Sinsheim: Bürger hatten großes Interesse an der ersten Baustellenführung durch das Sanierungsgebiet „Wiesental/Innenstadt-Ost“

Baustellenbegehung (Foto: Stadtverwaltung Sinsheim)
Baustellenbegehung (Foto: Stadtverwaltung Sinsheim)

Sinsheim – Sehr erfreut war Oberbürgermeister Jörg Albrecht über das große Interesse an einer ersten Baustellenführung für die Bürger durch das Sanierungsgebiet Wiesental/Innenstadt-Ost. Rund zwei Stunden erläuterten Jörg Albrecht und Baudezernent Tobias Schutz über hundert Teilnehmern die Maßnahmen, die bereits begonnen wurden und solche, die demnächst angegangen werden. „Wir hoffen, dass die Sanierung der Stadthalle bis 2020 abgeschlossen ist“, gab sich Albrecht vorsichtig optimistisch. Er stellte aber auch klar, dass nur eine Sanierung und kein Abriss des Bauwerks die Bedingung für eine Förderung war, die letztendlich genehmigt wurde und zu einer Ersparnis von rund fünf Millionen Euro beigetragen hat.

„Die Stadthalle wurde vollständig entkernt, neue Innenwände wurden eingezogen, bestehende an Ort und Stelle belassen“, erläuterte Baudezernent Tobias Schutz. Zu 80% sind die Arbeiten an Handwerker vergeben und es werden aktuell Leitungen für die Haustechnik und Lüftung verlegt. Integriert werden ein behindertengerechter Aufzug, breite Treppen und ein Lastenaufzug. Für mehr Helligkeit im Inneren sorgen drei vertikale Lichtschlitze, die an der Längsseite des Gebäudes am Schwimmbadweg neu eingearbeitet wurden. Die Stadtbücherei, die wieder in das Gebäude der Stadthalle zurückkehren wird, wird durch den Wegfall des Restaurants mehr Fläche zur Verfügung haben. Das Entree in die Stadthalle wird sich autofrei, modern und einladend präsentieren und soll sich im Laufe der Zeit mit dem Karlsplatz bis hin zum Kirchplatz zu einer einheitlichen Gestaltung zusammenfügen.

Hinter der Stadthalle in Richtung Freibad wird die Stadt Sinsheim ein Parkhaus mit 270 Stellplätzen errichten. Wie die Schrankentechnik funktionieren wird und wie Ein- und Ausfahrtregelungen gehandhabt werden, stehen bereits fest. Im Anschluss an das Parkhaus wird ein neues fünfstöckiges Wohn- und Geschäftshaus entstehen, dessen Baubeginn für Mai 2018 angekündigt ist. In direkter Nähe zeigt sich der neue Eingangsbereich zum Freibad bereits sehr einladend. Lediglich davor und entlang des Ilvesbachs sind die Hochwasserschutzmaßnahmen noch in vollem Gange. Hier ist der Zweckverband Hochwasserschutz Elsenz/Schwarzbach eingebunden und Verbandsgeschäftsführer Gerold Werner und sein Stellvertreter Henry Liphardt konnten entsprechende Erläuterungen zu den einzelnen Arbeiten machen. Sie sollen im Oktober dieses Jahres beendet sein und werden mit rund vier Millionen Euro zu Buche schlagen. Dann wird der Ilvesbach wieder ungehindert plätschern können. „Es wird sich ein landschaftlich harmonisches Bild ergeben, das dem Naturschutz und Landschaftsschutz vollumfänglich Rechnung tragen wird“, versprach Albrecht.

Im Oktober wird schließlich auch der Festplatz eine Umgestaltung erfahren, was Auswirkungen auf den Fohlenmarkt 2019 haben wird. Das bekannte Volksfest muss dann zwangsläufig und in verkleinerter Form auf den Burgplatz ausweichen.

Im Sanierungsgebiet Wiesental liegt ebenfalls der neue Sportpark mit Funktionsgebäude. Er wird einen Monat vorher, im September, eingeweiht. Die Dietmar-Hopp-Stiftung hat den Sportpark finanzkräftig unterstützt und laut Jörg Albrecht „Sinsheim ein großes Geschenk“ gemacht. „Nie und nimmer hätten wir das in dieser Form stemmen können“, richtete Albrecht noch einmal seinen Dank in Richtung Dietmar Hopp, dem auch die Teilnehmer der Führung applaudierten angesichts der Dimension der Sportstätte, die Fußballern und Leichtathleten hervorragende Bedingungen bieten wird.

Die Baustellenführung durch das Wiesental/Innenstadt-Ost endete auf dem Areal des Freibades, wo bereits die Steininseln auf die Bepflanzung warten aber auch als Sitzgelegenheit dienen werden. Neue sanitäre Einrichtungen sind errichtet worden und der Zugang zum Wohnmobilstellplatz mit Schrankenanlage wurde installiert. „Wer die Duschen und sanitären Einrichtungen im Freibad nutzen möchte, kann dies mittels Lösen eines Tickets innerhalb der Öffnungszeiten des Bades tun, was vor allem die Touristen und Nutzer des Wohnmobilstellplatzes freuen wird“, erklärte Tobias Schutz.

Oberbürgermeister Jörg Albrecht versprach eine Fortsetzung der Baustellenführungen und dankte in seinen Abschlussworten dem Gemeinderat, der die Sanierung konstruktiv unterstützt. Albrecht dankte seinen Mitarbeitern, unter anderem Amtsleiter Bernd Kippenhan und Lothar Knödl, die im Rahmen der Führung ebenfalls als Ansprechpartner zur Verfügung standen, und lud abschließend zum Imbiss in das neue und moderne Kiosk des Freibades ein. Dort wo künftig auch eine Außenbewirtschaftung angeboten wird, haben Mitarbeiter der Stadtwerke Getränke und heiße Würstchen bereitgestellt. An Stellwänden hingen zur Erläuterung der einzelnen Maßnahmen, Bau- und Übersichtspläne aus, so dass Bürger und Stadtverwaltung abschließend noch einmal das Gesehene reflektieren konnten.