Wiesbaden – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


„Sam – Stadtmuseum am Markt“ bietet wieder Führungen an

Am kommenden Freitag, 10. November 2017, findet eine St. Martin-Veranstaltung vor dem „sam – Stadtmuseum am Markt“ statt. Zudem gibt es am Samstag, 11. November, wieder kostenlose Führungen.

Museumspädagogen des Stadtmuseums bereichern das geschichtliche Wissen von Groß und Klein mit einer Darstellung der Mantelteilung, wie sie wirklich passiert ist um 16 und um 18 Uhr. Dass Martinus, der spätere Sankt Martin, für die jüngeren Besucher auch eine kleine Überraschung mitbringt, versteht sich bei diesem Heiligen fast von selbst. Veranstaltungsort ist die Treppe am Eingang zum „sam – Stadtmuseum am Markt“.

Am Samstag, 11. November, lädt das „sam – Stadtmuseum am Markt“ zu zwei Führungen zur Geschichte Wiesbadens. Die Führungen für Groß und Klein sind öffentlich, Kinder haben kostenlosen Eintritt, Erwachsene zahlen 5 Euro pro Person.

„Sams Lieblinge!“ Für die Kleinen ab sechs Jahren bietet „sam – Stadtmuseum am Markt“ um 11 Uhr eine interaktive Führung mit der Museumspädagogin Nicole Weidel an. Was würde man denn einem Gast über Wiesbaden erzählen? Welche Dinge im Museum erzählen spannende Geschichten aus unserer Stadt? Warum steht eine Colaflasche im Museum? Haben sich schon die Menschen in der Steinzeit Schmuck gebastelt und wie sah der wohl aus? Die Gesamtdauer der Führung beträgt etwa 30 bis 45 Minuten.

Für Erwachsene bietet unsere Vermittlerin die Themen-Führung „Wasser“ um 14 Uhr an. Wiesbaden und seine heißen Quellen sind hier im Focus. Ob altsteinzeitliche Klopfsteine von der Adlerquelle oder der Sirona-Weihestein – Nicole Weidel, eine ausgebildete Archäologin, erklärt, was Wissenschaftler aus diesen Objekten herauslesen können. Der Rundgang führt aber auch zum Kochbrunnenmodell des Jahres 1815: Wie sah es am Kranzplatz vor 200 Jahren eigentlich aus? Das Kurwesen wird dann anhand der Badebecher von Kaiserin Auguste Victoria und der Prinzessin Viktoria Luise besprochen. Die Führung endet mit einem modernen Stück: einer Schwimmente aus dem Thermalbad Aukammtal. Die Dauer beträgt etwa 45 bis 60 Minuten.

Für weitere Informationen zum „sam – Stadtmuseum am Markt“ steht das Sekretariat des Stadtmuseums, Telefon (0611) 34132877, E-Mail stadtmuseum@wiesbaden.de, zur Verfügung.


Sperrmüllabfuhr in Naurod

Die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW) weisen auf die nächste Sperrmüllabfuhr für Privathaushalte in Naurod am Dienstag, 14. November, und Mittwoch, 15. November, hin. Am Dienstag werden die östlich der Auringer Straße und der Obergasse liegenden Straßen und am Mittwoch die westlich gelegenen Straßen einschließlich Erbsenacker angefahren.

Seit Anfang 2017 wird das vorzeitige Herausstellen von Sperrmüll mit Bußgeldern geahndet. Unter anderem soll dadurch die Stadtsauberkeit verbessert und illegalen Sammlern ihr Tun erschwert werden. Grundsätzlich gilt: Sperrmüll darf erst am Vorabend herausgestellt werden, das Durchwühlen der Sperrmüllberge ist untersagt. Erstmalig werden Mitarbeiter des Umweltamts vor Ort sein und dies kontrollieren.

Die ELW bitten alle Nauroder Bürger, die den Service nutzen möchten, den Sperrmüll nach den folgenden zwei Kategorien getrennt am Bürgersteig bereitzustellen und die Straßen und Gehwege im Anschluss an die Sammlung zu reinigen:
• sperrige Möbelstücke und Bodenbeläge;
• Metallteile oder Elektrogeräte.

Nicht zum Sperrmüll gehören:
• gebündelte Grünabfälle;
• Glasscheiben (zum Beispiel Aquarien) und Spiegel. Sie gehören auch nicht in den Glascontainer. Richtig ist die Entsorgung über den Restabfallbehälter.
• Restabfälle. Deshalb werden Kartons und Säcke bei der Sperrmüllsammlung nicht mitgenommen.

