Bessere Alternativen für die Unterbringung finden

Landessportverband appelliert

Landessportverband appelliert an Kommunen, bessere Alternativen für die Unterbringung zu finden

Stuttgart – Die Unterkunftslage für Flüchtlinge in Baden-Württemberg ist prekär. Die Berichte dazu umfassen überfüllte Erstaufnahmestellen, Zeltnotlager und umfunktionierte Sporthallen. Derzeit werden in mindestens 20 Kommunen Sportstätten zur Unterbringung der Flüchtlinge genutzt. Der Landessportverband Baden-Württemberg (LSV) appelliert an die zuständigen Stellen in den Landkreisen und Kommunen, zeitnah bessere Alternativen für die Unterbringung zu finden.

„Die Unterbringung von Flüchtlingen in Sporthallen während der Schulferien und mangels anderer Alternativen ist ein verständlicher Schritt. Die gesamte Gesellschaft ist verpflichtet, schnell und unbürokratisch den Menschen in Not zu helfen. Selbstverständlich ist sich auch der organisierte Sport dieser Verantwortung bewusst. Deshalb leistet er bereits in zahlreichen Kommunen im Land wichtige Beiträge in Form von kostenlosen Sport- und Bewegungsangeboten für die Flüchtlinge“,

erklärt LSV-Präsident Dieter Schmidt-Volkmar.

„Trotzdem droht mit Schulbeginn, wenn die Sporthallen anderweitig belegt sind, ein großer Einschnitt für den Vereins- und Schulsport. Und nicht zuletzt die Sportangebote unserer Vereine für die Flüchtlinge, die ein wichtiger Baustein für eine gesellschaftliche Integration sind, würden darunter leiden. Wir appellieren deshalb eindringlich an die zuständigen Stellen, schnell bessere Alternativen für die Unterbringung zu erarbeiten und so einerseits eine menschenwürdige Unterbringung sicherzustellen, andererseits das so wichtige gemeinsame Sporttreiben zu ermöglichen.“

Hintergrund

Der organisierte Sport hatte Ende 2014 den Versicherungsschutz beim Sporttreiben für Flüchtlinge eingeführt. Seit Anfang Mai führen der LSV, der Badische Sportbund Freiburg, der Badische Sportbund Nord sowie der Württembergische Landessportbund gemeinsam mit dem Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg das Projekt „Sport mit Flüchtlingen – Schaffung von Teilhabemöglichkeiten“ mit einem Fördervolumen von 60.000 Euro durch.