Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Magistrat macht den Weg für Neubau der Römerstadtschule frei

Am Freitag, 26. Januar 2018, hat der Magistrat die Bau- und Finanzierungsvorlage von Baudezernent Jan Schneider für den Neubau der Römerstadtschule beschlossen. „Damit stehen vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung für dieses Projekt rund 25 Millionen Euro zur Verfügung“, freut sich Stadtrat Schneider, diese bedeutende Maßnahme dann realisieren zu können.

Die in den 70er Jahren entstandene Römerstadtschule besteht aus mehreren Gebäuden, die sich in einem schlechten baulichen Zustand befinden. Zudem ist das pädagogische Konzept der Schule mit jahrgangsübergreifendem Unterricht in Partnergruppen innerhalb der vorhandenen Gebäudestruktur nur schlecht umsetzbar.

Nach Ankauf des benachbarten Grundstücks durch die Stadt Frankfurt eröffnet sich die Möglichkeit, ein neues Schulgebäude zu entwickeln. Nach einer Machbarkeitsstudie und einer durchgeführten Phase 0 mit der Schule, wurde entschieden, auf dem angekauften Grundstück einen Neubau zu errichten und ein Entwurf entwickelt, in dem das Schulkonzept umgesetzt werden kann. Die bestehende Turnhalle wurde soweit saniert, dass diese bis zu einem Ersatz-Neubau weiter genutzt werden kann. Sobald der Neubau bezugsfertig ist, zieht die Schule um. Eine Auslagerung der Schule ist daher nicht notwendig.

Das Denkmalamt führt derzeit noch Bodenuntersuchungen durch. Die Arbeiten sind umfangreicher als zunächst gedacht, da an dieser Stelle statt der erwarteten Siedlung eine römische Tempelanlage gefunden wurde. Diese ist für die Archäologie von hoher Bedeutung.

In der Römerstadtschule gibt es statt Klassen sieben jahrgangsgemischte Lerngruppen mit je rund 50 Schülerinnen und Schülern, darunter auch Kinder mit einem besonderen Förderbedarf. Jede Lerngruppe wird von drei Lehrerkräften und einem Förderschullehrer oder einer Förderschullehrerin betreut und in drei Räumen unterrichtet.

Die Schule wird vierzügig und für den Ganztagsbetrieb geplant, mit einer Mensa, Fachräumen für Musik und Kunst, einer Bibliothek, Experimentier-, Therapie- und EDV-Raum, und Verwaltungstrakt mit Lehrerzimmer.


Gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken – Magistrat beschließt Zuschuss zum 3. Ökumenischen Kirchentag

Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat am Freitag, 26. Januar, in seiner Sitzung einen Zuschuss für den 3. Ökumenischen Kirchentag 2021 beschlossen. Demnach bewilligt die Stadt Frankfurt den Veranstaltern, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und dem Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT), einen Barzuschuss in Höhe von 3,9 Millionen Euro und gewährt unentgeltlich Sach- und Dienstleistungen in einem Wert von bis zu einer Million Euro.

„Unsere internationale und weltoffene Stadt bietet den geeigneten Rahmen, um Menschen zusammen zu führen und mit ihnen über aktuelle Themen offen zu diskutieren. Der Dialog wird immer bedeutender, um in einer sich schnell wandelnden Welt den Blick zu weiten und das Herz zu öffnen. Der ökumenische Kirchentag spricht viele Menschen unterschiedlichen Alters, Herkunft und Religionen an. Die Stadt Frankfurt am Main sieht es daher als ihre Pflicht an, den offenen Dialog und die Stärkung des Zusammenhaltes unserer Gesellschaft zu unterstützen und zu fördern“, sagt Bürgermeister und Kirchendezernent Becker.

Im Entwurf des Haushaltes 2018 ist aktuell ein Zuschuss für den Kirchentag 2021 in Höhe von drei Millionen Euro veranschlagt ist. Aufgrund der Entscheidung, einen Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt stattfinden zu lassen, wurde die Zuschusshöhe angepasst.

Der letzte Ökumenische Kirchentag fand 2010 in München statt, zuvor gab es 2003 den ersten Ökumenischen Kirchentag in der Bundeshauptstadt Berlin. In der Mitte Deutschlands gelegen, bietet Frankfurt nach Berlin und München ideale Voraussetzungen für die Austragung für die 200.000 zu erwartenden Teilnehmer.

