Frankfurt: Bilanz der Mainova AG für das Geschäftsjahr 2017

v.l.: Der Mainova-Vorstandsvorsitzende Dr. Constantin H. Alsheimer und Mainova-Vorstandsmitglied Norbert Breidenbach präsentieren den aktuellen Geschäftsbericht 2017. (Foto: Mainova AG)
v.l.: Der Mainova-Vorstandsvorsitzende Dr. Constantin H. Alsheimer und Mainova-Vorstandsmitglied Norbert Breidenbach präsentieren den aktuellen Geschäftsbericht 2017. (Foto: Mainova AG)

Frankfurt am Main – Mainova hat 2017 die positive Geschäftsentwicklung der letzten Jahre erfolgreich fortgesetzt. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2017 ein gutes Geschäftsergebnis. Das bereinigte Ergebnis belief sich auf 132,2 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2016 betrug es 100,3 Millionen Euro.

Anlässlich der heutigen Vorstellung der Bilanz in Frankfurt erläuterte Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG: „Mainova hat auch im Geschäftsjahr 2017 hohe Leistungsfähigkeit bewiesen. Wir konnten die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der letzten Jahre mit positiven Geschäftszahlen und einem guten Ergebnis fortsetzen. So haben wir uns weiterhin erfolgreich im Wettbewerb behauptet, unsere Marktposition ausgebaut und deutlich Kunden hinzugewonnen. Mit unseren Investitionen konnten wir konsequent die Stärkung und den Ausbau der regionalen Infrastruktur vorantreiben. Damit haben wir einen weiteren Grundstein für die erfolgreiche Zukunft von Mainova legen können und sind gut gerüstet für die kommenden Herausforderungen.“

Positiver Geschäftsverlauf

Einen leichten Zuwachs verzeichnete Mainova beim Umsatz. Dieser konnte auf 1.999,7 Millionen Euro (+29,1 Millionen Euro) gesteigert werden. In diesem Anstieg spiegeln sich hauptsächlich die deutlichen Kundenzuwächse sowie gestiegene Handelserlöse wider.

Der Blick auf die Geschäftsentwicklung der einzelnen Segmente zeigt die hohe Leistungsfähigkeit von Mainova. Hier wirkten sich unter anderem die Fortsetzung der Effizienzsteigerungen, deutliche Kundengewinne sowie erfolgreich eingeführte Produktinnovationen aus.

Das Ergebnis im Segment Erzeugung (Strom und Wärme) lag deutlich über dem Vorjahr. Es verbesserte sich um 37,6 Millionen Euro auf 16,0 Millionen Euro (2016: -21,6 Millionen Euro). Ursache hierfür sind insbesondere im Vergleich zum Vorjahr geringere Risikovorsorgen für die Gaskraftwerke Irsching und Bremen. Zudem lieferten erste Synergien des Wärmeversorgungskonzepts einen positiven Ergebnisbeitrag.

Im Segment Stromversorgung konnte das Ergebnis des Vorjahres nicht erreicht werden. Es verringerte sich um 11,3 Millionen Euro auf 7,6 Millionen Euro. Hier wirkten sich unter anderem regulatorische Vorgaben im Netzgeschäft nachteilig aus. Deutliche Kundengewinne im Geschäftsjahr 2017 werden sich perspektivisch auszahlen.

Das durch Mengensteigerungen und Kundenzuwachs geprägte Gasgeschäft verlief erfreulich. Das Segmentergebnis wuchs auf 81,3 Millionen Euro (+5,7 Millionen Euro). Unsere erfolgreiche Beschaffungsstrategie zahlte sich auch für unsere Kunden durch eine vorgenommene Preissenkung aus. Der Ergebniszuwachs ergab sich im Wesentlichen durch die auf Zinsänderungen beruhende Neubewertung von Rückstellungen.

Beim Segment Wärmeversorgung ist das Ergebnis trotz eines leichten Anstiegs um 0,1 Millionen Euro auf -1,3 Millionen Euro weiterhin negativ. Grund für das weiterhin negative Ergebnis ist das indexbasierte Preissystem, welches die veränderte Versorgungs- und Kostenstruktur der Erzeugung und Verteilung nicht mehr hinreichend berücksichtigt. Eine Anpassung des Preissystems zum 1. Januar 2018 war daher erforderlich.

Das Segment Wasserversorgung ist im Standardgeschäft weiterhin nicht auskömmlich. Das Ergebnis ist zwar auf 4,3 Millionen Euro (+2,9 Millionen Euro) gestiegen, allerdings ist dieser Anstieg überwiegend auf den Wegfall rechtlicher Risiken zurückzuführen.

