Weinheim: Brand in Obdachlosenunterkunft – 55-jähriger Mann zur Beobachtung im Krankenhaus

Sachschaden ca. 150.000 Euro - Brandursache noch unklar

Obdachlosenunterkunft der Stadt Weinheim (Foto: Ralf Mittelbach)
Obdachlosenunterkunft der Stadt Weinheim (Foto: Ralf Mittelbach)

Weinheim/Rhein-Neckar-Kreis (ots) – Bei einem Brand in der Erdgeschosswohnung einer Doppelhaushälfte in der Viernheimer Straße am Sonntag um 12.24 Uhr entstand Sachschaden von ca. 150.000 Euro.

Ein 55-jähriger, stark alkoholisierter Mann, der sich in der Wohnung aufgehalten hatte, wurde ins Krankenhaus nach Weinheim eingeliefert und zur Beobachtung stationär aufgenommen. Die Freiwillige Feuerwehr Weinheim hatte den Brand rasch unter Kontrolle, gegen 13.20 Uhr waren die Löscharbeiten beendet.

Bei dem Haus handelt es sich um eine Obdachlosenunterkunft der Stadt Weinheim, der Oberbürgermeister der Stadt Weinheim, Heiner Bernhard, war vor Ort. Der Brand war von einer aufmerksamen Zeugin gemeldet worden, nachdem starker Rauch und Flammen aus dem Erdgeschoss schlugen. Zwei weitere Personen aus dem Haus konnten unverletzt ins Freie gebracht werden. Die Erdgeschosswohnung wurde völlig zerstört, auch die weiteren Räume sind komplett in Mitleidenschaft gezogen. Die Kriminalpolizei aus Heidelberg hat die Brandermittlungen aufgenommen.

Es entstand hoher Sachschaden (Foto: Ralf Mittelbach)
Es entstand hoher Sachschaden (Foto: Ralf Mittelbach)

Zimmerbrand in der Notunterkunft Viernheimer Straße

Die Freiwillige Feuerwehr Weinheim Abteilung Stadt wurde am Sonntagmittag um 12:25 Uhr zu einem Gebäudebrand in die Viernheimer Straße gerufen. In der dortigen Notunterkunft war aus bisher ungeklärter Ursache ein Feuer im Erdgeschoss des Wohnhauses ausgebrochen. Mit mehreren Feuerlöschern wurde bereits vor Ankunft der Feuerwehr versucht, das Feuer einzudämmen.

Bei Ankunft der Feuerwehr war bereits eine massive Rauchentwicklung sichtbar. Ein Zimmer im Erdgeschoss brannte in voller Ausdehnung und Flammen schlugen aus den Fenstern. Da mehrere Personen im Gebäude vermisst wurden, setzte die Wehr drei Trupps unter Atemschutz zur Menschenrettung ein. Ein weiterer Trupp ging zur Brandbekämpfung in die Brandwohnung vor und löschte mit einem Rohr. Parallel dazu wurde noch ein weiterer Trupp eingesetzt der von außen mit den Löscharbeiten begann. Neben der Personensuche durch Trupps im Inneren des Gebäudes wurde von außen zusätzlich eine Drehleiter eingesetzt. Zur Unterstützung der Abteilung Stadt wurde die Abteilung Sulzbach alarmiert. Diese unterstützte die Löscharbeiten mit zwei weiteren Löschfahrzeugen. Über die Rückseite des Gebäudes wurden Steckleitern in Stellung gebracht um auch dort die Wohnungen von außen zu kontrollieren und mögliche Rettungswege zur Verfügung zu stellen. Insgesamt konnten 4 Personen aus dem Gebäude durch die Feuerwehr gerettet werden. Der Rettungsdienst war mit einem Großaufgebot von Einsatzkräften vor Ort und betreute die geretteten Personen. Eine Person musste mit Verdacht auf eine Rauchvergiftung zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Nach einer halben Stunde hatte die Weinheimer Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Auf dem Parkplatz der Firma Freudenberg wurde ein Bereitstellungsraum eingerichtet und der Abrollbehälter Atemschutz-Gefahrgut in den Einsatz gebracht. Mit diesem Abrollbehälter wurde der Nachschub mit Atemschutzgeräten sichergestellt. Mit Lüftern wurde der Brandrauch aus dem Gebäude gedrückt.

Oberbürgermeister Heiner Bernhard machte sich vor Ort ein Bild zur Lage. Um die Unterbringung der Bewohner kümmerte sich das Ordnungsamt der Stadt Weinheim. Ordnungsamtsleiter Markus Böhm war vor Ort und koordinierte die Maßnahmen. Unterstützung bekam die Feuerwehr auch von den Stadtwerken Weinheim, die sich darum kümmerten die Strom- und Gasversorgung des vom Brand betroffenen Gebäudes abzustellen. Nach dem die Löscharbeiten abgeschlossen waren und mit der Wärmebildkamera eine abschließende Brandnachschau gehalten wurde konnte der Einsatz beendet werden. Mit Hilfe einer Holzbaufirma wurde die zerstörten Fenster notverschalt. Der Bauhof der Stadt Weinheim sicherte das Gebäude mit Bauzäunen. Zurzeit ist das Gebäude unbewohnbar und der Sachschaden wird auf circa 150.000 Euro geschätzt. Gegen 15 Uhr konnte die Weinheimer Feuerwehr den Einsatz endgültig abschließen.

Während des Einsatz war die Viernheimer Straße zwischen 12:30 und 15 Uhr zwischen Weststraße und Händelstraße voll gesperrt. Insgesamt waren war die Feuerwehr mit 47 Einsatzkräften und 10 Fahrzeugen im Einsatz. Wenn der Einsatz für die Feuerwehr auch vor Ort beendet werden konnte, so laufen die Arbeiten im Hintergrund weiter. Damit die Feuerwehr auch weiter einsatzbereit bleiben kann, wurde die Werkstätten des Feuerwehrzentrum besetzt um die benutzten Gerätschaften schnellstmöglich wieder einsatzbereit zu machen und die eingesetzten Fahrzeuge mit frischem Material zu bestücken.

Aufwendige Löscharbeiten (Foto: Ralf Mittelbach)
Aufwendige Löscharbeiten (Foto: Ralf Mittelbach)

Menschen nach Brand versorgt

Die Stadt Weinheim kann den Personen, die beim Brand in der Notunterkunft in der Viernheimer Straße am Sonntagmittag aus dem Feuer gerettet wurden, unmittelbar eine neue Bleibe zuweisen. Das hat Markus Böhm, der Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes, noch am Sonntag bestätigt. Fürs Erste seien die beiden Bewohner der Unterkunft bei Freunden im Nachbarhaus aufgenommen worden. Aber kurzfristig können sich in eine andere kommunale Unterkunft einziehen, voraussichtlich in der Stettiner Straße. Dorthin kann auch der 55-jährige Bewohner zurückkehren, der mit einer Brandvergiftung zunächst ins Krankenhaus eingeliefert worden ist. „Keiner bleibt ohne Dach überm Kopf“, erklärte auch Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard, der noch während des Feuerwehreinsatzes an der Einsatzstelle war.

Ob die Notunterkunft, die im Winter eine so genannte „Erfrierungsstube“ für Obdachlose und Notfälle vorhält, an gleicher Stelle eingerichtet werden kann oder woanders entsteht, steht noch nicht fest. Der OB bedankte sich vor Ort für den beherzten und professionellen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr, die den Brand im Erdgeschoss der Unterkunft in weniger als einer halben Stunde komplett gelöscht hatte.