Weinheim – Ihre Großmutter Israela leitete zunächst 1994 und nachher noch zweimal die Schülerdelegationen aus Ramat Gan. Israelas Tochter Keren war vor 26 Jahren als Schülerin bei einer der Jugendbegegnungen zwischen Weinheim und seiner israelischen Partnerstadt dabei. Und vor 16 Jahren brachte Keren ihre Tochter Klil zur Welt; sie ist im Moment in Weinheim und steht mit dieser Familiengeschichte wie keine zweite Person für diesen 30 Jahre währenden Jugendaustausch, der einer der lebendigsten in ganz Deutschland ist.
Für den Weinheimer Theologen und Israel-Experten Albrecht Lohrbächer, den Gründer und unermüdlichen Förderer der Städtepartnerschaft zwischen Ramat Gan und Weinheim, war es daher klar, diesen Jubiläumsaustausch, der gerade in Weinheim stattfindet, besonders der jungen Klil und ihrer Familie zu widmen. Das Mädchen selbst sprach in bewegenden Worten zu den Gleichaltrigen im Musiktheater der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Das Schulorchester spielte passend Klänge aus dem Musiical Anatevka.
In kurzen Ansprachen erinnerten auch DBS-Schulleiterin Gudrun Aisenbrey und Wolfgang Metzeltin an die Anfänge und die Geschichte der Schülerbegegnung. Metzeltin in Doppelfunktion als Vorsitzender des Stadtjugendrings und als ehrenamtlicher OB-Stellvertreter.
Denn der Stadtjugendring war 1985 die Keimzelle der Schülerbegegnung, die fortan von der DBS, dem Werner-Heisenberg-Gymnasium und dem Freundeskreis Weinheim-Ramat Gan getragen wurde – bis heute. An die 1000 Jugendlichen haben sich in dieser Zeit ausgetauscht und kennengelernt. Viele Beziehungen sind dauerhaft geworden, betonte auch Albrecht Lohrbächer, der für alle Jugendlichen und ihre Begleiter eine Weinheim-Ramat Gan-Torte vorbereitet hatte. Diese und nächste Woche sind die Jugendlichen aus Israel noch in Weinheim; der Gegenbesuch folgt im November.
Der Austausch stellt seit 30 Jahren die zentrale Säule der Beziehungen zwischen den ungleichen Partnerstädten dar. Dass im Jahr 2015 die beiden Länder Israel und Deutschland die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vor 50 Jahren feiern, verhelfe dem Austausch in diesem Jahr zu noch mehr Bedeutung, betonte Lohrbächer.