Die Stadt Frankfurt ist bereits vier Mal (1956, 1975, 1987 und 2001) Gastgeber des Evangelischen Kirchentages gewesen. Über 100.000 Menschen jeden Alters, unterschiedlicher Religionen und Herkunft kamen zu diesen Anlässen zusammen. Der Kirchentag setzt Themen und ermuntert zum Austausch. Neben dem Glauben steht ein offener Dialog im Mittelpunkt.


Freizeitgärten werden planungsrechtlich gesichert – Magistrat stimmt Bebauungsplan Nr. 786 fürs Schwanheimer Unterfeld zu

Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat am Freitag, 26. Januar, den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 786 „Schwanheim, Südlich Höchster Weg (Freizeitgärten)“ gefasst und der Stadtverordnetenversammlung zur Beratung und Beschlussfassung zugeleitet. „Damit werden die bestehenden Freizeitgärten, die teilweise illegal angelegt wurden, innerhalb des Geltungsbereichs planungsrechtlich gesichert“, sagt Planungsdezernent Mike Josef. „Zugleich werden mit dem Bebauungsplan neue Freizeitgärten planungsrechtlich ermöglicht sowie freiraumplanerische und ökologische Ziele verfolgt. Dadurch entsteht die Möglichkeit, die Anzahl der Freizeitgärten zu erhöhen und zugleich die kulturhistorisch gewachsenen Landschaftsbestandteile zu erhalten.“

Das Plangebiet umfasst rund 6,3 Hektar und liegt nordwestlich von Schwanheim, südlich des Höchster Wegs. Es wird im Norden vom Höchster Weg, im Osten von der Auffahrt zur Bundesstraße B40 und im Süden vom Martinsweg begrenzt. Die südwestliche Grenze berücksichtigt den prägenden Bewuchs. Charakteristisch sind die zahlreichen, nicht vereinsgebundenen Freizeitgärten mit ihrem Vegetationsbestand und den in nahezu jedem Garten vorhandenen Gartenlauben. Bei Freizeitgärten handelt es sich um wohnungsferne Gärten, die keinem kleingärtnerischen Reglement unterliegen. Die freizeitgärtnerische Nutzung ist eine vereinsungebundene Form des Gärtnerns.

Bereits im Jahr 1986 hatte sich die Stadt Frankfurt mit der Frage auseinandergesetzt, welche im Außenbereich liegenden Gartenflächen – außer den von Kleingartenvereinen bewirtschafteten Flächen – über Bebauungspläne abzusichern sind. Die Stadtverordneten beschlossen, für 47 Freizeitgartengebiete Bebauungspläne aufzustellen. Ferner wurde mit der Verordnung des Landschaftsschutzgebietes „GrünGürtel und Grünzüge in der Stadt Frankfurt am Main“ eine weitere Grundlage für die Ordnung des Außenbereichs geschaffen. Die Belange von Natur und Landschaft waren nun mit den Belangen von Freizeit und Erholung abzuwägen. Der Bebauungsplan ist daher Teil einer gesamtstädtischen Planungskonzeption.

Auch die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 786 wurde 1986 beschlossen. Während der öffentlichen Auslegung und in Bürgeranhörungen wurden allerdings mehrere vorgesehene Festsetzungen kritisiert. Außerdem zeichnete sich im weiteren Verfahren ein erhöhter Bedarf nach Freizeitgärten ab. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss daher im Jahr 2007, zur Sicherung des Schwanheimer Unterfelds für die Bebauungspläne Nr. 782 und Nr. 786 die räumlichen Geltungsbereiche zu erweitern und die Größe der Gartenlauben zu beschränken. Daher wurde der Bebauungsplan-Entwurf entsprechend verändert.


Das Stadtschulamt organisiert einen Schüleraustausch mit Mailand

Das Stadtschulamt der Stadt Frankfurt führt im Rahmen der Städtepartnerschaft in den Herbstferien 2018 einen zehntägigen Schüleraustausch mit Mailand durch. Der Gegenbesuch der mailändischen Jugendlichen ist für die Zeit vom 17. bis 30. Juni vorgesehen.