Für weitere Auskünfte sind die ELW unter der Telefonnummer (0611) 319700 sowie die Ortsverwaltung unter (06127) 991780 zu erreichen.

Alle Entsorgungstermine gibt es im Internet unter www.elw.de und auf der ELW-App.


Leseförderung mit App

Mit einer App fördern die Stadtbibliotheken Wiesbaden jetzt das Lesen bei Kindern auf digitale Weise: „TigerBooks“ bringt die Geschichten beliebter Kinderbuch-Helden auf Smartphones und Tablets. Dieses neue Angebot für Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren ist für angemeldete Bibliotheksnutzer vollkommen kostenlos.

Attraktiver macht die App das Lesen vor allem durch zusätzliche Lern- und Lesespiele, Vorlesefunktion, Animationen und Audiorekorder. Die Kinder können in der App selber lesen oder sich den Text vorlesen lassen. Auch Titel auswählen und laden ist ganz einfach. Die Anwendung ist dabei völlig kindersicher, werbefrei und bietet keine Kaufmöglichkeiten. Da die digitalen Kinderbücher online und offline genutzt werden können, ist „TigerBooks“ auch ideal für unterwegs.

Viele beliebte Helden aus den gedruckten Büchern finden die kleinen Leser auch in der TigerBooks-App: Conni, Bibi & Tina, Yakari, das Sams, der Regenbogenfisch, die kleine Raupe Nimmersatt, Prinzessin Lilifee, Pettersson & Findus und die Olchis sind nur einige Beispiele. Die App gibt es für Mobilgeräte mit Android- oder iOS-System zum kostenlosen Download bei Google Play oder im Apple AppStore. Bei der Anmeldung wählt der Nutzer den Namen seiner Bibliothek in einem Ausklappmenü und loggt sich dann mit den Nutzerdaten seines Bibliotheksausweises ein. Nun stehen ihm während der Ausleihdauer von zwei Wochen circa 2.500 Kinderbuchtitel unbegrenzt zur Verfügung. In dieser Zeit kann sich der kleine Nutzer beliebig oft in der App an- und abmelden. Eine erneute Ausleihe des TigerBooks-Zugangs ist nach Ablauf der Frist möglich. Allerdings können auch einmal alle bei den Stadtbibliotheken Wiesbaden vorhandenen Zugänge für die App zur gleichen Zeit „ausgeliehen“ sein.


Busumleitung in Bierstadt – Fliednerschule betroffen

Wegen Kanalarbeiten in Bierstadt können diverse Rückfahrten um die Mittagszeit von der Fliednerschule ab Montag, 13. November, nicht über den gewohnten Linienweg erfolgen. Wie lange die Umleitung dauert, ist derzeit noch nicht bekannt.

Fahrweg Venatorstraße/Poststraße:
Nach der Haltestelle „Fliednerschule“ verläuft die Umleitung über die Biegerstraße und die Schultheißstraße. Anschließend verläuft die Umleitung über die Venatorstraße mit Bedienung der gleichnamigen Haltestelle und weiter über den regulären Fahrweg.

Fahrweg Richtung Erbenheim:
Nach der Haltestelle „Fliednerschule“ verläuft die Umleitung über die Biegerstraße und die Schultheißstraße. Anschließend verläuft die Umleitung über die Venatorstraße mit Bedienung der gleichnamigen Haltestelle und die Igstadter Straße. Danach verläuft die Umleitung über den Köpfchenweg, den Goldackerweg mit Bedienung der gleichnamigen Haltestelle und über die Erbenheimer Straße weiter über den regulären Fahrweg.

Fahrweg Richtung Kloppenheim:
Nach der Haltestelle „Fliednerschule“ verläuft die Umleitung über die Biegerstraße und die Schultheißstraße. Anschließend verläuft die Umleitung über die Venatorstraße mit Bedienung der gleichnamigen Haltestelle und die Igstadter Straße. Danach verläuft die Umleitung über die Kloppenheimer Straße und weiter über die bestehende Umleitung der Baumaßnahmen in der Susannastraße.

Detaillierte Informationen gibt es in den Fahrplankästen an den Haltestellen sowie unter Telefon (0611) 45022450 oder im Internet unter www.eswe-verkehr.de.


Jugend-Info-Börse im Kulturforum

„Gemeinsam die Welt entdecken“ ist das Motto der 11. Jugend-Info-Börse „Hessen total international“, auf der sich am Samstag, 11. November, von 10 bis 16 Uhr Jugendliche und junge Erwachsene im Wiesbadener Kulturforum am Schillerplatz über internationale Bildungs-, Reise- und Begegnungsprogramme informieren können. Der Eintritt ist frei.

