Kreis Bad Dürkheim: „Unser Dorf hat Zukunft“ – Die Sieger

Alle Sieger und Jury (Foto: Kreisverwaltung Bad Dürkheim)
Alle Sieger und Jury (Foto: Kreisverwaltung Bad Dürkheim)

Bad Dürkheim – Im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wurden im Kreisentscheid Lindenberg mit Gold sowie Battenberg, Kirchheim, Neuleiningen und Tiefenthal mit Silber und Bobenheim, Bockenheim und Ebertsheim mit Bronze ausgezeichnet. Am 15. Mai 2018 hat Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld die Teilnehmer zur Siegerehrung im Kreishaus begrüßt.

Aufgrund der Teilnehmerzahl im Landkreis Bad Dürkheim konnten sich in der Hauptklasse ein Teilnehmer (Battenberg) und in der Sonderklasse drei Teilnehmer (Lindenberg, Neuleiningen und Tiefenthal) für den Gebietsentscheid qualifizieren. Für sie geht der Wettbewerb weiter: Ende Mai besucht die Gebietsjury die Orte.

Beim diesjährigen Kreisentscheid des Dorfwettbewerbs beteiligen sich landesweit 142 Gemeinden, davon acht Gemeinden im Landkreis Bad Dürkheim.

Bewertet wurden die Teilnehmer von der Kreisjury unter Leitung von Kreisplaner Raimund Rinder. Die Jury hatte die Teilnehmergemeinden unter den Gesichtspunkten „Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen“, „Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten“, „Baugestaltung und Bauentwicklung“, „Grüngestaltung und das Dorf in der Landschaft“ zu beurteilen.

Landrat Ihlenfeld zeigte sich bei der Preisverleihung zufrieden mit der Teilnehmerzahl und gratulierte den Siegergemeinden zu ihrem Erfolg, verknüpft mit der Hoffnung, dass die Gemeinden auch im Gebietsentscheid überzeugen können.

Lindenberg

Lindenberg ging in der diesjährigen Konkurrenz im Landkreis mit dem Preis Gold quasi als Kreissieger hervor. Das bürgerschaftliche ehrenamtliche Engagement in Lindenberg hat die Jury begeistert. Lindenberg hat sich dabei nicht nur als Dorf im Grünen, sondern auch als „Grünes Dorf“ gezeigt. Die aufwändige Pflege und Gestaltung der Grünflächen, des Parks, der Spielplätze für Jung und Alt sowie der ökologischen Nutzung der Maßnahmen in Kooperation mit dem Naturpark Pfälzerwald haben überzeugt.

Battenberg

In Battenberg wird die einzigartige Lage Battenbergs in Verbindung mit dem bürgerschaftlichen ehrenamtlichen Engagement von der Jury besonders anerkannt. „Allerdings ist auch zu bemerken, dass aufgrund der Vielzahl der Aktivitäten Grenzen des Leistbaren erreicht werden, insbesondere falls jemand mal ausfällt. Hier ist es Battenberg zu wünschen, dass das reichhaltige Engagement fortbesteht und neue Mitstreiter gewonnen werden können, aber auch jetzt aktive gegebenenfalls entlastet werden können“, so die Experten. Die Jury erkennt, das weitere Potentiale im Ort bestehen, die noch gehoben werden können.

Kirchheim an der Weinstraße

„Kirchheim hat viel vor. Aber Kirchheim hat auch viel Potential den bevorstehenden Weg zu bestreiten und sich positiv zu entwickeln“, urteilte die Jury. Es sei bereits einiges vorhanden, auf das sich aufbauen ließe. Die hohe Qualität im touristischen und gastronomischen Bereich spreche sehr dafür. Im Ort selbst dominieren die Weingüter und touristischen und gastronomischen Angebote, die von insgesamt hoher Qualität sind. „Die in Bau befindliche Ortsumgehung wird eine Neugestaltung der bisherigen Ortsdurchfahrt ermöglichen und damit neue Impulse für die Ortsentwicklung bringen.“ Hiermit entstünden erhebliche Potentiale für die Ortsentwicklung insbesondere auch in touristischer Hinsicht. „Zunächst kann die Weinstraße neugestaltet und verlorene Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zurückgewonnen werden.“ Hierzu gehören auch die geplanten Platzgestaltungen von schwarzen und roten Platz. Dabei ist zu empfehlen den Fokus auf die Aufenthaltsqualität zu legen. Der öffentliche Raum sollte Raum für verschiedenste Aktivtäten und Nutzungen bieten. Dabei ist der sehr zentral gelegenen Bahnhaltepunkt mit einzubeziehen. Themen wie Barrierefreiheit sind dabei von Anfang an mit zu berücksichtigen. Im kulturellen Programm stechen insbesondere die Veranstaltungen Konzertwinter und Liedersommer heraus, die ein überregionales Publikum ansprechen. Kleinere Veranstaltung wie Hoffeste in den Weingütern, Weihnachtsmarkt oder Kerwe runden das kulturelle Programm ab.

Neuleiningen

Neuleiningen überzeugt vor allem durch seine historische gepflegte Bausubstanz. Mit Begleitung durch die Denkmalpflege tragen die Bewohner dazu bei, dass die Baustruktur bestmöglich erhalten und gepflegt wird. Wie die Jury feststellen konnte, ist das bürgerschaftliche Engagement für die Zukunft des Dorfes außerordentlich groß. Sie sieht die Ursache in der starken ehrenamtlichen Vereinsarbeit im Dorf. Die kulturellen Veranstaltungen der Vereine sind über die Region hinaus bekannt. Beispielhaft stehen hierfür: der Burgsommer, die Konzerte der Neuleininger Blaskapelle, das Burgweinfest, der Weihnachtsmarkt, das Museum an der Münze, das Museum im Burgturm.