In den Herbstferien können 15 bis 20 Schülern zwischen im Alter von 14 bis 19 Jahren nach Mailand reisen. Ziel der Reise soll, neben einem abwechslungsreichen Kulturprogramm, auch ein italienischer Sprachkurs sein. Die Unterbringung erfolgt in Gastfamilien, begleitet wird die Gruppe von zwei Betreuern aus Frankfurt.

Am Mittwoch, 7. Februar, findet um 18.30 Uhr im Stadtschulamt, Mörfelder Landstraße 6, dazu ein Infoabend statt. Interessenten sind herzlich willkommen, um Anmeldung wird gebeten.

Es besteht außerdem die Möglichkeit einen Jugendlichen aus Mailand im Juni 2018 aufzunehmen (auch ohne Teilnahme am Gegenbesuch in Mailand). Hierfür sucht das Stadtschulamt aufgeschlossene Gastfamilien, auch ohne eigene Kinder. Für die Aufnahme wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt.

Anmeldeschluss zur Teilnahme am Schüleraustausch ist Freitag, 23. Februar.

Für weitere Informationen und Anmeldung steht Julia-Sophie Franyi zur Verfügung, Telefon 069/212-34838, E-Mail: youth-exchange.amt40@stadt-frankfurt.de


,Afrika Alive‘ vom 1. bis 7. Februar im Filmforum Höchst

Vom 30. Januar bis 17. Februar präsentiert „Africa Alive“ wieder Filme, Musik, Literatur und Politik in Frankfurt. Die Filme laufen im Deutschen Filmmuseum und im Filmforum Höchst.

Den musikalischen Auftakt bildet am 30. Januar der junge Singer-Songwriter Tcheka aus den Kapverden im Neuen Theater Höchst. Schwerpunktthema ist „AFRO UTOPIA“, ausgehend von dem vieldiskutieren Buch „Afrotopia“ des senegalesische Wirtschaftswissenschaftlers Felwine Sarr. Denn es soll wieder einmal ein verbessertes Investitionsklima geschaffen werden und ein neuer Deal mit Afrika für Wohlstand und Wachstum sorgen, nicht zuletzt für internationale Unternehmen. Sarr fragt daher in seinem Essay, ob das heutige Afrika nicht lediglich die Projektionsfläche von Entwicklungskonzepten sei, die in Europa oder China ausgedacht wurden. Er kritisiert, dass die afrikanischen Länder kaum selbst beteiligt sind, denn diese könnten sehr wohl ihre eigenen Bedürfnisse formulieren und sich dabei auf ihre sozialen und kulturellen Traditionen besinnen. Afrika habe die Potentiale für eine positive Entwicklung selbst: „Afrika muss niemanden einholen. Es muss nicht auf Wegen laufen, die von anderen vorgezeichnet sind… Es muss nur auf der Höhe seiner Potentiale sein. Afrika muss die Dekolonisierung zu Ende führen und sich selbst finden.“

Im Film- und im Rahmenprogramm des Festivals werden Beispiele für die positiven Ansätze und Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt, die aus Afrika selbst kommen und können mit den anwesenden Gästen erörtert werden. Bei einer Podiumsdiskussion im Haus am Dom, am Samstag, 3. Februar, um 17 Uhr, wird Felwine Sarr über seine Konzepte mit weiteren Gästen diskutieren , ebenso wie im Gespräch mit den anwesenden Regisseuren nach ihren Filmen oder bei der Lesung.


Von einer, die zum Ungehorsam aufruft – Karin Storch und ihr Blick auf Frankfurt während der 68er-Bewegung

27. Januar 1968, München: Die junge Frankfurterin Karin Storch wird mit der Theodor-Heuss-Medaille geehrt. Sie erhält die Auszeichnung für ihre Abiturrede an der Elisabethenschule – zum Schuljahresende 1967 hatte Storch auf die Missstände der demokratischen Erziehung hingewiesen.

