Bienen
Frühindikator für Veränderungen in der Umwelt: Bienen sind von Monokultur, Pflanzenschutzmitteln und Varroamilben bedroht (Foto: Pfalzmuseum für Naturkunde)

Kaiserslautern – Wie sich das Netzwerk der Partnerbetriebe des Biosphärenreservats weiterentwickeln kann, war Thema eines Treffens im Hotel-Restaurant Fröhlich in Kaiserslautern-Dansenberg, das zum Gastropartner der ersten Stunde gehört und im kommenden Jahr auf sein 150-jähriges Bestehen zurückblicken kann.

So diskutierten die Teilnehmer über die Vermarktung ihrer regionalen, nachhaltig erzeugten Produkte mithilfe eines Test-Regals im kommenden Jahr. Einig waren sie sich, dass ein eingängiger Werbeslogan helfen würde, auf das Konzept der Partnerbetriebe aufmerksam zu machen. Arno Weiß vom Biosphärenreservat informierte auch darüber, dass ein dünnes Kochbuch zum Mitnehmen geplant sei, das besser als der vorhandene Prospekt geeignet sei, die Partner der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Er erläuterte, dass in Kürze an zehn Standorten im Biosphärenreservat Info-Stelen aufgestellt würden, die in Text und Bild den Pfälzerwald, die Aufgaben eines Biosphärenreservats und seine Partner auf attraktive und kurzweilige Weise vorstellen.

Sodann legten die Partner die Aktionen für das kommende Jahr fest. So findet die Lamminitiative vom 23. März bis 6. April statt, die Weiderindtage laufen vom 25. Mai bis 8. Juni, die Pfälzerwald-Tage vom 14. bis 28. September und die Glanrinderwochen vom 19. Oktober bis 2. November. Während dieser Zeiträume bieten Gastronomiebetriebe spezielle Gerichte an und wollen damit für nachhaltige Produkte aus dem Biosphärenreservat werben. Mit Plakaten, Prospekten, Tischaufstellern, im Internet und über die Medien soll darauf hingewiesen werden. Die Partnerbetriebe berichteten, dass die Gäste diese Aktionswochen schätzen würden und viele auch gezielt nachfragten. Arno Weiß stellte heraus, dass in diesem Jahr 13 neue Partner gewonnen werden konnten, und man wolle auch im nächsten Jahr das Netz weiter ausbauen.

Schließlich beschäftigte sich der Bioland-Imker Axel Heinz aus Neustadt, der seit Anfang des Jahres Biosphärenreservat-Partner ist, mit den Ursachen des Bienen- und Insektensterbens und den Maßnahmen, was man dagegen tun kann – ein interessanter Vortrag für die Teilnehmer des Treffens, die teilweise Wildwiesen angelegt haben.

„Die Biene ist eine der wichtigsten Nutztiere, denn rund 80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen sind auf bestäubende Insekten angewiesen“,

bei diesem Satz machte sich großes Erstaunen unter den Zuhörern breit. Damit sei sie elementar in der Nahrungskette und ein Frühindikator für Veränderungen in der Umwelt. Die Imkerei sei rückläufig in Deutschland. Gab es 1922 noch 238.000 Imker, so seien es inzwischen nur noch 106.000. Lediglich 20 Prozent des Honigverbrauchs in Deutschland würde durch heimische Produktion gedeckt; der Rest komme unter anderem aus Mexiko, Brasilien, Argentinien und China. Dramatisch sei das Bienen- und Insektensterben: In den vergangenen 30 Jahren gäbe es 30 Prozent weniger Tiere.

Als Gründe nannte er das zurückgehende Nahrungsangebot und weniger Nistplatzmöglichkeiten durch die Monokulturen in der Landwirtschaft, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, die die Bienen schädigten, sowie die Varroamilbe. Auch komme es darauf an, wie Imker ihre Bienen behandelten, so würden zum Beispiel Standortwechsel für die Tiere Stress bedeuten. Extrem wichtig sei die Artenvielfalt und damit ständig blühende Pflanzen, so dass die Bienen von März bis September ein durchgängiges Trachtfließband vorfinden. Hier könne auch der Hobbygärtner etwas tun und zu verschiedenen Zeiten blühende Pflanzen (möglichst nicht aus Hybridzucht) setzen. Von daher hätten Streuobstwiesen, von denen 90 Prozent seit 1950 verlorengegangen seien, Stein- und Totholzhaufen eine große Bedeutung für das Überleben der Insekten.

Wer Interesse am vielfältigen Netzwerk der Partnerbetriebe des Biosphärenreservats hat, oder dazugehören möchte, sollte mit Arno Weiß von der Geschäftsstelle Kontakt aufnehmen: Telefon 06325 9552-11, a.weiss@pfaelzerwald.bv-pfalz.de, www.pfaelzerwald.de.