Die Jury sieht jedoch noch Verbesserungsmöglichkeiten. Bei der Konzeptfindung über die zukünftige Entwicklung Neuleiningens ist zu empfehlen, die Zielrichtung herauszuarbeiten und konsequent umzusetzen und mit konkreten Maßnahmen zu untermauern. An diesen „greifbaren“ Maßnahmen fehlt es bislang.

Tiefenthal

Tiefenthal beeindruckte die Jury durch eine vielschichtige Dorfentwicklungs- und Sanierungsplanung, insbesondere durch das Projekt für die „Neue Mitte“, mit der das Umfeld des Rathauses bis hinunter zur St.-Bernhard-Straße gemeint ist.
Punkten konnte die Gemeinde auch mit ihren sozialen und kulturellen Aktivitäten. Hier sind insbesondere der Masurenhof sowie das Kunstkabinett Tiefenthal zu nennen. Auf dem Rundgang wurde die gute Durchgrünung des Dorfes und natürlich die imposante Linde neben dem Rathaus bemerkt.

Bobenheim am Berg

„Bobenheim am Berg hat eine außergewöhnliche Lage am Haardtrand und damit hervorragendes touristisches Potential“, stellte die Jury fest. Da weitere gewerbliche Entwicklungsmöglichkeiten fehlten, gelte es das touristische Potential zu heben. Aushängeschild des Ortes sei ganz klar der historische Ortskern an der Leininger Straße, der in seiner Gestaltung und baulichen Qualität heraussticht. Gute Ansätze im Bereich des Wandertourismus sind vorhanden. Jedoch sei fraglich ob die Wertschöpfungskette voll ausgeschöpft werde. Wohin sich die Gemeinde zukünftig entwickeln soll ist eine der entscheidenden Zukunftsfragen für den Ort. Aus Sicht der Jury macht es Sinn sich noch einmal neu und tiefergehend mit der Dorfentwicklung auseinanderzusetzen und die Ziele zu formulieren um dann effizient die vorhandenen Potentiale zu heben.

Bockenheim an der Weinstraße

In Bockenheim wird die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes einen neuen Impuls für die Dorfentwicklung bringen. Mit seinen kulturellen Veranstaltungen spielt Bockenheim eine herausragende Rolle an der Deutschen Weinstraße und ist weit über die Region hinaus bekannt. Zu nennen sind hier zum Beispiel der Weinstraßenmarathon, die Weinmesse, der Erlebnistag Deutsche Weinstraße, Mundarttage und vieles mehr. Hier besteht ein außergewöhnliches touristisches Potential. Die Gemeinde Bockenheim setzt auf Innenentwicklung ist dabei, vorhandene Potentiale zu nutzen. Dabei muss die Gemeinde in den ortsbildprägenden Lagen jedoch auf eine hohe städtebaulich-architektonische Qualität achten. Dies ist seitens der Jury besonders zu empfehlen, um den Ort als Startpunkt der Deutschen Weinstraße und als touristisches Ziel attraktiv zu halten. In der Grüngestaltung des Ortes sticht die geplante Mehrgenerationenfläche am Haus der Deutschen Weinstraße heraus. Diese wertet das Gebiet noch einmal auf. Trotzdem ist zu empfehlen dem Grün im Ort auch mehr Raum zu lassen.

Ebertsheim

Ebertsheim kann auf ein besonderes bürgerschaftliches Engagement zurückgreifen. Was nicht nur Ausdruck der Vereine, sondern auch des sogenannten Aktionsteams ist. Mit dem Wohnprojekt in der alten Papierfabrik hat Ebertsheim ein besonderes alternatives Wohnprojekt, welches den alten Industriestandort auch mit Handwerkern und Büros belebt, was in dieser Form für den Landkreis einzigartig ist. Die geplanten Renaturierungsmaßnahmen am Eisbach sowie die geplanten Geologie-Lehrpfade mit Eisenberg, werden eine touristische Aufwertung bringen. Die Wertschöpfung in Ebertsheim sollte dabei noch etwas stärker in den Fokus gerückt werden. Ebertsheim ist zu empfehlen, mit seiner historischen Bausubstanz behutsam umzugehen, da diese auch ganz wesentlich zum Charakter eines Ortes beiträgt.

Die Preise 2018

Hauptklasse:

Battenberg: Silber
Kirchheim an der Weinstraße: Silber

Sonderklasse:

Bobenheim am Berg: Bronze
Bockenheim an der Weinstraße: Bronze
Ebertsheim: Bronze
Lindenberg: Gold
Neuleiningen: Silber
Tiefenthal: Silber

Die Gemeinden werden in eine Hauptklasse und eine Sonderklasse eingestuft. In der Hauptklasse sind die Gemeinden vertreten, die sich zum ersten Mal beteiligen oder es in früheren Wettbewerben nicht in den Gebietsentscheid geschafft haben. In der Sonderklasse treffen die Gemeinden aufeinander, die in früheren Jahren bereits im Gebietsentscheid waren.

Wie geht es weiter?

Die Teilnehmer am Gebietsentscheid (Battenberg, Lindenberg, Neuleiningen und Tiefenthal) sind nun aufgerufen, sich für die Besichtigungen durch die Gebietsjury zu rüsten, die in der 21. Kalenderwoche, ab Montag, den 22. Mai 2018 beginnen.

Die Besichtigungstermine werden auf der Homepage der ADD veröffentlicht.