Wiesbaden – Um der Vermehrung von Tauben entgegen zu wirken, hat die Stadt mittlerweile fünf Taubenschläge in Wiesbaden eingerichtet, die vom Stadttaubenprojekt Frankfurt e.V. betreut werden. Während es im Innenstadtgebiet zu keinerlei Problemen kommt, berichtet Ordnungsdezernent Dr. Oliver Franz bezüglich der Taubenschläge am Hauptbahnhof und am Parkhaus Lilien-Carré von merkwürdigen, teils dramatischen Vorfällen.
Im Rahmen des sogenannten „Augsburger Modells“ werden in den Taubenschlägen Eierattrappen gegen die zu brütenden Eier ausgetauscht, damit die Taubenpopulation gemindert wird. In den letzten Wochen wurde das Umfeld des Bahnhofschlages aber förmlich von Tauben überschwemmt. Diese trugen zunächst nur gelbe Ringe, seit ein paar Tagen sind die Tauben jedoch gelb und rot beringt. Seitdem werden im Stadtgebiet auch vermehrt Tiere mit schwarzen Ringen gesichtet. Laut Ordnungsdezernat handelt es sich bei diesen Tauben zum einen um ortsansässige Tiere, die im Umfeld des Bahnhofs eingefangen und durch Unbekannte beringt wurden. Zum anderen handele es sich um eine sehr große Anzahl fremder Tiere, die beringt und dann im engeren Umkreis des Bahnhofs ausgesetzt wurden.
Im Parkhaus Lilien-Carré sind ebenfalls Störungen bemerkt worden. Zunächst wurde der Taubenschlag von den Tieren sehr gut angenommen; sie haben erstaunlich schnell gebrütet. Unter anderem jugendlicher Vandalismus sorgten jedoch dafür, dass die verängstigten Tiere sich zurückzogen. Das Sicherheitspersonal des Parkhausbetreibers beobachtete zudem mehrfach eine Person, die durch gezieltes Füttern im Parkhaus die Tiere vom Schlag weggelockt hat.
Diese Vorfälle stören den geregelten Ablauf in den Schlägen. Sie erhöhen die Zahl der Tauben in Wiesbaden und beeinträchtigen die Funktion der Schläge.
„Möglicherweise ist eine Diskreditierung des Augsburger Modells ebenfalls das Ziel“,
erklärt Dr. Franz und bittet deshalb alle, die solche Vorfälle beobachten, sachdienliche Hinweise zu übermitteln: Bürgerinnen und Bürger können sich unter der Telefonnummer 0611 313333 an die Stadtpolizei wenden.