Ludwigshafen: Eulen – Guter Einstand von Azat Valiullin und Stefan Hanemann

Azat Valiullin beim Torwurf gegen Silvio Heinevetter (Foto: Harry Reis)
Azat Valiullin beim Torwurf gegen Silvio Heinevetter (Foto: Harry Reis)

Ludwigshafen – Die Rückkehr nach der Winterpause in den Liga-Spielbetrieb hatte sich der Handball-Bundesligist Eulen Ludwigshafen ein wenig anders vorgestellt: Die Mannschaft von Trainer Ben Matschke bot nur in der ersten Spielhälfte eine starke Leistung gegen den derzeitigen Tabellenzweiten Füchse Berlin und musste sich nach 60 Minuten mit 19:25 (12:14) geschlagen geben. Erfolgreichste Torschützen waren Pascal Durak, Azat Valiullin und David Schmidt mit jeweils drei Treffern.

Die Stimmung in der ausverkauften Friedrich-Ebert-Halle hätte nicht besser sein können. Die Voraussetzungen für einen unvergesslichen Handballabend waren gegeben. Auch sportlich verlief der Start nach der Winterpause für die Eulen im „tierischen Duell“ gegen den Hauptstadtclub durchaus vielversprechend. Die Jungs von Trainer Ben Matschke gingen äußerst engagiert in der Defensive zur Sache und wurden dafür auch belohnt. Bis zum 4:4 hielten sie die Partie offen und sie gingen sogar in Führung. Den fünften Treffer durch David Schmidt verweigerten die beiden Unparteiischen und zeigten stattdessen auf den Siebenmeter-Strich. Diesen Wurf vergab Denni Djozic, der von der Bank kurzzeitig auf das Spielfeld kam. Die erhoffte Führung blieb aus. Die Füchse, die ohne die beiden Nationalspielern Fabian Wiede und Paul Drux nach Ludwigshafen kamen, nutzten diese Phase und zogen mit vier Toren in Folge zum 8:4 davon. Wieder einmal schlichen sich erste technische Fehler ins Spiel der Eulen ein, die der Gegner aus Berlin nutzte, um sich abzusetzen. Es fehlte bei den Hausherren einfach an einigen Stellen noch die Feinabstimmung nach der sechswöchigen Pause. Die Gastgeber gaben sich aber keinesfalls geschlagen. Sie zeigten Leidenschaft, Mut und erarbeiteten sich Chancen und nutzten sie auch. Ganz wichtig waren die Treffer von Winter-Neuzugang Azat Valiullin, der sowohl zum 8:9 als auch 9:10 traf und somit seine Mannschaft im Spiel hielt. Der Russe, der bis zum Saisonende den Eulen helfen möchte, war nicht nur in der Offensive erfolgreich, auch in der Abwehr erwies er sich als eine Verstärkung. Denn dort war viel Bewegung drin, zumindest so viel, dass sie den Füchsen einige Kopfzerbrechen bereiteten. Das gefiel deren Trainer Velimir Petkovic, dem Vulkan an der Seitenlinie, gar nicht, so dass er in einer Auszeit seinen Akteuren einige deutliche Worte sprach. Die wichtigste Entscheidung hatte der Bosnier mit der Einwechslung von Petr Stochl für Nationaltorhüter Silvio Heinevetter bereits getroffen. Der Tscheche stabilisierte die Abwehr der Füchse und wurde auch zum sicheren Rückhalt seiner Mannschaft.

Nach dem Wiederanpfiff bemühten sich die Eulen um den Ausgleich und hielten bis zur 39. Minute noch die Partie offen. Dafür sorgte Denni Djozic, der diesmal mehr Fortune hatte und die Siebenmeter zwei und drei erfolgreich zum 14:16 verwandeln konnte. Danach verloren die Gastgeber immer mehr ihre spielerische Linie und scheiterten gleich mehrmals an dem glänzend aufgelegten Petr Stochl. Es war zum Haare raufen. Bis zur 51. Minute dauerte die Torflaute von Dietrich und Co. Im Gegenzug sorgten die Füchse mit einem Lauf von 7:0 für die Vorentscheidung. Auch deswegen, weil mit zunehmender Spielzeit die Zahl der technischen Fehlern deutlich zunahmen und die international erfahrene Mannschaft aus Berlin diese Schwächephase der Gastgeber zur deutlichen Führung nutzen konnte. Das gefiel Ben Matschke überhaupt nicht. Er vermisste die nötige Geduld bei der Erarbeitung der Tormöglichkeiten. „Heute war nicht die Abwehr das Problem, wir müssen einfach konzentrierter und mit Geduld unsere Möglichkeiten erarbeiten“, sagte Matschke. Er lobte zugleich den Einstand der beiden Neuverpflichtungen, Stefan Hanemann und Azat Valiullin, die nicht nur einen guten Eindruck hinterlassen haben, sondern zeigten, dass sie der Mannschaft zum Ligaverbleib helfen können.

Sie werden aber nicht die letzten Verpflichtungen für die verbleibenden Spielen in der Rückrunde sein. Bis zum Transferschluss am 15. Februar 2018 will Geschäftsführer Marcus Endlich noch einmal tätig werden und nach dem Ausscheiden von Robin Egelhof und Oliver Hess einen weiteren Spieler für den rechten Rückraum verpflichten.