Germersheim: Neues Amphibienfahrzeug für den Katastrophenschutz – Ab jetzt einsatzbereit

Testfahrt im Germersheimer Hafenbecken (Foto: THW/Yann Walsdorf)
Testfahrt im Germersheimer Hafenbecken (Foto: THW/Yann Walsdorf)

Germersheim – „Das neue Amphibienfahrzeug ist eine wichtige Ergänzung im Katastrophenschutz“, sagte Landrat Dr. Fritz Brechtel am Samstag, 2. Dezember 2017, und stellte es gemeinsam mit Vertretern der Protection Civil du Bas-Rhin, des Landes und des THW offiziell in Dienst.

Der Indienststellung des Amphibienfahrzeugs wohnten u.a. bei Paul Francheterre, Präsident der Fédération Nationale Protection Civile Frankreich, Yves Francois Präsident der Protection Civile Straßburg, Rémi Bertrand, Präsident des Eurodistrikt PAMINA und Vizepräsidenten des Départements du Bas-Rhin, Staatssekretär Andy Becht, Landrat Dr. Fritz Brechtel, der Präsidenten der Bundesanstalt Technisches Hilfswerks, Albrecht Broemme, und der Ortsbeauftragte des THW Germersheim, Uwe Keller.

Das Amphibienfahrzeug ist ein weiteres Element zum Schutz der Bevölkerung bei Hochwasser. Es stellt einen grenzüberschreitenden Mehrwert für die deutsche und französische Bevölkerung dar. Das Fahrzeug eignet sich überall dort, wo bei Überschwemmungen Mehrzweckboote, Pontons, schwimmende Arbeitsplattformen oder auch Lkw Schwierigkeiten haben, durchzukommen.

Der Landkreis Germersheim und die Protection Civil schulen deutsch-französische Besatzungen und erstellen gemeinsame Einsatz- und Alarmpläne. „Ziel ist es, dass gemischte Mannschaften aus deutschen und französischen Katastrophenschutzhelfern, Hilfeeinsätze gemeinsam übernehmen und abarbeiten können. Hochwasser macht an Ländergrenzen schließlich keinen Halt“, so Landrat Brechtel.

Das Fahrzeug alleine kostet ca. 200.000 Euro, insgesamt fallen für das Projekt „Verbesserung des grenzüberschreitenden Katastrophenschutzes durch die gemeinsame Beschaffung und Nutzung eines amphibischen Mehrzweckfahrzeugs“ rund 300.000 Euro an. Landrat Brechtel dankte in diesem Zusammenhang dem Eurodistrikt Pamina für die Unterstützung beim Erstellen des Antrages.
60 Prozent der geplanten Kosten, ca. 178.000 Euro, werden durch EU-Fördermittel (Interreg V A, EFRE, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) finanziert, der Landkreis Germersheim zahlt ca. 72.000 Euro, das THW Bund 40.000 Euro, das Departement du Bas-Rhin 5.000 Euro und die Protection Civile Straßburg ca. 2.100 Euro.

Den Förderbescheid überbrachte Staatssekretär Andy Becht, Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau.
„Die Anschaffung des Amphibienfahrzeugs wird über ein ganz besonderes Förderinstrument der Europäischen Union finanziert. Das Programm Interreg V A „Oberrhein“ fördert grenzüberschreitende Projekte am Oberrhein zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Das ist gut investiertes Geld. Denn so wird grenzüberschreitende Zusammenarbeit – wie hier im Katastrophenschutz – Realität. Interreg leistet damit einen entscheidenden Beitrag zu ‚mehr Europa‘“, sagte Staatssekretär Andy Becht vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium, welches zuständig ist für das Interreg A-Programm. „Europäer lernen sich staatenübergreifend kennen, gehen Herausforderungen gemeinsam an und bauen bürokratische Hürden ab – in der heutigen Zeit ein wichtiger Beitrag. Europa macht’s möglich: Der Oberrhein wächst zusammen – mit jedem Projekt ein Stück mehr!“, so Becht.

„Es ist gut zu wissen, dass wir mit dem Amphibienfahrzeug eine Versorgungslücke geschlossen haben und wir im Einsatz grenzübergreifend handeln können“, sagte Brechtel abschließend.