Tief erschüttert vom Tod des Studenten Benno Ohnesorg, der wenige Tage zuvor bei einer Demonstration gegen den Staatsbesuch von Schah Mohammad Reza Pahlavi in West-Berlin von einem Polizisten erschossen worden war, hoffte Karin Storch bei ihrer Abiturfeier „um Verständnis für das, was ich jetzt zu tun versuche: Kritisch denken, indem ich verantwortlich rede über das Thema ‚Erziehung zum Ungehorsam an einer demokratischen Schule‘“.
In ihrer Rede stellte sie fünf Fragen: Warum werden uniformierte Staatsdiener zur Knüppelgarde? Warum gehen die Berliner Vorfälle unsere Schulen etwas an? Wo liegen die Grundlagen der Erziehung zum Ungehorsam? Wird dieser Ungehorsam gelehrt – Wie sieht die Schulwirklichkeit aus? Wie sehen die Forderungen für die Zukunft aus?

Karin Storch wurde Journalistin, arbeitete Jahrzehnte lang für das ZDF, unter anderem als Auslandskorrespondentin. Heute lebt sie in Potsdam und hält sich oft in Italien auf. Im Sommer letzten Jahres hat sie an einer islamischen Hochschule in Indonesien im Namen von „Senior Experten Service“ ehrenamtlich Grundlagen für ein Stadtfernsehen vermittelt.

Das Amt für Kommunikation und Stadtmarketing Frankfurt hat Karin Storch anlässlich des Jubiläums der 68er-Bewegung Fragen gestellt – diesmal sind es sechs:

Warum geht uns 1968 heute noch etwas an?

Seit den sechziger Jahren hat es in der Bundesrepublik keine nennenswerten Schüler- oder Studentenunruhen mehr gegeben. Dabei gäbe es wirklich Anlass, die Welt, das Umfeld und Frankfurt zu verbessern.

Ist Erziehung zum Ungehorsam 2018 immer noch ein Auftrag der Schule?

Die Schule bildet die Bürger von morgen aus. Das Wahlrecht ist von 21 Jahren zu meiner Zeit auf 18 herabgesetzt worden, 17-Jährige melden sich zur Berufsarmee. Gemeinschafts-, Sozial-, Gesellschaftskunde, wie immer man es etikettieren mag, kann nicht früh genug beginnen. Soziale Netzwerke benötigen Wegweiser. Politische Bildung sollte man nicht jedem überlassen, der ein Handy besitzt und ein Video hochladen kann.

Wie ungehorsam waren Sie? Und sind es noch?

Brav war ich, gemessen an dem, was ich im Leben an politischem Engagement in manch anderen Ländern gesehen habe. Mit Folter und Gefängnis musste ich nie rechnen. Ich habe das Glück, in einer Demokratie zu leben. Ungehorsam hat sich bei mir in Misstrauen verwandelt, in Hinterfragen. Verlautbarungen zu ignorieren, das gehörte zu meinem Beruf als Journalistin.

Wie haben Sie 1968 in Frankfurt erlebt?

Frankfurt 1968 war eine Stadt des Aufbruchs und Abbruchs, der Hausbesetzungen, des Umdenkens, auch des Neu-Sprechs (Horkheimer, Adorno, Habermas und andere an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Anm. d. Red.). Ernsthaft zum Studieren kam ich nicht, da es unzählige Sit-ins, Teach-ins, Demonstrationen gab. Wir versuchten beispielsweise immer wieder die Auslieferung der BILD-Zeitung durch Sitzblockaden zu verhindern, als diese von einem Frankfurter Verlagshaus gedruckt wurde. Springer war der Buhmann. Die Stadt setzte Wasserwerfer und Polizisten mit Schlagstöcken ein. Zwei Lager standen und saßen sich ziemlich unversöhnlich gegenüber.

Ist Frankfurt ein Ort des Ungehorsam, beziehungsweise warum war ausgerechnet Frankfurt neben Berlin Hauptschauplatz der 68er Bewegung?

Frankfurt hatte die „Frankfurter Schule“. Kritische Theorie war die Leitlinie. Professoren der Soziologie und der Politikwissenschaften an der Goethe-Uni beeinflussten die Studierenden damals mehr, als diese sich eingestanden haben mögen. Der Sozialistische Deutsche Studentenbund SDS, Männer wie Daniel Cohn-Bendit, diskutierten Tag und Nacht in Bockenheim über die beste Ausrichtung der Gesellschaft. In Frankfurt gab es zudem ein gesellschaftspolitisch orientiertes Verlagswesen (Fischer, später 2001) und eine muntere, vielfältige Presse: Die Frankfurter Neue Presse, die Frankfurter Rundschau, die Frankfurter Allgemeine, Abendausgaben, dazu die BILD. Und, ganz wichtig; Magazine wie Pardon, mit 320.000 Exemplaren Auflage mal die größte satirische Zeitschrift Europas, dann noch die Titanic. Alle legten Finger in Wunden, übten politischen Einfluss aus.

