Robert-Koch-Institut stuft 43 Kreise in Baden-Württemberg als FSME-Risikogebiete ein

Symbolbild (Foto: Pixabay)
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Stuttgart – Die Zahl der Frühsommer-Meningoenzephalitis-Infektionen hat in Baden-Württemberg deutlich zugenommen. Im Jahr 2016 registrierte das Robert-Koch-Institut (RKI) 122 Fälle, letztes Jahr waren es 190. 43 baden-württembergische Stadt- und Landkreise stuft das RKI als Risikogebiete ein. Besonders viele Infektionen wurden in Tübingen (57) und Freiburg (70) registriert. Die BARMER rät angesichts der aktuellen Entwicklung zu prüfen, ob eine Impfung gegen die von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sinnvoll ist.

„Eltern sollten sich und ihre Kinder gegen FSME impfen lassen, wenn sie in einem Risikogebiet leben oder dort Urlaub machen“, sagt der Landesgeschäftsführer der BARMER in Baden-Württemberg, Winfried Plötze. Außer in Baden-Württemberg besteht vor allem in Bayern, Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen ein Risiko, durch Zeckenstiche mit dem FSME-Virus infiziert zu werden. Bei der FSME handelt es sich um eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die schlimmstenfalls tödlich verläuft. Neben einem generellen Schutz vor Zeckenstichen bietet die Impfung die beste Sicherheit.

FSME-Impfung bei der Urlaubsplanung frühzeitig bedenken

Deutschland gilt laut RKI als FSME-Infektionsland. Im Jahr 2017 wurden 485 FSME-Erkrankungen erfasst, ein Jahr zuvor waren es 348. Ebenso besteht in Finnland, Schweden, Dänemark, Polen, Russland, Österreich, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Norditalien, Ungarn und Asien ein hohes FSME-Risiko. Eine Impfung gegen FSME erfolgt in drei Schritten, weshalb sie frühzeitig bei der Urlaubsplanung bedacht werden sollte. Ein bis drei Monate nach der ersten Impfung erfolgt die zweite, bis zu zwölf Monate später erfolgt die dritte Impfung. Der Impfschutz hält mindestens drei Jahre und führt bei 99 Prozent der Geimpften zu einem vollständigen Schutz vor FSME. Die FSME-Impfung schützt nicht gegen Borreliose, die auch von Zecken übertragen wird. Die Borreliose ist eine bakterielle Infektion, die insbesondere das Nervensystem und die Gelenke betreffen kann.

So schützt man sich gegen Zeckenstiche

Lange Kleidung und festes Schuhwerk können vor Zeckenbissen schützen. „Nach Aktivitäten im Freien sollte man den Körper gründlich nach Zecken absuchen, vor allem weiche und warme Stellen wie Achselhöhlen, Kniekehlen oder Leiste“, rät Plötze. Besondere Aufmerksamkeit brauchen auch Haustiere, die sich in der Natur aufgehalten haben. Und schließlich sollten Mitbringsel aus dem Wald oder der Wiese gründlich in Augenschein genommen werden. Denn schon manch schön geformtes Holzstück habe sich als „Eigenheim“ für eine Zecke entpuppt.