Über 30 Anbieter und Institutionen informieren über Jugendbegegnungen, Freiwilligenarbeit, Schulaufenthalte im Ausland, Ferienfreizeiten, Sport- und Sprachreisen, Auslandspraktika, Au-Pair und Work & Travel-Aufenthalte. Darüber hinaus kann man sich auch zu Stipendien, Auslands-BAföG und anderen Finanzierungsmöglichkeiten beraten lassen. Vor dem Hintergrund des großen Erfolges von „Hessen total international“ in den letzten Jahren werden auch in diesem Jahr wieder rund 1.000 Besucher erwartet.

„Unsere Jugend-Info-Börse leistet einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der gesamten jungen Generation“, betont Projektkoordinatorin Hildegunde Rech vom Amt für Soziale Arbeit in Wiesbaden. „Das Besondere an ‚Hessen total international‘ ist, dass sich die Veranstaltung nicht nur bei Gymnasiasten, sondern auch bei Haupt-, Real- und Gesamtschülern großer Beliebtheit erfreut.“ Selbstverständlich seien auch junge Berufstätige, Eltern, Lehrer sowie Akteure der Jugendarbeit herzlich willkommen. Beate Fink vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, dessen Minister Stefan Grüttner auch in diesem Jahr Schirmherr der Veranstaltung ist, fügt hinzu: „Hessen total international bietet die spannende Möglichkeit, sich einen umfassenden Überblick über weltweite Projekte und Programme von Kulturaustauschorganisationen, lokalen und regionalen Trägern der Jugendhilfe, Vereinen und freien Trägern aus den Bereichen der außerschulischen Jugendbildung und der Internationalen Jugendarbeit zu verschaffen.“

„Hessen total international“ ist die Arbeitsgruppe eines regionalen Netzwerkes aus Hessischem Sozialministerium, kommunalen Jugendämtern, Jugendverbänden und Vereinen sowie weiteren Trägern der Jugendhilfe und der außerschulischen Jugendbildung. Angesichts der Globalisierung und der damit einher gehenden zunehmenden Bedeutung von grenzüberschreitender Mobilität und interkultureller Kompetenz sehen die Akteure in der Internationalen Jugendarbeit ein zentrales Arbeitsfeld der Jugendhilfe und der außerschulischen Jugendbildung.

Weitere Informationen finden sich unter www.hessen-total-international.de oder bei „weltweiser – Der unabhängige Bildungsberatungsdienst“, Thomas Terbeck, Prinz-Albert-Straße 31, 53113 Bonn, info@weltweiser.de, Telefon: 02306 978240.


Vorstellung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes

Nach rund zweieinhalb Jahren geht der Stadtentwicklungs- und Beteiligungsprozess Wiesbaden 2030+ nun in die Endphase: Der Entwurf des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes steht. Am Freitag, 10. November, 17 bis 19 Uhr, wird er im Festsaal des Rathauses, Schlossplatz 6, vorgestellt und diskutiert.

Zentrales Ziel des Stadtentwicklungskonzeptes Wiesbaden 2030+ ist es, eine mittel- bis langfristige Orientierung zu geben, an der die Stadtentwicklung in den nächsten 15 bis 20 Jahren strategisch ausgerichtet werden kann. „Mit diesem Konzept werden die Weichen für die künftige Stadtentwicklung in Wiesbaden gestellt“, betonen Oberbürgermeister Sven Gerich und Stadtentwicklungsdezernentin Sigrid Möricke.

Basierend auf den mit den Bürgern erarbeiteten Qualitätszielen formuliert das Integrierte Stadtentwicklungskonzept wesentliche Maßnahmen und Projekte für den Zeitraum bis zum Jahr 2030 und darüber hinaus. Mit Plänen und Erläuterungen werden Vorschläge für gewichtige Zukunftsaufgaben der Stadt unterbreitet: Wie kann sich Wiesbaden in der prosperierenden Rhein-Main Region positionieren und welche Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der Lebensqualität sind erforderlich? Wie kann durch eine zielgerichtete Siedlungsentwicklung in Wechselwirkung mit der Verkehrsinfrastruktur die Mobilität nachhaltig gestaltet werden? Auch zur aktuellen Herausforderung, Wohnraum für eine wachsende Bevölkerung zu schaffen, werden Schwerpunkte gesetzt. Die Schaffung von Potenzialen für die Wirtschaft, der Erhalt der Vielfalt Wiesbadens, die Förderung umweltschonender Mobilitätsarten und eine Weiterentwicklung der Landschaftsqualitäten und -funktionen (z.B. Klima, Freizeit) sind weitere wesentliche Themen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts.