Was würden Sie den heutigen Abiturienten mit auf den Weg geben?

Wie vor fünfzig Jahren: André Gide: Seid Salz, nicht das Öl im Getriebe der Welt. Muckt auf, demonstriert vor dem Außenministerium in Berlin, wenn Euch die Panzerlieferungen an die Türkei empören, geht auf den Römer, wenn Euch die Ausländerpolitik der Stadt nicht passt.

Information

Die Theodor-Heuss-Medaille wird seit 1965 jährlich von der gleichnamigen Stiftung vergeben. Preisträger 2017 sind: Patrick Dahlemann, Aslı Erdoğan, Dunja Hayali und Marcus da Gloria Martins.


Gateway Gardens: Fahrgäste können E-Bus fahren – Autobus Sippel testet batterieelektrischen Bus

Frankfurter Fahrgäste können jetzt selbst „erfahren“, wie sich die emissionsfreie Zukunft des Nahverkehrs anfühlt: „In der kommenden Woche freuen wir uns, auf der Buslinie 77 am Flughafen einen batterieelektrisch betriebenen Bus im Linienverkehr einsetzen zu können“, kündigt die Geschäftsführerin des Verkehrsunternehmens Autobus Sippel, Stephanie Schramm, am Freitag, 26. Januar, an.

Die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ als Auftraggeberin hat die Initiative von Autobus Sippel intensiv unterstützt. „Wir begrüßen, dass sich unsere Frankfurter Verkehrsunternehmen aktiv auf das Ende der fossilen Antriebstechniken vorbereiten“, erklärt Hans-Jörg von Berlepsch, Geschäftsführer von traffiQ. „Besonders positiv finden wir, dass Autobus Sippel unseren Fahrgästen Busse mit den beiden derzeit zukunftsträchtigsten elektrischen Antriebstechniken präsentiert – Batterie und Brennstoffzelle. Denn beide wollen wir noch in diesem Jahr in den regulären Linieneinsatz bringen.“

Vom 30. Januar bis 2. Februar wird Autobus Sippel den batteriebetriebenen E-Bus im regulären Fahrgastbetrieb auf der Linie 77 einsetzen. Die Linie verbindet das Terminal 1 des Flughafens mit Gateway Gardens. Voraussichtlich von etwa 4.30 bis 10 Uhr und zwischen 15 und 18 Uhr wird der Bus im Einsatz sein. Zusätzlich bietet Autobus Sippel am Dienstag, 30. Januar, zwischen 12 und 14 Uhr auf der gleichen Linie „Schnupperfahrten“ mit einem Brennstoffzellenbus an, der vom Omnibusbetrieb Winzenhöler aus Groß-Zimmern zur Verfügung gestellt wird. Das Unternehmen setzt bereits heute Brennstoffzellenbusse im Werksverkehr des Industrieparks Höchst ein, wo der benötigte Wasserstoff als „Abfallprodukt“ anderer Produktionsprozesse zur Verfügung steht.

Autobus Sippel ist seit vielen Jahren zuverlässiger Partner im Frankfurter Stadtbusverkehr. Das Unternehmen betreibt im Auftrag von traffiQ seit 2008 elf Buslinien hauptsächlich im Frankfurter Südwesten von Sachsenhausen bis Höchst. Der Probeeinsatz der E-Busse ist Bestandteil der intensiven Vorbereitung des Busunternehmens auf die Zeit alternativer, postfossiler Antriebstechniken. „In den kommenden zehn Jahren wird es einen grundlegenden Wandel hin zu Zero Emission-Fahrzeugen geben“, sagt Sippel-Geschäftsführerin Schramm. „Diese Entwicklung will und wird Autobus Sippel kompetent mitgestalten – gerne auch im Frankfurter Nahverkehr“.

