Ingelheim: Chefsache Rheinhessenstraße – Kreisspitze will Lösung

Mobilitätsachse

Ingelheim – Das künftige Aussehen der Rheinhessenstraße steht für den neuen Ersten Kreisbeigeordneten ganz oben auf der Agenda: „Das ist ein zentrales Thema in den nächsten Jahren“, sagte Steffen Wolf, der den Geschäftsbereich Bauen betreut und damit zuständig ist für das Thema: „Landrätin Dorothea Schäfer und ich haben dies zur Chefsache erklärt“, macht er die Wichtigkeit deutlich.

Wolf hatte Bürgermeister und Ortsbürgermeister der Mainz-Binger Kommunen, die entlang der Straße liegen, zum Abstimmungsgespräch ins Kreishaus eingeladen. Mit dabei war auch Bernhard Knoop, Leiter des Landesbetriebes Mobilität in Worms, der über die laufenden Planungen informierte.

Einig war sich die Runde: Auf der Rheinhessenstraße muss dringend etwas geschehen. Schon heute sind im Berufsverkehr Staus an der Tagesordnung. Und bis 2030 nimmt der Verkehr laut Knoop nach einer Prognose um – je nach Abschnitt – weitere 12 bis 20 Prozent zu:

„Die Rheinhessenstraße ist eine Mobilitätsachse. Das muss man einfach anerkennen.“

Neben der Autobahn 63 und der Bundesstraße 9 nutzten auch immer mehr Menschen aus dem südlichen Rheinhessen diese Strecke nach Mainz – den steigenden Bevölkerungszahlen in den Gemeinden und dem wachsenden Wirtschaftspark in Mainz-Hechtsheim sei Dank.

Ortsumgehungen, drei- oder vierspuriger Ausbau, Park+Ride-Platz, zentraler Omnibusbahnhof, Busspur, Ausbau der Knotenpunkte – das sind die Stichworte, um die sich die Debatte dreht. Dabei ist mittlerweile klar: Die Knotenpunkte im Gewerbepark und in Höhe Mainz-Ebersheim werden vierspurig ausgebaut:

„Damit bekommen wir in den Grünphasen mehr Autos über die Ampel“,

sagte Knoop. Zunächst als Kompromiss im Hinblick auf den Verkehrsfluss, auch wenn einige Meter nach den Ampeln die Straße wieder zweispurig wird. Auch die Ortsumgehung Harxheim ist mittlerweile vom Land als dringlich anerkannt. Alle anderen von den jeweiligen Kommunen geforderten Umgehungsstraßen seien noch offen. Knoop verwies auf den vom Verkehrsministerium angekündigten „Mobilitätskonsens“, der bis 2021 hergestellt werden soll. Hier müssten sich die Kommunen rechtzeitig einbringen, um ihre Wünsche politisch voranzubringen.

Konsens ist auch das Stichwort für Steffen Wolf im Hinblick auf den Gesamtausbau – vor allem auf dem am stärksten belasteten Abschnitt zwischen Mainz-Ebersheim und Mainz-Hechtsheim:

„Wir wollen und müssen hier mit der Stadt Mainz weiter im Gespräch bleiben und trotz der unterschiedlichen Ansätze zu einer gemeinsamen Lösung kommen“,

sagte er. Am 18. April wird der Nachbarschaftsausschuss der Stadt Mainz und des Landkreises Mainz-Bingen tagen. Hierbei soll ebenfalls über das Thema diskutiert werden.