In unserem Beteiligungsportfolio hat sich der überwiegende Teil der Gesellschaften positiv entwickelt. Lediglich bei vereinzelten Energieversorgungsunternehmen musste Mainova Abschreibungen im Rahmen von Werthaltigkeitsüberprüfungen vornehmen. Dies führte zu einem um 6,7 Millionen Euro unter dem Vorjahr liegenden Ergebnis in Höhe von 27,1 Millionen Euro. Außerdem wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr der Anteil an der Erdgas Westthüringen Beteiligungs GmbH auf 100 Prozent erhöht.

Erfolgreich im Wettbewerb – Marktposition ausgebaut

Im Jahr 2017 hat Mainova die Anzahl ihrer Kunden weiter gesteigert und erstmals die Marke von 700.000 Kunden übertroffen. Das ist ein Plus von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Wir haben uns im Wettbewerb erfolgreich behauptet und unsere Marktposition ausgebaut. Wir überzeugen nicht nur mit gutem Preis-Leistungsverhältnis, sondern auch mit unseren fairen Vertragsbedingungen und hoher Servicequalität“, erklärte Alsheimer dazu. „Kundenzufriedenheit hat für uns höchste Priorität, daher führen wir mehrmals pro Jahr repräsentative Kundenumfragen durch. Dass wir auf dem richtigen Weg sind, beweisen dabei neben den positiven Umfrageergebnissen auch unsere erneut zahlreichen Auszeichnungen wie beispielsweise mit dem Deutschen Fairness-Preis, als TOP-Service Deutschland oder auch als Top-Lokalversorger.“

Weiterhin hohe Investitionen in regionale Infrastruktur

Die Stadt Frankfurt und die Rhein-Main-Region verzeichnen ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum und eine zunehmende Verdichtung. Diese Entwicklung ist eine große Herausforderung, denn die Leistungsfähigkeit der Netze ist die Grundlage für die zuverlässige Versorgung der gesamten Region. So hat Mainova auch in 2017 wieder hohe Investitionen (155,5 Millionen Euro) mit Schwerpunkt in die regionale Infrastruktur getätigt. Insgesamt hat das Unternehmen alleine in den letzten zehn Jahren bereits mehr als 1,3 Milliarden Euro investiert und plant für 2018 weitere Investitionen in die Netze und Erzeugungsanlagen – um auch zukünftig die hohe Versorgungssicherheit gewährleisten zu können.

Energiewende als Chance – Teilhabe der Kunden

Mainova unterstützt ihre Kunden, lokal Energie zu erzeugen und zu nutzen. Dazu hat das Unternehmen erfolgreich neue Produkte auf den Markt gebracht. „Kundenseitig wächst der Bedarf nach individuellen Angeboten, nachhaltig Energie selbst zu erzeugen und zu verbrauchen. Auf großes Interesse stoßen beispielsweise unsere PV-Mieterstrommodelle, bei denen auch Mieter unmittelbar an der Energiewende teilhaben können. Hier sind wir bereits Marktführer in der Region. Aber auch bei unseren weiteren PV-Produkten ‚Daheim Solar‘ und ‚PV-Pacht‘ stellen wir eine wachsende Nachfrage fest“, erklärte Alsheimer.

Auch hinsichtlich der eigenen Produktlösungen im Bereich E-Lade-Infrastruktur im privaten und halböffentlichen Bereich sieht Mainova eine gute Entwicklung. Mit den Produkten bietet das Unternehmen seinen Kunden für jeden Bedarf passende Ladestationen und -lösungen.

Energiewende technologieoffen und marktlich-wettbewerblich umsetzen

Nach der Bildung der neuen Bundesregierung gilt es nun, die Weichen in der deutschen Energiepolitik richtig zu stellen. So sollte unter anderem die Energiewende grundsätzlich technologieoffen und marktlich-wettbewerblich umgesetzt werden. „Eine verfrühte, dogmatische Vorfestlegung, dass die Umsetzung der Energiewende durch eine reine Elektrifizierung aller Sektoren erfolgen soll, halte ich für falsch. Insbesondere Gas sowie die Power-to-Gas-Technologie können sich zu einem wichtigen Baustein der Energiewende entwickeln“, so Alsheimer. „Hierfür ist aber ein fairer Ordnungsrahmen erforderlich. Es sollten sich diejenigen Technologien, die die Reduktion der CO2-Emissionen zu den geringsten volkswirtschaftlichen Kosten ermöglichen, durchsetzen können.“

Erwartungsgemäßer Start ins aktuelle Geschäftsjahr

Für das Geschäftsjahr 2018 geht Mainova unter den aktuellen Rahmenbedingungen von einem operativ stabilen Ergebnis aus. Das bereinigte EBT wird insbesondere in Anbetracht der gesetzlichen Rahmenbedingungen bei den Netzentgelten voraussichtlich leicht unter dem Vorjahresniveau liegen.