Die Stadt Frankfurt legt großen Wert auf die Entwicklung des umweltfreundlichen Nahverkehrs. Bereits heute, so traffiQ-Geschäftsführer von Berlepsch, wird der Frankfurter Nahverkehr auf hohem ökologischen Niveau elektrisch oder mit strengsten Umweltauflagen betrieben. Der gesamte Fuhrpark im Frankfurter Nahverkehr umfasst über 750 Fahrzeuge, davon fast 400 U- und Straßenbahnfahrzeuge sowie mehr als 350 Busse. Da die U-Bahn- und Straßenbahnfahrzeuge naturgemäß elektrisch betrieben werden, beträgt der Gesamtanteil der Dieselfahrzeuge am Frankfurter Nahverkehr schon heute weniger als 50 Prozent. Von den Bussen erfüllen 87 bereits die Norm Euro VI, weitere 275 Busse erfüllen den EEV-Standard (emissionsärmer als Euro V). „Dieses hohe Niveau im umweltgerechten Nahverkehr erreichen heute wenige Stadtverkehre in Deutschland“, stellt von Berlepsch fest. „Trotzdem muss der Anteil fossiler Energie an den Nahverkehrsproduktion rasch reduziert werden“. In Zusammenarbeit mit mehreren Partnern hat traffiQ daher bereits die alltagsgerechte Erprobung alternativer Antriebe in die Wege geleitet: Noch in diesem Jahr soll die Buslinie 75 (Bockenheimer Warte – Uni-Campus Westend – Bockenheimer Warte) auf batterieelektrische Busse umgestellt werden. Drei Brennstoffzellenbusse sind im Rahmen eines EU-Projektes mit Mainz und Wiesbaden ebenfalls zur Anschaffung geplant.

Für den Probeeinsatz auf der Linie 77 steht der Firma Sippel ein Standardbus des niederländischen Herstellers VDL zur Verfügung. Das 12 Meter lange und 13 Tonnen schwere Vorführfahrzeug des Typs Citea SLF-120 Electric bietet insgesamt 75 Plätze, davon 30 Sitzplätze. Die Batterieleistung beträgt 180 kWh, womit eine Reichweite von bis zu 160 Kilometern möglich wird. Wie in Frankfurt üblich ist der Bus mit drei Türen ausgestattet.

Unterstützt wird der Probeeinsatz auf der Buslinie 77 durch die Fraport AG, die neben einem Abstellplatz auch den Strom zum Aufladen der Busbatterien kostenlos zur Verfügung stellt. „Wir freuen uns, die Testphase des E-Busses hier am Flughafen Frankfurt zu unterstützen und erhoffen uns davon auch wichtige Erkenntnisse, die wir im Rahmen unserer eigenen E-Mobilitätsstrategie einbringen können“, sagt Wolfgang Scholze, Leiter Umweltmanagement der Fraport AG. Als Infrastrukturdienstleister stellt die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) den benötigten Stromanschluss her.


Viele kleine Schritte für mehr Schallschutz – Umweltdezernentin Rosemarie Heilig begrüßt neues Programm gegen Fluglärm

„Wir gehen hier viele kleine Schritte in die richtige Richtung.“ Mit diesen Worten hat Umweltdezernentin Rosemarie Heilig auf das neue „Maßnahmenprogramm Aktiver Schallschutz“ des Forums Flughafen und Region (FFR) reagiert. Das Programm wurde am Freitag, 26. Januar, vom Forum vorgestellt. Es beinhaltet 17 Maßnahmen, die die Fluglärmbelastung in Frankfurt und der Region nach und nach verringern sowie hierfür bessere Rahmenbedingungen schaffen sollen.

Ein Bestandteil des Programms ist die Untersuchung von Startverfahren. Auf Initiative von Stadträtin Heilig, welche die Stadt Frankfurt im Koordinierungsrat des FFR vertritt, soll herausgefunden werden, welches Startverfahren die geringste Lärmbelastung für die Menschen in der Region bewirkt.

Um größtmögliche Transparenz zu schaffen, sollen fortan lärmverlagernde Maßnahmen mit den betroffenen Kommunen vor der abschließenden Beratung erörtert werden. Dabei sollen die Kommunen eigene Ideen und Vorschläge einbringen können. Federführend wird hierbei das Umwelt- und Nachbarschaftshaus sein; mit im Boot ist zudem die Fluglärmkommission.

