Kaiserslautern – „Wir sind im Bereich der Tagesbetreuungsangebote sehr gut aufgestellt!“, freut sich der Beigeordnete und Jugenddezernent Joachim Färber als Fazit des kürzlich im Jugendhilfeausschuss vorgestellten Entwicklungsberichtes für Kindertagesstätten.
Dieser konstatiert für die Stadt Kaiserslautern eine statistische Versorgungsquote von 45,3 Prozent und eine Vollversorgung für die über Dreijährigen.
„Diese auf die Gesamtstadt bezogenen Versorgungsquoten entsprechen in etwa dem derzeit erkennbaren Bedarf, so dass wir von einer weitgehenden Bedarfsdeckung in allen Bereichen sprechen können“,
ergänzt Färber. Gleichwohl gelte es stadtteilspezifische Versorgungslücken im Blick zu behalten. Zudem deute die gerade erst veröffentlichte Bevölkerungsprognose des statistischen Landesamtes für die kommenden 10 Jahre auf eine Zunahme der Kindergartenkinder in Kaiserslautern hin.
Dazu komme nach wie vor ein großes Personalproblem, das derzeit die Stadt und die Freien Träger von Kindertagesstätten treffe. Bei der Stadt sind aktuell 18,5 Erzieherstellen unbesetzt.
„Und das, obwohl wir in diesem Jahr schon mehr Stellennachbesetzungsverfahren hatten, als im kompletten Jahr 2014“,
berichtet Färber. Die Auswirkungen der Stellenvakanzen seien durchaus spürbar, weiß auch Willi Gillmann, Leiter des Referates Jugend und Sport.
„In manchen Kitas müssen die pädagogischen Angebote vorübergehend reduziert werden, Gruppen werden zusammengelegt, die Aufnahmekapazität kann in einzelnen Kitas nicht vollständig ausgeschöpft werden und die Eltern müssen bei einzelnen Kitas Einschnitte bei den Öffnungszeiten hinnehmen“,
so Gillmann. Das führe dann auch immer wieder zu Elternbeschwerden.
„Die Stadtverwaltung tut allerdings alles, um die Personallücke zu reduzieren. Zum 0. August 2015 werden sechs Stellen nachbesetzt. Aus einer weiteren externen Bewerber/innenrunde vom 21. Juni 2015 sind nochmals sechs pädagogische Fachkräfte zur Einstellung am 01. September 2015 vorgeschlagen worden“,
führt Gillmann weiter aus. Neben dem demografischen Wandel, beeinflussen die neusten Entwicklungen zum Betreuungsgeld oder auch die Zuwanderung von Familien den zukünftigen Kitabedarf.
„Auch wenn der Trend in Richtung Zunahme klar ist, sind exakte Prognosen nicht möglich“,
gibt Färber zu bedenken.
„Mit den erheblichen Ausbauanstrengungen der letzten fünf Jahre haben wir zwar ein gutes Versorgungsniveau erreicht, es wäre jedoch falsch, daraus den Schluss zu ziehen, dass nun nichts mehr getan werden muss“,
so der Beigeordnete. Bereits in der Realisierung ist die vom Jugendhilfeausschuss beschlossene Erweiterung der Protestantischen Kita Spicherer Straße. Zudem plant die Lebenshilfe am Standort Nussbäumchen die Einrichtung einer Krippengruppe. Hiermit wird sich der Jugendhilfeausschuss nach den Sommerferien befassen. Vorüberlegungen bestehen für Ersatzneubauten der städtische Kita Mini Max und der Katholischen Kita St. Martin.
„Der Kita-Entwicklungsplan gibt Entscheidungshilfen und legt Eckpunkte fest. Die konkreten Maßnahmen zur bedarfsgerechten Weiterentwicklung der Kita-Infrastruktur müssen dann immer im Einzelfall auf ihre Bedarfsgerechtigkeit geprüft und im JHA beraten werden“, so Färber abschließend.