Evangelische Familienbildung eröffnet den „wellcome“-Standort Mainz

Zusammen mit Familienministerin Irene Alt

Gründerin Rose Volz-Schmidt mit der Mainzer Koordinatorin Salome Joly, Familienministerin Irene Alt und Initiatorin Sybille Beiler-Matthäi (v.l.) freuen sich über die Eröffnung

Mainz – Staatsministerin Irene Alt, Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen Rheinland-Pfalz, eröffnete zusammen mit vielen geladenen Gästen den neuen wellcome-Standort in Mainz. Die Evangelische Familienbildung hat das Angebot – das mittlerweile in 250 Städten Deutschlands Familien in den ersten Monaten nach der Geburt unterstützt – in der Landeshauptstadt initiiert.

Die ersten Monate nach der Geburt können für junge Familien trotz aller Freude über den ersehnten Nachwuchs ganz schön stressig und chaotisch werden. Das Baby schreit, das Geschwisterkind fühlt sich vernachlässigt und der besorgte Vater hat keinen Urlaub mehr. Mit der Erfahrung, dass Mütter nach der Geburt oft sehr wenig Unterstützung haben, wird „wellcome – Praktische Hilfe nach der Geburt“ seit der Gründung in Hamburg 2002 immer wieder konfrontiert. Rose Volz-Schmidt gründete wellcome damals aus eigener Erfahrung, wie überfordert Mütter nach der Geburt sein können.

„Wir sind froh, dass mit wellcome in Mainz der zehnte Standort in Rheinland-Pfalz eröffnet wurde und die guten Engel nun auch in der Landeshauptstadt wirken können.“

wellcome-Teams unterstützen Familien mit Babys einige Wochen oder Monate während des ersten Lebensjahres beim Übergang von der Geburt in den Alltag zu Hause. Ehrenamtliche MitarbeiterInnen entlasten die Familie ganz unbürokratisch durch praktische Hilfe im Alltag – so, wie es sonst Familie oder Nachbarn tun. 

Koordiniert wird der Einsatz der Ehrenamtlichen in den Mainzer Familien zukünftig von Salome Joly, Mitarbeiterin der Evangelischen Familienbildung. Die Diplom-Sozialarbeiterin arbeitet seit mehreren Jahren mit Menschen, die psychisch erkrankt sind. Aus eigener Erfahrung weiß die Mutter von zwei Kindern um die Nöte und Bedürfnisse junger Mütter nach der Geburt, besonders wenn die eigene Familie und Freunde nicht vor Ort leben. 
Familienministerin Alt eröffnete den Standort im Haus der Evangelischen Kirche mit viel Schwung:

„Das Projekt passt ausgezeichnet in unsere Familienpolitik! Die rheinland-pfälzische Landesregierung möchte Familien stärken, und das macht wellcome auch. Wir machen dies in der Breite und wellcome punktuell vor Ort. Das ist eine tolle Ergänzung!“

„Wir sind froh, mit wellcome einen wichtigen Baustein unserer Unterstützung von Familien im Dekanat Mainz zu etablieren, der unsere Arbeit mit Spielgruppen, Elternkursen und Familien- und Erziehungsberatung nun aufs Beste erweitert“,

erklärte Dr. Birgit Pfeiffer, Vorsitzende der Evangelischen Dekanatssynode in Mainz.

„Die Familien sind für uns als Evangelische Kirche sehr wichtig, denn die ersten Erfahrungen von Schutz und Geborgenheit müssen Kinder in der Familie machen können. Das Leben mit einem Neugeborenen stellt den Familienalltag auf den Kopf und ist auch in unserem sonst so wohlorganisierten Land für viele junge Eltern eine Herausforderung, die sie fordert, manchmal auch überfordert.“

Auch Initiatorin Sybille Beiler-Matthäi, Evangelische Familienbildung im Dekanat Mainz, freut sich, das wellcome-Angebot nun für kleine Mainzer und ihre Familien anbieten zu können:

„Ich finde es wunderbar, mit wellcome für Familien eine Unterstützung anzubieten, die mitten ins Bedürfnis passt. Wir können zeitnah vermitteln, wenn Hilfe benötigt wird. Jede Familie kann es in Anspruch nehmen. Wir machen keinen Unterschied!“

Kurt Merkator, Dezernent für Soziales, Kinder, Jugend, Schule und Gesundheit Mainz, wies in seiner Rede darauf hin, dass solche Angebote immer wichtiger werden, da Menschen in Zukunft immer flexibler und mobiler sein müssten und nicht mehr auf das herkömmliche Netzwerk von Familie und Freunden zurückgreifen können.

Prof. Dr. Gerald Hoffmann, Ärztlicher Direktor der Frauenklinik, Unimedizin Mainz, überbrachte ebenfalls seine Grüße und seinen Dank zur Standorteröffnung. Er versprach, dass die Kliniken wellcome mit allen Möglichkeiten unterstützen werden und Eltern auf die Hilfe aufmerksam machen.
Mit wellcome wird in Mainz eine Lücke in der primärpräventiven Versorgung geschlossen. Ziel ist es, gemeinsam mit Netzwerkpartnern aus Politik und Gesundheitswesen präventiv im Bereich der Frühen Hilfen zu agieren. wellcome immer in ein bestehendes lokales Netzwerk integriert. Daher schenkten Uwe Hinze, Geschäftsführer Kinderschutzbund Mainz und Martina Hoche-Schüler, SKF, aus dem Netzwerk Frühe Hilfen Mainz „einen Engel, der das Projekt auf seinem Weg begleiten soll.“

Besonders freuen konnten sich die Initiatoren auch darüber, dass wellcome Mainz der 40. Standort ist, der von der gemeinnützigen Spendenbewegung DEUTSCHLAND RUNDET AUF gefördert wird. DEUTSCHLAND RUNDET AUF ermöglicht jedem, durch Aufrunden von Cents beim Einkauf, Kindern in Deutschland eine Chance zu geben. Geschäftsführerin Nina Jäcker: „Allein durch aufgerundete Cents wurden von Menschen in ganz Deutschland insgesamt 300.000 Euro für unser Förderprojekt wellcome gespendet.“