Heidelberg: Die Preisträger des 66. Internationalen Filmfestivals

Am Eingangsgebäude zum Festivalgelände in Heidelberg-Rohrbach (Foto: Hannes Blank)
Am Eingangsgebäude zum Festivalgelände in Heidelberg-Rohrbach (Foto: Hannes Blank)

Mannheim / Heidelberg – Die Jurys haben getagt, die Stimmen für den Publikumspreis sind ausgezählt. Die Preisträger des 66. Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg stehen fest.

Die Internationale Jury des 66. Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg – Claudia Landsberger, Christian Juhl Lemche und Clemens Klopfenstein – vergibt den Grand Newcomer Award Mannheim-Heidelberg – Hauptpreis von Mannheim-Heidelberg für den besten Spielfilm an “See you in Texas” von Vito Palmieri / Italien. Begründung der Jury: Die Jury vergibt den Grand Newcomer Award Mannheim-Heidelberg an einen Film, der ein intimes und delikates Porträt eines jungen Farmerpaares zeichnet, zerrissen zwischen ihren Ambitionen und Träumen. Ein wunderschönes Beispiel für die Renaissance des Neo Realismus.

Special Newcomer Award Mannheim-Heidelberg für den besten unkonventionell erzählten Spielfilm geht an “Wailings in the Forest” von Bagane Fiola / Philippinen. Begründung der Jury: Einen klassischen ethnografischen Film überwindend, der das Publikum auf eine aufregende und außerordentliche Reise in die Geheimnisse des Volkes der Matigsalug auf den Philippinen mitnimmt und uns damit überrascht, dass das Leben im Dschungel gar nicht so unterschiedlich ist von unserem westlichen täglichen Lebensstil.

Special Achievement Award für eine außergewöhnliche Leistung: Sabit Kurmanbekov für „Returnee“ / Kasachstan. Für eine visuell dramatische und emotional berührende Geschichte über eine Familie, die in ihr Heimatland zurückkehrt, über die Überwindung von kulturellen und religiösen Differenzen.

Lobende Erwähnung für bedeutende Leistungen in der Darstellung, Bildführung, Musik, Montage etc: Alejandro Andújar – „The Watchman“ / Domenikanische Republik, Puerto Rico, Brasilien. Für die Darstellung der subtilen, hässlichen Kräftespiele der Macht, selbst in einem sonnigen Paradies. Shady Srour – Drehbuchautor „Holy Air“ / Israel; eine brillante Satire, die die finanziellen Wirkungsweisen der Religion darstellt, vor dem Hintergrund eines alltäglichen Familiendramas. Cezmi Baskin – Schauspieler „Murtaza“ / Türkei; Ein beeindruckendes Porträt einer gequälten Figur, mit der Last einer lebenslangen Sünde.

Der Internationale Filmkritiker Preis, vergeben durch die FIPRESCI-Jury – Kata Gyürke (Ungarn), Isabelle Heller (Deutschland) und Geir Kamsvag (Norwegen) – an einen Film aus dem Wettbewerb: “Zer” von Kazim Öz / Türkei, Deutschland. Begründung der Jury: Der diesjährige Preis der Internationalen Filmkritiker (FIPRESCI) des 66. Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg geht an „Zer“ von Kazim Öz, ein Filmemacher, der diesen Film nicht gemacht, sondern komponiert hat. Die Suche nach einem Lied führt einen jungen Musiker von New York in die Türkei und offenbart ihm die verheimlichten kurdischen Wurzeln seiner Familie und deren leidvolle Vergangenheit – und macht uns zu Zeugen des verheimlichten Leids einer Nation. Nachdem wir diesen Film voller Musik, Humor, Liebe und Poesie gesehen haben, wollen wir „Spass Kazim“ sagen, aber da wir in Deutschland sind, sagen wir nur „Dankezer“.