ist und ausgiebig den zentralen Bereich zwischen B10 und B39 erkundete, querte nun im Mai die B10 zwischen Hinterweidenthal und Hauenstein. Er wanderte Richtung Süden zur deutsch-französischen Grenze und hielt sich eine Weile zwischen Eppenbrunn und dem französischen Haspelschiedt auf. Dann setzte er seinen Weg grenznah auf französischer Seite in Richtung Osten fort.

Der Luchs-Nachwuchs aus dem letzten Jahr, Filou und Palu, dürfte nun im Mai das mütterliche Revier endgültig verlassen und sich auf die Suche nach einem eigenen Territorium begeben. Die beiden Jungluchs sind nicht besendert, daher sind die Projektmitarbeiter bei der Ermittlung der Wanderbewegung der beiden Tiere – ergänzend zu Nachweisen durch Wildkameras – auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Beobachtungen, Spuren oder Bilder von Luchsen können über die Großkarnivoren-Hotline: 06306-911 199 oder per Mail an luchs@snu.rlp.de gemeldet werden. Der aktuellste Fotofallen-Nachweis der beiden durch die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz stammt aus dem März 2018, als sie noch gemeinsam mit ihrer Mutter Kaja unterwegs waren. Über ihr individuelles Fleckenmuster können die Luchse auch in Zukunft identifiziert werden.

Das GPS-Halsband von Cyril, einem 2017 freigelassenen Kuder aus der Slowakei, hat inzwischen aufgehört Daten zu senden, womit aktuell noch von 6 freigelassenen Luchsen Daten übertragen werden. Besonders spannend werden nun die Daten der Luchsin Rosa sein, da die Luchsjungen zwischen Mai und Juni geboren werden. Rosa hatte sich in der Ranzzeit mit mehreren Luchs-Männchen getroffen.
Der Kuder Arcos, der nach seiner Freilassung 2017 in die französischen Vogesen weitergewandert war, hält sich – abgesehen von wenigen Ausflügen in die Umgebung – weiterhin in seinem Revier in der Höhe von Colmar auf.

Karten zur aktuellen Raumnutzung der Luchse aus dem Wiederansiedlungsprojekt sind auf der Homepage der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz zu finden.