Vorqualifizierung junger Flüchtlinge für Arbeit und Beruf

Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen auch während der Sommerferien

Karlsruhe – Die täglich steigende Zuwanderung von Flüchtlingen stellt alle Akteure vor eine große gesamtgesellschaftliche Herausforderung, an der sich alle Institutionen beteiligen müssen.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe übernimmt als Schulverwaltung Verantwortung mit den Vorbereitungsklassen der allgemeinbildenden Schulen für Schülerinnen und Schüler bis 15 Jahre (VKL-Klassen) und mit dem Vorqualifizierungsjahr für Arbeit und Beruf für berufsschulpflichtige Jugendliche und junge Erwachsene ohne Deutschkenntnisse (VABO-Klassen). Durch das VABO-Jahr werden Spracherwerb und berufliche Orientierung bzw. Grundqualifizierung als Grundlage einer gelungenen Integration in das Arbeitsleben und die Gesellschaft ermöglicht.

Im Bereich der VABO-Klassen ist die gemeinsame Zielsetzung aller Akteure eine zeitnahe und unterkunftsnahe Beschulungsmöglichkeit für alle Berufs-schulpflichtigen. Bedarfsgerecht werden regional gemeinsam mit den Stadt- und Landkreisen als Schulträgern neue VABO-Klassen eingerichtet. Im Schuljahr 2014/15 konnten seit Schuljahresbeginn im September 2014 insgesamt 40 neue VABO-Klassen eingerichtet werden. Damit sind mit Stand Juli 2015 bereits 67 dieser Förderklassen im Regierungsbezirk Karlsruhe verwirklicht. Beeindruckend ist hierbei das große Engagement der Schulleitungen und Lehrkräfte vor Ort, die sich mit einem hohen Arbeitsaufwand dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe stellen.

Um den jungen Menschen in VABO-Klassen auch während der Sommerferien sinnvolle Angebote zu machen, entwickeln sich regional vielfältige Aktivitäten – mit einem enormen Einsatz ehrenamtlicher Organisationen und Institutionen gemeinsam mit den beruflichen Schulen. Ehrenamtliche Organisationen bieten Deutschkurse, Sportaktivitäten sowie Freizeit-Projekte an, vermitteln aber auch „lebensweltbezogene Kompetenzen“ – wie die Unterstützung bei Behördengängen. Im Rahmen von Betriebspraktika, die durch berufliche Schulen vermittelt werden, sind erste berufliche Erfahrungen möglich. Eine Kooperation der beruflichen Schulen mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zielt auf die Entwicklung individueller Förderpläne für die einzelnen VABO-Schülerinnen und -Schüler. 

Das Regierungspräsidium Karlsruhe freut sich über das hohe Engagement von ehrenamtlichen Organisationen in Zusammenarbeit mit staatlichen Institutionen und Schulen, um gemeinsam die gesellschaftliche Integration von Flüchtlingen zu erreichen und hofft auf eine Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte.