Autohaus Liegert geht mit bestem Beispiel voran

Flüchtlingen Perspektive geben

v.l.: Hauptgeschäftsführer HWK Ralf Hellrich, Frau Liegert, Mohamed Samimi, Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, Integrationsministerin Irene Alt, Ahmad Ahmadi und Thomas Liegert

Kaiserslautern – Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und Integrationsministerin Irene Alt haben am 19.08.15, gemeinsam mit Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer der Pfalz, das Autohaus Liegert in der Merkurstraße besucht.

Zwei aus Afghanistan stammende Flüchtlinge sind im Autohaus Bösken und Liegert in Ausbildung. Mohamed Samimi ist im Jahr 2011 mit 17 Jahren alleine aus dem Iran geflohen. Genau 31 Tage benötigte er, um durch die Türkei, Griechenland, Italien, Frankreich nach Deutschland zu gelangen. Seit drei Jahren macht er eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker beim Autohaus Liegert.

Ahmad Ahmadi hat in diesem Jahr seine Ausbildung begonnen, zusammen mit noch sieben Auszubildenden fühlt er sich wohl und die Arbeit gefällt ihm.

„Unser Land braucht Auszubildende, die einen handwerklichen Beruf erlernen. Um zukünftig mehr jungen Flüchtlingen und Asylsuchenden zu einem Ausbildungsplatz zu verhelfen, haben wir Flüchtlings-Coaches eingesetzt. Damit haben wir ein wichtiges Instrument geschaffen, um Unternehmen mit interessierten Flüchtlingen zusammenzubringen“, sagte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke. 

Der Coach erkennt Fähigkeiten von Asylsuchenden und bietet Unterstützung bei der Umsetzung der Ausbildung oder administrativen Tätigkeiten im Rahmen der Ausbildungsdurchführung sowie Koordination zwischen verschiedenen Beteiligten.

Für Integrationsministerin Irene Alt ist diese Ausbildung eine große Chance für die beiden Flüchtlinge.

„Die hochmotivierten, wissbegierigen jungen Menschen haben die Möglichkeit, durch ihre Ausbildung auch die Hemmschwellen der Sprache abzubauen.“

Für Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich leistet das Autohaus einen wichtigen Beitrag zur Integration und Fachkräftesicherung im Handwerk.

„Schon immer haben Menschen mit Migrationshintergrund im Handwerk eine berufliche Heimat gefunden. Das Handwerk braucht junge Menschen, die eine handwerkliche Berufsausbildung erlernen können und wollen. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung erschließt sich mit den in Deutschland ankommenden Flüchtlingen eine Quelle möglicher Nachwuchskräfte, die wir nutzen wollen“, sagte Hellrich. 

Für Thomas Liegert ist es eine vorteilhafte Situation um der Alterspyramide und dem Facharbeitermangel vorzubeugen. 

„Die Leute gehen mit 63 Jahren in den Ruhestand und nehmen das ganze Knowhow mit, es ist nicht abzusehen, welchen Schaden dies anrichtet“, so Thomas Liegert.

Er ist mit der jetzigen Situation glücklich, für ihn sind die Zuwanderer eine Hilfe.

Einen kleinen Schatten gibt es allerdings. Die Aufenthaltsgenehmigung für die Flüchtlinge gilt nur für den Zeitraum der Ausbildung, danach wird geprüft ob der Asylsuchende weiter in Deutschland bleiben kann oder zurück in sein Heimatland muss. Die Bundesregierung hat es bisher abgelehnt, ein dauerhaftes Bleiberecht für Flüchtlinge auszustellen. Integrationsministerin Alt wird sich weiterhin für einen sicheren Aufenthaltsstatus einsetzen, so die Ministerin.