Mainzer Feuerwehren üben gemeinsam mit Polizei, THW und Rettungsdienst für den Ernstfall

FeuerwehrSIM 2015

Mainz – Rund um Hechtsheim und Laubenheim wird es am Samstag, 11.07.2015 zu einem verstärkten Aufkommen von Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und Polizei kommen. Hintergrund dafür ist ein organisationsübergreifender Übungstag, der von der Feuerwehr Mainz geplant und bereits zum zweiten Mal in dieser Form durch ein Team der Freiwilligen Feuerwehr Hechtsheim organisiert wird. Der Titel „FeuerwehrSIM 2015“ ist vom ursprünglichen Ansatz des Malteser Hilfsdienstes, der RettSIM, übernommen und bedeutet Feuerwehr-Simulationstag. Insgesamt werden rund 100 Einsatzkräfte an dem Übungstag teilnehmen.

Die Freiwilligen Feuerwehren aus Ebersheim, Laubenheim, Hechtsheim und Weisenau sind, neben der Berufsfeuerwehr Mainz, die zuständigen Wehren im Südosten von Mainz. Da Weisenau in diesem Jahr nicht teilnehmen kann, haben sich die Kameraden aus Finthen gerne bereit erklärt, hier einzuspringen.

Im „normalen“ Einsatzdienst wird die Freiwillige Feuerwehr zur Unterstützung der Berufsfeuerwehr Mainz zu Einsätzen unterstützend hinzugezogen. Dass die Freiwilligen Feuerwehren ohne die Führung durch die Berufsfeuerwehr zum Einsatz kommen, findet immer dann statt, wenn es Paralleleinsätze im Stadtgebiet gibt, bei denen das Personal beider Feuerwachen gebunden ist. Aus diesem Grund üben die Freiwilligen Feuerwehren an diesem Übungstag bewusst ohne die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr die verschiedenen Einsatzszenarien. Gemeinsam mit der Polizei, dem THW und dem Rettungsdienst, der hauptsächlich vom Malteser Hilfsdienst Mainz gestellt wird, werden Szenarien mit unterschiedlichem Schwerpunkt angeboten, die von der jeweiligen ersteintreffenden Einheit erkundet, bewertet und abgearbeitet werden müssen. Die Einsatzszenarien werden so real wie möglich dargestellt, der Kräfteansatz wäre in der Realität allerdings ein anderer.

So kann es sein, dass zu einem Einsatz in Hechtsheim die Polizei zuerst eintrifft und entscheiden muss, ob Rettungsdienst und Feuerwehr vor Ort benötigt werden. An anderer Stelle trifft die Feuerwehr als erste Einheit ein und muss, je nach Lage, die Polizei hinzubeordern und so weiter.

Dieses Format der Übungsgestaltung hat sich für die Organisationen als sehr hilfreich erwiesen, um die Zusammenarbeit für den Ernstfall zu erproben. Jede Organisation hat ihre spezielle Aufgabe, deren Zusammenspiel nur in realitätsnahen Übungsszenarien geprobt werden kann, damit   im Ernstfall alle Abläufe zusammenspielen. Insgesamt wurden vom Organisationsteam aus Hechtsheim in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Organisationen sieben Szenarien vorbereitet, die in jeweils unterschiedlicher Konstellation von den Einheiten, also den Einsatzteams der Organisationen, abgearbeitet werden. Die Alarmierung der Einheiten erfolgt nach Einsatzstichwort von einer zentralen Meldestelle, die ebenfalls als Übungsszenario für die dort eingesetzten Kräfte zu sehen ist. Keine der Einheiten kennt die Szenarien und somit wird jede Alarmierung zu einem „realen“ Einsatz. Vor Ort werden die Einsatzkräfte mit realitätsnahen Situationen und mit geschminkten und geschulten Unfallopfer-Mimen konfrontiert. Es wurde bewusst darauf geachtet, die Szenarien an alltägliche Situationen anzulehnen, um nicht die besondere Herausforderung auf den Einsatz sondern auf die Zusammenarbeit der Einheiten zu legen.

Um den Einsatzkräften ein direkte Rückmeldung zu ihrem Einsatz zu geben, wird der Einsatz von geschulten Beobachtern beurteilt und direkt nach Bearbeitung der Szenarien in einer Feedback-Runde an die Helfer zurückgespielt, bevor es zum nächsten Einsatz geht.

Zu den Beobachtern werden, neben den Betreuern der Szenarien aus den Freiwilligen Feuerwehren, auch Führungskräfte der Berufsfeuerwehr sowie der Führungsebenen der Rettungsdienste und der Polizei zählen, die ein besonderes Augenmerk auf die Abarbeitung der Einsatzszenarien durch ihre Einsatzkräfte haben werden. Aus diesen Beobachtungen lassen sich wertvolle Schlüsse für Ausbildung und Einsatztaktik ableiten.

Der Übungstag ist von 09:00 bis ca. 18:00 Uhr geplant. Der Hauptstandort der Meldestelle und der Versorgung der Einsatzkräfte wird am Standort des THW Ortsverbandes Mainz in der Carl-Zeiss-Straße 26 im Hechtsheimer Gewerbegebiet sein. Für interessierte Zuschauer gibt es dort einen zentralen Ansprechpartner.