Mainz: SchUM-Tagung in Mainz – Ein wichtiger Schritt zum UNESCO-Welterbe

Tagung im Landesmuseum Mainz liefert positive Ergebnisse im Hinblick auf die Authentizität der SchUM-Monumente

Mainz – Mit einer positiven Einschätzung seitens zahlreicher Experten aus dem In- und Ausland ist nun die Fachtagung „Kontinuität und Authentizität — Zum Denkmalwert von Wiederaufbauten“ zu Ende gegangen. Im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) war am 17. und 18. April 2018 über die unterschiedlichen Aspekte der Authentizität bei Wiederaufbauten diskutiert worden. Im Fokus stand dabei vor allem die Synagoge in Worms im Kontext des UNESCO-Welterbeantrags für die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz.

Ein wesentliches Kriterium für die Aufnahme in die Welterbeliste ist, dass die historischen Stätten authentisch sein müssen und ihr kultureller Wert durch eine Vielzahl von Merkmalen zum Ausdruck gebracht wird. Die unabhängigen Experten, die an der Veranstaltung teilgenommen hatten, waren sich einig, dass dies im Falle der SchUM-Monumente zutrifft. Obwohl einige Stätten aufgrund von Zerstörungen wiederaufgebaut werden mussten, werde der von der UNESCO geforderte Nachweis der Authentizität zweifellos erfüllt, so der Tenor. Zudem könne gerade durch den Wiederaufbau Kontinuität behauptet und die religiöse Tradition gewahrt werden, so die Fachexperten. Die wissenschaftlichen Expertisen der Tagungsteilnehmer werden nun in den weiteren Prozess der Antragsstellung eingebunden.

Bei der zweitägigen Tagung, die von der GDKE in Kooperation mit ICOMOS Deutschland e.V. veranstaltet wurde, beleuchteten die Fachexperten den Begriff der Authentizität in all seinen Facetten und diskutierten die unterschiedlichen Aspekte im Kontext der SchUM-Stätten. So konnte ein weiterer Grundstein dafür gelegt werden, dass der UNESCO-Welterbeantrag, der 2020 offiziell eingereicht werden soll, am Ende auch erfolgreich ist.

Die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz bildeten im Mittelalter ein europaweit bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens. Sie gelten als Wiege des aschkenasischen Judentums. Einzigartige bauliche Zeugnisse prägen die Städte: die nahezu vollständig erhaltene Mikwe sowie die Reste der 1104 eingeweihten Synagoge in Speyer, die 1938 zerstörte, bis 1961 auf Ruinenmauern aufgebaute Synagoge, die Mikwe von 1185/86 sowie der Friedhof „Heiliger Sand“ in Worms und der 1926 eröffnete Denkmalfriedhof in Mainz.