Tagesmütter und -väter im Fachgespräch mit der Stadt

Kindertagespflege in Weinheim

Weinheim – Sie sind längst eine stabile Säule der Kinderbetreuung in Weinheim: Die Tagesmütter und Tagesväter, die – oft zu ihren eigenen Kindern – als so genannte „Tagespflegepersonen“ Kinder in ihrem Zuhause, einem anderen geeigneten Ort oder sogar im Haushalt der jeweiligen Kinder betreuen.

Die Zahl der Tagesmütter und der betreuten Kinder steigt seit Jahren langsam an – und hat sich gefestigt, wie die Stadt jetzt bei dem schon traditionellen „Fachgespräch Kindertagespflege“ dokumentierte. Claus Hofmann, Leiter des zuständigen Amtes für Soziales, Familien, Jugend und Senioren, konnte ebenso von der erfreulichen Entwicklung berichten wie Ursula Arnold-Hintenlang, die im Fachamt für das Thema die Expertin ist. 
Zum letzten Stichtag am 1. März des Jahres wurden 124 Kinder von Weinheimer Tagesmüttern und -vätern betreut; 100 Kinder mit Wohnsitz in Weinheim. Das sind noch mal zehn Kinder mehr als im Vorjahr.  

Dies zeige, so Arnold-Hintenlang, dass ein Weinheimer Konzept aufgehe: Jede dieser Personen erhält nämlich für die Betreuung eines Weinheimer Kindes 1,50 Euro pro Betreuungsstunde als kommunalen Zuschuss, das hatte der Gemeinderat vor drei Jahren beschlossen. Auf diese Weise betreut werden vorwiegend Kinder unter drei Jahren.
56 Personen sind angemeldet, und wurden entsprechend geschult, davon pausieren derzeit zehn Tagesmütter. Zwei Personen üben die Betreuung übrigens direkt im Haushalt der Eltern aus. Auch dies sei eine interessante  Möglichkeit der Kinderbetreuung, die im Rahmen der Tagespflege ebenso finanziell gefördert wird.

Arnold-Hintenlang: „Weinheim zeichnet sich durch eine hohe Betreuungsquote aus, und ein Grund hierfür ist das Förderkonzept der Stadt.“

Die Stadtverwaltung kümmere sich aber auch anderweitig um die Tagesmütter, biete Fortbildungen und unterstützende Beratung an, helfe auch bei der Öffentlichkeitsarbeit. Darauf verwies auch Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard in einer kurzen Begrüßung zum „Fachgespräch“. Besonders erwähnte er den kostenlosen Erste-Hilfe-Kurs, den die Stadt regelmäßig gemeinsam mit dem DRK anbietet. Die so genannte „Tagespflege“ sei nicht nur eine wichtige Entlastung für die Träger fester Einrichtungen in einer Stadt, in der erfreulich viele Kinder aufwachsen. Es sei auch eine sinnvolle Ergänzung des individuellen und familiengerecht zugeschnittenen Betreuungsangebotes in der Stadt. 

Auch diesmal hatte das Fachamt als Fortbildung einen Fachvortrag organisiert: Michael Engel, Heilpädagoge und Systemischer Familientherapeut der Erziehungsberatung Weinheim, stellte das Konzept der Beratungsstelle vor und zeigte auf, welche fachlichen Angebote auch Tagesmütter erhalten können. Dann informierte er in einem Vortrag über das aktuelle Thema „Resilienz“, also die psychische Widerstandsfähigkeit, und darüber, worauf es schon im frühen Alter ankommt, damit Kinder gestärkt werden, um in ihrem Leben belastenden Situationen gewachsen zu sein. Zu diesem Thema erhielten die Teilnehmer auch weitere Infos. Ein Büchertisch und eine Literaturliste vervollständigten das Angebot zur Vertiefung des Themas.

Info: Wer Interesse hat an einer Tätigkeit als Tagesmutter oder Tagesvater, kann sich im Fachamt an Ursula Arnold-Hintenlang wenden. Telefon 06201 / 82-472 oder u.arnold-hintenlang@weinheim.de