Rund ums neue Lilien Stadion

Infoveranstaltung zum Merck Stadion nur schwach besucht

Die fünf Gastgeber haben keine leichte Aufgabe alle Wünsche umsetzen, dabei Vorschriften und Kostenkontrolle zu berücksichtigen

Darmstadt – Am Montag, 13.07.15, luden das Planungsbüro und die Stadt Darmstadt zum informativen Abend in den großen Hörsaal der TU Lichtwiese ein, um eine Übersicht über den Stand der Planung vorzustellen.

Obwohl das Interesse von Anwohnern und Fans im Vorfeld sehr groß war, nahmen am Montagabend nur etwas über 200 interessierte Bürger teil. Neben der Anwohnerentlastung war die Bauart des neuen Stadion ein Hauptanliegen der Zuhörer. Geduldig beantworteten Oberbürgermeister Jochen Partsch, Bürgermeister und Sportreferent Rafael Reißer, Stadträtin Cornelia Zuschke, Matthias Schöner (Projektkoordinator AS&P) und Dr. Peter Sturm (Geschäftsführer ZIV) die Fragen bis in die späten Abendstunden. 

Das Konzept

Eine der Hauptaufgaben war bislang das Erstellen eines Pflichtenhefts mit Wunschanforderungen an das neu zu entwerfende Stadion. Auch wenn es während der Präsentation so aussah, als ob die Form und Art des Stadion bei der Präsentation feststeht, so war die dort gewählte Form nur als Unterstützung gedacht, um die neuen Erweiterungen und die ungefähre Lage besser zu demonstrieren. Neben Bedarfsräumlichkeiten wie zum Beispiel für die Polizei, wurden auch Wünsche berücksichtigt und ein Fan-Raum mit eingeplant. Das Prunkstück soll jedoch die Haupttribüne mit Business-, Eventbereich und VIP Logen über den Zuschauern werden. Doch bei allem Augenmerk ins Stadion, so muss auch auf den Umkreis des Stadions geschaut werden. Deswegen betonte Baudezernentin Cornelia Zuschke öfters, dass nicht nur das Aussehen und die Wunschform wichtig ist, sondern auch Rettungs- und Fluchtwege, aber auch die Lärmschutz ein Muss ist und vom neuen Bauwerk gewährleistet sein muss um in die Auswahl zu kommen.

Auf die mehrfach aufkommende Frage welche Bauweise denn nun in Betracht käme erklärte Projektkoordinator Matthias Schöner: „Noch ist alles offen und möglich“.  Zwar sehe er vier mögliche Varianten zum Bau – sowohl offen als auch geschlossen – welche die Anforderungen erfüllen würden, jedoch schließt er auch nicht aus, das eine innovative Idee an die bislang noch niemand gedacht hatte beim Wettbewerb das Rennen machen kann. Fest steht nur das es mindestens 18.098 und höchstens 19.350 Zuschauerplätze geben wird.

Verkehrskonzept weitgehend rund

Weniger spekulativ stellt man das Verkehrskonzept für die Anfahrt von heimischen und auswärtigen Fans vor. Während die auswärtigen Fans PKW und Busparkplätze an der Lichtwiese vorfinden, wird es für die heimischen Fans mehrere Park-and-Ride Plätze mit einer Gesamtkapazität für 3.000 Fahrzeuge geben. Diese Anzahl ist nach der Meinung von Verkehrsplaner Dr. Peter Sturm mehr als ausreichend, da nicht nur der größte Teil der Zuschauer aus dem Stadtbereich kommt und die Anfahrt mit Nahverkehr, zu Fuß oder mit dem Rad bewältigt, sondern auch viele Fans aus dem Umland bereits auf Busse und Bahn umgestiegen sind.

Zum Schutz von Anwohnern wurde das Gebiet rund um das Stadion in mehrere Zonen aufgeteilt. Während in den Stadtinneren Zonen vorerst die Parksituation unter Beobachtung steht, werden die Zufahrtsstraßen für Nichtanwohner abgeriegelt. Anwohner sollen sich an den Sperren mit fälschungssicheren Parkausweisen legitimieren können um Zufahrt zu erhalten. Dieses System hatte bereits bei einem Infoabend mit Anwohnern zu Unmut geführt. Hauptgrund hierfür ist auch die lange Sperrfrist, welche 3 Stunden vor dem Spiel beginnt und bis 15 Minuten nach dem Anpfiff andauert.

Abwägen in alle Richtungen

Auch wenn nur ein kleiner Teil der Darmstädter Bürger an dem Infoabend teilnahmen, konnte man aus den Reaktionen und Fragen doch die Unsicherheit und Angst der Bürger, nicht genügend berücksichtigt zu werden, heraushören. Doch leider sind in vielen Punkten nicht nur die Wünsche der Bürger miteinander in Einklang zu bringen, sondern es müssen diese auch mit den gesetzlichen Vorschriften und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut gebracht werden. Auch wenn nicht alle Fragen zur vollsten Zufriedenheit beantwortet wurden, so haben sich die fünf Gastgeber dennoch bemüht, den Anwesenden den aktuellen Standort auf dem Weg zum neuen Stadion zu vermitteln und die nächsten Schritte erklärt. Doch wie das Stadion aussehen wird, dass wird der ausgeschriebene Wettbewerb entscheiden….. vielleicht sogar etwas im Jugendstil mit Lilien am Eingang…