Asylbewerberunterbringung im Rhein-Pfalz-Kreis

Erste 10 Asylbewerber sind in Limburgerhof eingezogen

Limburgerhof – In der Asylbewerberunterkunft Limburgerhof, in der am 6. Mai 2015 ein Brand große Bestürzung ausgelöst hatte, sind diese Woche erstmals Asylbewerber untergebracht worden. Landrat Clemens Körner, der Erste Kreisbeigeordnete und
zuständige Dezernent Martin Haller MdL und die erste Beigeordnete der Gemeinde Limburgerhof Rosemarie Patzelt begrüßten 10 Personen in der Unterkunft.

Gleichzeitig reagierten sie auf die von der Bundesund Landesregierung korrigierten Zahlen der zu erwartenden Asylbewerber für 2015. Der Brand in der damals im Bau befindlichen Unterkunft in Limburgerhof löste bundesweit große Bestürzung und Anteilnahme aus. Solidaritätsbekundungen, Demonstrationen und Besuche von Landespolitikern zeigten, dass im Rhein-Pfalz-Kreis und in der ganzen Region Fremdenhass und Anschläge auf geplante Unterkünfte nicht toleriert werden. Umso mehr freut es den Rhein-Pfalz-Kreis, dass es in dieser Woche gelungen ist, Asylbewerber in dieser Unterkunft unterzubringen. Landrat Clemens Körner sagte dazu:

„Der Brand in der Asylbewerberunterkunft war für uns ein Schock. Aber wir wollten uns nicht beeindrucken lassen und sehen die erstmalige Belegung der Unterkunft als Beweis dafür, dass Fremdenhass und Intoleranz in unserem Landkreis und in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Wir stehen in der Pflicht den Menschen, die von Bürgerkrieg und politischer Verfolgung schwer gezeichnet sind, zu helfen. Ich begrüße die Asylbewerber und wünsche Ihnen in der Bundesrepublik und insbesondere im Rhein-Pfalz-Kreis ein gutes Ankommen und eine schnelle Integration.“

Der Landrat überreichte den Asylbewerbern als Willkommensgeschenk einen Obstkorb aus dem Gemüsegarten Deutschlands. 

In dieser Woche hat das Bundesinnenministerium die Zahl der zu erwartenden Asylbewerber in Deutschland deutlich nach oben korrigiert. Auch die Landesregierung rechnet für Rheinland-Pfalz mit gut 38.000 Personen, die Asyl beantragen wollen. In der Folge wird auch der Rhein-Pfalz-Kreis deutlich mehr Asylbewerber aufnehmen müssen. Der Erste Kreisbeigeordnete Martin Haller MdL rechnet mit etwa zusätzlich 700 Asylbewerbern:

„Der Landkreis steht vor einer großen Herausforderung. Mit den neuen Zahlen aus Berlin und Mainz müssen auch der Kreis und die Kreisgemeinden mehr Asylbewerber als bisher erwartet unterbringen. Unsere bisherige Annahme von 1000 Asylbewerbern für das Jahr 2015 müssen wir deshalb aller Voraussicht nach auf 1700 Asylbewerber erhöhen. Dies bedeutet gleichzeitig, dass der Kreis mehr als je zuvor auf Wohnraum und die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen ist. Mit den politischen Gremien des Kreises und den Bürgermeistern wollen wir Anfang September über die neue Situation beraten und Überlegungen anstellen, wie wir die Asylbewerber unterbringen können.“ 

Auch für die Gemeinden im Kreis wird es immer schwieriger geeigneten Wohnraum für Asylbewerber zur Verfügung zu stellen. Die erste Beigeordnete der Gemeinde Limburgerhof, Rosemarie Patzelt, berichtet, dass die Gemeinde bereits intensiv auf der Suche nach Unterkünften ist. Gleichzeitig ist sie froh, dass die Unterkunft, die bundesweit für viele Schlagzeilen sorgte, endlich belegt werden kann.

„Die letzten Wochen und Monate waren für mich und die Gemeinde nicht einfach. Der Brand in der Unterkunft war für uns ein großer Schock. Diesen hätten wir uns gerne erspart. Umso mehr freut es mich, dass wir den Asylbewerbern mit dieser Unterkunft in Limburgerhof Wohnraum bieten können. Wir lassen uns von Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass nicht beeindrucken“, so Patzelt.