Heidelberg: Vorboten des Frühlings gesichtet – Erste Weißstörche im Zoo Heidelberg angekommen

Die ersten Weißstörche sind aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt (Archivfoto: Peter Bastian/Zoo Heidelberg)
Die ersten Weißstörche sind aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt (Archivfoto: Peter Bastian/Zoo Heidelberg)

Heidelberg – Einige Störche sind bereits aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt. Nach einer ausgiebigen Balz, bei der sich die Paare gegenseitig mit lautem Geklapper beeindrucken, beginnt nun die Brutsaison für die bedrohten Vögel. Die idealen Voraussetzungen für die Jungenaufzucht ziehen jedes Jahr besonders viele Störche in den Zoo Heidelberg. Schon jetzt sind fast alle Storchennester mit Brutpaaren besetzt.

Rund 30 Nistmöglichkeiten für Störche gibt es im Zoo Heidelberg auf den hohen Bäumen und den Dächern der Zoohäuser. Weißstörche brüten von März bis Juni und legen zwischen 2 bis 5 Eier. Die Brutdauer beträgt ca. 32 Tage, nach 60 weiteren Tagen werden die Küken flügge und verlassen das elterliche Nest. Ende August machen sich die ersten Störche, inklusive Nachwuchs, wieder auf den Weg in ihre Winterquartiere im Süden. 2017 zogen 18 Storchenpaare insgesamt 53 Küken auf. „Wie viele Störche in der kommenden Saison im Zoo Heidelberg zur Welt kommen werden, können wir noch nicht sagen. Es liegen aber wahrscheinlich schon einige Eier in den Nestern und wir hoffen wieder auf zahlreichen Nachwuchs, damit sich der Bestand der bedrohten Vögel weiter erholen kann“, berichtet Simon Bruslund, Vogelkurator im Zoo Heidelberg.

Die meisten Weißstörche, die klappernd auf den Nestern sitzen, sind bereits im Februar direkt aus den Winterquartieren in Nordafrika, Frankreich oder Spanien in den Zoo Heidelberg gekommen. Vereinzelt gibt es jedoch auch ortständige Störche, die nicht mehr nach Süden ziehen. „Gäbe es nicht die langjährigen Bemühungen im Zoo Heidelberg und im benachbarten Luisenpark in Mannheim, gäbe es wahrscheinlich heute kaum Störche in unsere Region. Wir hoffen, dass in Zukunft noch mehr Nisthilfen direkt außerhalb des Zoos angeboten werden – zum Beispiel auf Firmengrundstücken – und sich die Störche dadurch in der Region nach und nach weiterverbreiten.“, wünscht sich Simon Bruslund.

Störche sind absolute Gewohnheitstiere und fliegen bevorzugt ihr Nest aus dem Vorjahr an. So finden sich manche Storchenpaare, die im vergangenen Jahr erfolgreich Jungtiere aufgezogen haben, trotz zum Teil getrennter Winteraufenthaltsorte, sogar wieder und brüten erneut gemeinsam. Die Männchen kommen meist früher im Zoo Heidelberg an, als die Weibchen. Gleich nach der Ankunft im Nest beginnt das Männchen damit, das Zuhause für den neuen Nachwuchs vorzubereiten: Stöckchen und Äste sorgen für Schutz und guten Halt, mit Gräsern und Laub wird die Sitzmulde ausgepolstert. Wenn auch das Weibchen angekommen ist, bauen beide Störche gemeinsam weiter.