Integrationsdezernetin verurteilt Übergiffe

Flüchtlinge willkommen heißen

Frankfurt am Main – Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg zum Umgang mit Flüchtlingen.

"Weltweit sind mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Diktaturen, Kriege, Bürgerkriege, Folter und Vertreibungen zwingen Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Auf der Flucht erleben sie oft Schreckliches. Vor allem Frauen und Kinder leiden besonders unter den Gefahren und den Anstrengungen der Flucht. Viele Menschen sterben auf der Flucht, einige schaffen es nach Europa und ein Bruchteil dieser 60 Millionen Menschen schafft es nach Deutschland. Diese Menschen kommen zu uns, weil sie Schutz suchen und unsere Hilfe brauchen.

Wir wissen in Europa und vor allem in Deutschland, was es heißt, Krieg und Diktatur überwunden zu haben. Werte wie Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Solidarität sind keine Selbstverständlichkeit, sondern Errungenschaften, für die tausende von Menschen gestorben sind. Es ist an uns, uns dieser Werte bewusst zu sein und sie stets aufs Neue zu verteidigen.

Wenn Flüchtlinge und Asylbewerberunterkünfte wie in Sachsen, aber auch in Hessen angegriffen werden, dann ist dies auf das Schärfste zu verurteilen. Menschen, die den Krieg in ihrem Heimatland und den langen und gefährlichen Weg zu uns überlebt haben, brauchen unseren Schutz und unsere Hilfe. Diese Menschen anzugreifen ist ein würdeloses und schändliches Verbrechen, dem mit allen Mitteln des Rechtsstaats begegnet werden muss. Wer diese Menschen angreift, der greift uns alle an. Es ist an uns, Willkommenskultur zu leben und die Errungenschaften unserer Demokratie zu verteidigen. Es ist an uns allen, gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und den rechten Mob aufzustehen und zu sagen: Nie wieder.

Frankfurt ist eine weltoffene und tolerante Stadt. Als Integrationsdezernentin bin ich froh um jede und jeden, der sich für Flüchtlinge einsetzt, ihnen die Hand reicht und sie willkommen heißt. Das ist Willkommenskultur, wie wir sie in Frankfurt täglich erleben – mit zahlreichen Initiativen und engagierten Menschen. Hierauf bin ich als Integrationsdezernentin sehr stolz und möchte deshalb allen, die sich für Flüchtlinge einsetzen, aber auch allen, die aufstehen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit meinen Dank aussprechen.

Integration als Aufgabe und Herausforderung an Politik und Gesellschaft wird in den nächsten Jahren enorm an Bedeutung gewinnen. Zur Integration gehören frühzeitige Sprachkurse, Hilfestellungen für Familien, Beratungen in Sachen Bildungs-, Rechts- und Gesundheitssystem, Unterstützung bei der Ausbildung und der Integration in den Arbeitsmarkt. Anders als in den 1990er Jahren müssen wir jetzt unser Hauptaugenmerk darauf legen, Chancen und Rahmenbedingungen für die Integration von Flüchtlingen zu schaffen und diesen eine Perspektive bieten, damit diese Menschen an unserer Gesellschaft teilhaben können."