Hessen: Digitale Lernstandserhebung an Hessens Grundschulen

Kultusstaatssekretär Dr. Lösel an der Gustav-Stresemann-Grundschule im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel. (Foto: HKM)
Kultusstaatssekretär Dr. Lösel an der Gustav-Stresemann-Grundschule im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel. (Foto: HKM)

Wiesbaden – Hessens Kultusstaatssekretär Dr. Manuel Lösel hat heute die Gustav-Stresemann-Grundschule im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel besucht und sich dort über eine von der Landesregierung geförderte neue Software zur Lernstandserhebung von Grundschülerinnen und Grundschülern informiert.

Die computergestützte Lernverlaufsdiagnostik „quop“ überprüft in regelmäßigen Abständen anhand wissenschaftlicher Methoden die Kompetenzen der Kinder in Lesen und Mathematik und orientiert sich an den Kerncurricula in Hessen. „Die wesentliche Voraussetzung zur Förderung der Kompetenzen der Grundschülerinnen und Grundschüler ist eine differenzierte Diagnose der jeweiligen Fähigkeiten. Auf dieser Grundlage sind unsere Lehrkräfte in der Lage, individuelle Förderkonzepte zu erarbeiten und die Kinder ihrem aktuellen Lernstand entsprechend gezielt zu unterstützen. Mit ‚quop’ können wir frühzeitig und systematisch Förderbedarf bei Schülern identifizieren und das ohne die Lehrkräfte mit hohen zusätzlichen Aufwänden zu belasten“, sagte der Staatssekretär.

Seit Beginn des laufenden Schuljahrs bietet das Hessische Kultusministerium interessierten Schulen die kostenlose Nutzung von „quop“ an. Insgesamt arbeiten aktuell gut 13.000 Schülerinnen und Schüler mit der Software, die auch für Kinder mit geringen Deutschkenntnissen geeignet ist. Die differenzierte Rückmeldung im Lesen wie auch in Mathematik wird durch die neue Software ermöglicht, ohne dass dabei explizit Leistungsdaten der Schülerinnen und Schüler eingegeben werden müssen. Vor Beginn der Messungen erfolgt lediglich eine Schulung der Lehrkräfte zum fachgerechten Umgang mit der Software. Das internetbasierte Programm ermöglicht die Erfassung der Lernverläufe über das gesamte Schuljahr, sodass die individuelle Lernentwicklung stets einsehbar ist. Das macht „quop“ im schulischen Alltag besonders leicht handhabbar.

Kinder begeistern sich für die Lernaufgaben am Computer

„Die ersten Ergebnisse zeigen, dass durch ‚quop‘ alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihren jeweiligen Startvoraussetzungen profitieren. Unsere Lehrkräfte erhalten nicht nur eine unmittelbare Rückmeldung zum Lernstand der Kinder, sondern auch eine Tendenz, inwieweit ihre Unterrichtsmaßnahmen und Förderkonzepte bereits Früchte tragen. Das beweist, dass eine gezielte und am spezifischen Bedarf ausgerichtete Förderung möglich ist. So wird kein Kind zurückgelassen“, ergänzte Lösel.

Die Leistungsrückmeldungen erfolgen auf individueller Ebene und zusätzlich auch im Klassenverbund. Durch die übersichtliche graphische und tabellarische Darstellung können die Lehrkräfte direkt die Lernkurven ihrer Schülerinnen und Schüler ablesen und empirisch auswerten. Die einheitliche und kontinuierliche Diagnose- und Gesprächsgrundlage beim Übergang von der Grundschule in weiterführende Schulen ist ein weiteres zentrales Merkmal des Programms und sorgt für Kontinuität beim Schulwechsel. „Wenn man sieht, mit welcher Begeisterung die Kinder die Aufgaben am Computer in Angriff nehmen, wird deutlich, dass wir mit „quop“ genau richtig liegen. Es eignet sich problemlos zur Einbindung in den regulären Unterricht und in offene Unterrichtsphasen. Deshalb empfehle ich allen Grundschulen diese neue Form der Lernstandserhebung ganz ausdrücklich als Mittel zur individuellen Förderung der Talente unserer Schülerinnen und Schüler in Hessen“, sagte der Staatssekretär abschließend.