Mörlenbach – Auf Einladung des Bergsträßer Landrats Matthias Wilkes kam der neue parlamentarische Staatssekretär aus dem Bundesverkehrsministerium in Berlin Norbert Barthle nach Mörlenbach, um sich die Verkehrssituation der B38 vor Ort anzuschauen und mit den Vertretern der Region die Lage und die Frage der weiteren Unterstützung zu erörtern.
Nach einem Ortstermin an der B38 gemeinsam mit den Bürgermeistern und Kommunalvertretern aus dem Weschnitztal und dem Überwald, begleitet von Bundestagsabgeordneten Dr. Michael Meister, ging es dann zur weiteren Erörterung ins Mörlenbacher Rathaus. In Vertretung des in Urlaub weilenden Bürgermeisters Jens Helmstädter begrüßte Erster Beigeordneter Pfeifer die gesamte Runde. Landrat Matthias Wilkes stellte dem Staatssekretär aus Berlin dann die aktuelle Situation dar:
Nach dem der Saukopftunnel im Jahr 2000 eröffnet worden ist, war das Nadelöhr Birkenau bereinigt. Die Stausituation hat sich jedoch auch durch zunehmende Mautflüchtlinge vermehrt seit dem auf die Gemeinde Mörlenbach verlagert. Rund 20.000 Fahrzeuge pro Tag sind für die Menschen in Mörlenbach nicht mehr hinnehmbar.
„Staus, Abgase und Lärm teilweise von Groß-LKWs sind für eine Gemeinde wie Mörlenbach mittlerweile in einer Dimension zu ertragen, dass jetzt endlich eine schnelles Handeln im Sinne der Ortsumgehung notwendig ist“, so Landrat Matthias Wilkes.
Der Bergsträßer Landrat wies darüber hinaus auf zwei wichtige Umstände hin: Zum einen ist die volkswirtschaftliche Verzinsung „der Großinvestition“ Saukopftunnel nur dann gegeben, wenn auch in der weiteren Fortführung der Verkehr nicht wieder stockt.
„Allein die Kosten für den Rettungs- und Fluchtstollen belaufen sich auf 50 Prozent der Gesamtkosten der geplanten Ortsumgehung Mörlenbach“, betont Landrat Matthias Wilkes.
Zweiter wichtiger Aspekt ist die Notwendigkeit mit dem neuen Bundesverkehrswegeplan der bis Ende diesen Jahres noch vom Bundestag verabschiedet werden soll, auch die Fortsetzung entsprechend der vorliegenden Machbarkeitsstudie um die Gemeinden Rimbach und Fürth in die Planung mit aufzunehmen.
„Wir brauchen endlich eine vollständige Verkehrslösung und nicht weiter ein Denken in kleinen Bauabschnitten“, so die übereinstimmende Überzeugung aller Kommunalvertreter an diesem Tag.
Auch die Vertreter der Bürgerinitiative Pro B38a melden sich eindrücklich zu Wort:
„Die Bürgerinnen und Bürger glauben uns nicht mehr, dass es überhaupt noch irgendwann mal eine Ortsumgehung geben wird, wenn die Umsetzung weiter in einem solchen Schneckentempo wie bisher stattfindet“.
Die jetzt von Bundesminister Dobrindt freigegebene Millionen für die vorbereitende Maßnahme im Bereich Flora und Fauna bedarf jetzt schnellstmöglich der Umsetzung durch das Land Hessen. Gleichzeitig gilt es nachzufragen wie es mit der fortgesetzten Ausführungsplanung durch die Landesstraßenbauverwaltung aussieht. In der Runde wurde abschließend festgehalten, dass diese Fragestellung gegenüber den Landtagsabgeordneten schnellstens auf den Tisch gebracht werden soll, damit nicht wieder unnötig Zeit verloren geht. Die regionalen Vertreter bedanken sich abschließend bei Staatssekretär Norbert Barthle für seinen zeitlichen Einsatz sich vor Ort ein Bild zu machen und für seine Bereitschaft das Projekt weiter nach seinen Kräften zu unterstützen.
„Wir haben damit einen weiteren wichtigen Verbündeten in Berlin, um die B38a zur Entlastung von Weschnitztal und Überwald einen Schritt näher in der weiteren Umsetzung zu bringen und bald möglichst realisieren zu können“, so Landrat Wilkes abschließend.