Mannheim – Am 1. Weihnachtsfeiertag öffnete das diesjährige WinterFestival im Mannheimer Rosengarten. Noch bis zum 3. Januar 2018 stehen drei verschiedene kulturelle Highlights auf dem Programm.

Großen Zuspruch fand am ersten Abend „Yamato – The Drummers of Japan“. Mit unbändiger Kraft, unfassbarer Synchronität, harmonischen Bildern und einer wohltuenden Prise Humor stehen die Trommel-Virtuosen auf der Bühne. Seit über 20 Jahren sind die Künstler weltweit auf Tour und haben in über 50 Ländern die Herzen von mehr als 6 Millionen Zuschauern erobert. Mit der neuen Bühnen-Show Chousensha, die in Mannheim gezeigt wurde, setzt sich auch 2017/2018 ihre Erfolgsgeschichte fort – erstmals in Zusammenarbeit mit dem gefeierten japanischen Stardesigner Kansai Yamamoto, der fantasievolle und farbenprächtige Kostüme für die neue Show entworfen hat. Schon in jungen Jahren sorgte der Japaner mit seinen spektakulären Bühnenoutfits für Stars wie David Bowie in der Kunstwelt für Furore.

Im Rosengarten erlebten die Zuschauer eine Reise durch die Gefühlswelt, die bei Yamato in verschiedene Trommeltönen umgesetzt wird. Mal ist es ganz leise und man hört eher beiläufig einen Trommelschlag. Im nächsten Moment bricht ein gigantisches Trommelfeuer los, bei dem scheinbar ungehemmt die Künstler auf der Bühne agieren. Dem ist aber nicht so. Alle Stücke sind rhythmisch perfekt einstudiert und absolut synchron. Die japanischen Akteure vollbringen während des ganzen Abends akrobatische Höchstleistung. Bei einigen Stücken hängen die Trommler mit ihren Beinen an den großen Trommeln und spielen ihren Einsatz. Während des ganzen Abends wird praktisch kein Wort gesprochen und dennoch gelang es den Akteuren, in unmittelbaren Kontakt mit dem Publikum zu treten. Auf der Bühne wurden Trommelschläge vorgegeben – das Publikum klatschte nach. Mal langsam – mal schnell – mal mit einem abrupten Stopp. Das Publikum hatte dabei ihre Freude.

Das Beben ihrer Trommeln und der Beat, der in den Körpern widerhallt, ist nach japanischer Überlieferung Quelle dieser schier unerschöpflichen Kreativität. Bei rekordverdächtigen Spitzenfrequenzen von bis zu 500 Schlägen pro Minute ist alles perfekt ineinander verwoben. Kaum eine andere Formation verbindet so gekonnt die ehrwürdige Tradition der asiatischen Trommelkunst mit dem kraftvollen Pulsschlag des modernen Japan.

In diesem starken Kollektiv entwickeln die Trommler ihre Fertigkeiten stets weiter. Offenbar erschaffen sie mit grenzenloser Kreativität neue Rhythmen und Klangmuster. Auf über 40 Trommeln und zahlreichen anderen traditionellen japanischen Instrumenten, wie etwa der dreisaitigen Shamisen oder der kleinen bronzenen Chappa-Zimbel, übersetzen sie die Visionen des Gründers und Künstlerischen Leiters Masa Ogawa in immer neue Bühnenproduktionen. Selbst ihre Trommelstäbe stellen die Musiker selbst her. Nur so entsteht die nahezu magische Verbindung zwischen ihnen und ihren Instrumenten, wird das Donnern der Trommeln eins mit dem Pulsieren ihrer Herzen. Tief in den Zuschauern hallt es wider und schafft, was „Yamato – The Drummers of Japan“ so einzigartig macht: eine vibrierende Zwiesprache mit dem Publikum, einen Dialog ohne Worte.

Im Rahmen des WinterFestivals im Mannheimer Rosengarten sind weitere Aufführungen von Yamato am 26. und 27.12.2017 vorgesehen.

Gruselig Lustig wird es dann vom 29. bis zum 31.Dezember 2017. Dann steht „Richard O’Briens Rocky Horror Show“ auf dem Programm

Mit einer Reise in die Seele Irlands endet mit „Irish Celtic“, das aktuelle Winterfestival.

Alle Veranstaltungen sind im Mozartsaal des Mannheimer Rosengartens.