Bad Kreuznach: Im Narrekäfig ging es weitgehend friedlich zu – auch dank der sehr guten Zusammenarbeit aller Beteiligten

Foto: Isabel Gemperlein / Stadtverwaltung Bad Kreuznach)
Foto: Isabel Gemperlein / Stadtverwaltung Bad Kreuznach)

Bad Kreuznach – Im Narrenkäfig auf dem Kornmarkt und in der Rossstraße wurde gestern weitgehend friedlich gefeiert. Der Veranstalter Kreuznacher Narrefahrt, das städtische Amt für Recht und Ordnung, die Polizei, die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz und die Securitykräfte vermeldeten vergleichsweise wenige Zwischenfälle. Dafür strömten dieses Jahr bei strahlendem Sonnenschein und winterlichen Temperaturen besonders viele Narren in den Käfig. Zugmarschallin Cornelia Christmann-Faller schätze die Besucherzahl auf rund 13.000 − viel mehr dürfen auch nicht in den abgesperrten Bereich.

Bei einer ersten Bilanz gestern Abend im Dietrich-Bonhoeffer-Haus dankte Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer allen beteiligten Akteuren, die sich auch dieses Jahr wieder für die Sicherheit der Narren und Närrinnen und das gute Gelingen der Veranstaltung einsetzten. „Ich bin sehr froh, dass wir die Kreiznacher Narrefahrt haben, die sich um alles Organisatorische kümmert.“ Sie sei überrascht und erfreut gewesen, wie jung Bad Kreuznach ist. Ab 16 Uhr hatte sich die Oberbürgermeisterin im rosafarbenen Hasenkostüm selbst unter die feiernden Menschen gemischt. „Ich bin heilfroh, dass nichts Größeres passiert ist – und dass die Leute irgendwann blau sind, das gehört doch gewissermaßen zum Geschäft“, so Kaster-Meurer. Die Oberbürgermeisterin hofft nun auf ebenso gutes Wetter und ebenso wenige Zwischenfälle bei der morgigen Narrenfahrt.

Das Amt für Recht und Ordnung war in zwei Teams (Durchsetzung des Glas- und Alkoholverbots sowie Jugendschutzkontrolle) mit allen verfügbaren Mitarbeitern rund um den Narrenkäfig unterwegs. Eine Flasche Hochprozentiges musste ausgeschüttet werden, berichtete Amtsleiterin Heiderose Häußermann am Donnerstagabend. Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz bei der Alkoholausgabe hat es deutlich weniger als 2017 gegeben. „Es verlief alles reibungslos und es gab kaum etwa zu beanstanden“, zieht Jörg Keil vom kommunalen Vollzugsdienst am Freitagmorgen Bilanz.

Viel zu tun hatten die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs: Die Straßenunterhaltung war mit 20 Personen in zwei Schichten von 7 bis 22 Uhr im Einsatz, um die Sicherung der Veranstaltung durch insgesamt 19 Betonpoller zu gewährleisten. Kurz vor 21 Uhr wurden die Sicherheitssperren wieder geöffnet. Sehr gut kam die neue Aktion „Helfende Hände schlägt man nicht“ an: „Die Resonanz der Aktion war extrem positiv“, teilt Oliver Kelm, stellvertretender Leiter des Bauhofs, erfreut mit. Das Team Stadtreinigung des Bauhofs rückte gestern mit acht Personen an, die zwischen 19.30 und 23.30 Uhr die Straßen und Wege reinigten und vom Müll befreiten. Bei der morgigen Narrefahrt werden insgesamt 38 Mitarbeiter des Bauhofs ab 8 Uhr in zwei Schichten eingesetzt. Für die Sicherheit sorgen 22 Poller aus Beton an den neuralgischen Punkten der Veranstaltung.

Einen ruhigen Dienst hatte die Feuerwehr: Neun Mann und eine Kraft in der Zentrale waren während des Narrenkäfigs im Einsatz, gefordert waren sie nur am Nachmittag bei einem Lkw-Unfall auf der B41.

Auch die Polizei zieht nach dem Narrenkäfig insgesamt eine positive Bilanz. Den deutlich überwiegenden Teil der Veranstaltung feierten die Närrinnen und Narren friedlich und ausgelassen im Käfig, heißt es in der Pressemitteilung. Ab zirka 19 Uhr musste die Polizei mehrfach zu kleineren Rangeleien innerhalb und im unmittelbaren Umfeld des Käfigs ausrücken. Insgesamt wurden bislang 15 Strafanzeigen wegen Körperverletzung durch die Polizei aufgenommen. Sieben Personen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Schwerwiegende Sexualdelikte wurden der Polizei bislang glücklicherweise nicht bekannt.

Die Vorsitzende der Kreiznacher Narrefahrt, Zugmarschallin Cornelia Christmann-Faller, dankte allen Beteiligten für ihren großen Einsatz. „Es ist wichtig, dass sich die Gäste, die hierher kommen, sicher fühlen und merken, hier wird etwas getan.“