Ein Schwerpunkt des Programms liegt auf der Erforschung und Entwicklung langfristiger Maßnahmen. Sechs Vorhaben und Forschungsprojekte beschäftigen sich damit. Unter anderem sollen weitere Varianten zur Umfliegung von dicht bebauten Gebieten erforscht werden.

Weitere Aktivitäten beschäftigen sich mit Anreiz-Systemen für die Fluggesellschaften zur Anschaffung leiserer Jets und mit der Prüfung juristischer Möglichkeiten zur Verbesserung des Lärmschutzes. Hier ist die Rede von gesetzlichen Änderungen, um Probebetriebe zügiger einführen zu können.
„Ein wesentlicher Punkt ist es, den Lärm jedes einzelnen Flugzeugs zu reduzieren. Die Initiierung von Förderprogrammen und die Beteiligung an Forschungsprojekten zur Verringerung von Fluglärm sind dabei wegweisend“, sagte Heilig.

Heiligs Fazit: „Wie schon die vom Hessischen Verkehrsminister Al-Wazir eingeführte verbindliche Lärmobergrenze trägt auch dieses Programm zur Verbesserung der Lage bei.“ Gleichwohl, so Heilig, sei es damit nicht getan: „Eine spürbare Entlastung für die fluglärmgeplagten Menschen bringt die Ausweitung des Nachtflugverbotes auf den Zeitraum 22 bis 6 Uhr. Das muss deshalb der nächste Schritt sein.“


Auf den Spuren der ersten Alzheimer-Patientin: ,Was ist mit Auguste D.?‘ – Autorenlesung im Gesundheitsamt mit Rudolf Dederer

Das Gesundheitsamt lädt für Mittwoch, 31. Januar, zu einer Lesung mit dem Autor und Stadtteilhistoriker Rudolf Dederer ein. Im Mittelpunkt steht das persönliche Schicksal der ersten Alzheimer-Patientin Auguste D.. An ihr diagnostizierte der Arzt Alois Alzheimer in Frankfurt erstmals die nach ihm benannte Krankheit.

Lesen wird Dederer aus seiner biografischen Auguste D.-Erzählung „Frankfurt, 25. November 1901, 10 1/2 Uhr“, in der er einen Tag im Leben der Patientin nachvollzieht. Mit vielen Details werden Bilder, Stimmungen und Gefühle erweckt, die einem Auguste D. und ihre Geschichte auch mehr als hundert Jahre später direkt und unmittelbar nahebringt.

Im Anschluss besteht Gelegenheit, Fragen rund um das Thema Demenz zu erörtern und die aktuellen Frankfurter Betreuungsangebote kennenzulernen.
„Das Gesundheitsamt leitet seit vielen Jahren den Frankfurter Arbeitskreis Demenz und unterstützt mit dem ,Netzwerk Aktiv bis 100‘ in mehreren Stadtteilen gemeinsame Bewegungsangebote für Betroffene und ihre Angehörigen. Die Arbeiten von Herrn Dederer passen gut dazu und ergänzen mit einem künstlerischen Blick unsere Angebotspalette“, sagt Gesundheitsdezernent Stefan Majer.

„Denk mal an Auguste! – Scherben der Erinnerung“ nennt Rudolf Dederer seine dauerhaft im Gesundheitsamt ausgestellte Installation mit Originalscherben vom Affenstein. So hieß der Ort der damaligen Psychiatrischen Klinik in Frankfurt, in der Auguste D. und Alois Alzheimer 1901 zusammentrafen. Heute befindet sich an dem Ort der Klinik der Unicampus Westend, bei dessen Neubau die Psychiatrie-Scherben gefunden wurden.

Die Lesung findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Gesundheit im Alter – den Jahren mehr Leben geben“ im Gesundheitsamt, Breite Gasse 28, von 16 bis 17.30 Uhr statt. Sie kann ohne Anmeldung kostenfrei besucht werden.

Weitere Informationen, auch über die Dauerausstellung im Gesundheitsamt, gibt es unter Telefon 069/212-34502 und im Internet unter http://www.frankfurt.de/gesundheit-im-alter