Am 10. November wird der Konzeptentwurf nun öffentlich präsentiert. Dabei wird auch erläutert, wie die Ergebnisse aus der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Verwaltung und Politik eingeflossen sind. Im Anschluss an die Präsentation durch Albert Speer + Partner bietet sich die Gelegenheit, mit Stadtplanungsamt und Planungsbüro ins Gespräch über die künftige Ausrichtung der Stadtentwicklung in Wiesbaden zu kommen und Rückmeldungen zum Konzeptentwurf zu geben. Gemeinsam soll erörtert werden, wie sich die Stadt Wiesbaden mit ihrem Integrierten Stadtentwicklungskonzept für die Zukunft rüstet. Oberbürgermeister Gerich wird die Veranstaltung eröffnen.

Die Veranstaltung am 10. November bildet den Abschluss einer intensiven, mehrphasigen Bürgerbeteiligung. Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen, zum Beteiligungsprozess sowie zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept Wiesbaden 2030+ sind auf der Online-Plattform www.wiesbaden2030.de zu finden.


Vortrag: „Der Kaiser kommt nicht mehr“

Am Sonntag, 12. November, lädt die Stadt Wiesbaden zu einem Vortrag in der Reihe „Zukunft im Kulturerbe“ ein. Das Thema des Vortrages von Dr. Thomas Weichel ist „Der Kaiser kommt nicht mehr – Gegenwart und Zukunft einer alten Kurstadt“. Beginn ist um 14.30 Uhr im Kurhaus Wiesbaden, Salon Schuricht.

Kein Jahrhundert hat Wiesbaden so sehr geprägt wie das „lange“ 19. Jahrhundert – „Weltkurstadt“ zu sein, dies ist schon etwas. Im Kurwesen liegt aber schon lange nicht mehr die Zukunft. Wiesbaden hat sich in zwei Jahrhunderten vielfach gewandelt. Der Vortrag fragt, wo wir heute stehen – was die Identität und die Besonderheiten der Stadt sind, die zwingend die Basis für weitere Entwicklung sein werden. Was können wir und müssen wir tun, dass Wiesbaden in vielem Sinne erfolgreich und zukunftsfähig ist?

Die Vorträge der Reihe finden immer sonntags bei kostenlosem Eintritt im Kurhaus statt und beginnen jeweils um 14.30 Uhr. Veranstalter der Vortragsreihe „Zukunft im Kulturerbe“ ist die Stabsstelle „Wiesbadener Identität – Engagement – Bürgerbeteiligung“ der Landeshauptstadt Wiesbaden.


So sehen Jugendliche Wiesbaden – Ergebnisse der Jugendbefragung 2017

Wie leben Jugendliche in Wiesbaden? Wie verbringen sie ihre Freizeit und was ist ihnen dabei wichtig? Wie nehmen sie die Stadt wahr, womit sind sie unzufrieden und welche Verbesserungsvorschläge haben sie? Engagieren sie sich für etwas und haben sie das Gefühl, sich vor Ort einbringen und ihre Interessen vertreten zu können? Antworten auf diese und weitere Fragen sind nun auf fundierter Datengrundlage möglich. In einer breit angelegten, standardisierten Umfrage sind hierzu im Frühjahr 2017 gut 1.000 Jugendliche ab 14 Jahren an ausgewählten Wiesbadener Schulen befragt worden. Eine umfangreiche Ergebnisdokumentation liegt nun vor, ausgearbeitet vom Amt für Soziale Arbeit und vom Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik der Landeshauptstadt Wiesbaden. Diese soll nun im November Jugendlichen, Fachkräften und Politik vorgestellt werden und bildet den Auftakt für einen Beteiligungsprozess, in dem mit Jugendlichen und Fachkräften im Bereich Jugendarbeit mit Unterstützung von Prozessbegleiter/-innen und Fachplanung ein Handlungsprogramm für Wiesbaden entwickelt werden soll.

Wie sehen Jugendliche also Wiesbaden und wie wohl fühlen sie sich vor Ort? Das Urteil fällt sehr gemischt aus. Mit den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung in Wiesbaden insgesamt sind mit 34 Prozent weniger als die Hälfte der Befragten Jugendlichen zufrieden (darunter nur 5 Prozent „sehr zufrieden“). 17 Prozent sind damit unzufrieden. Die größte Gruppe (42 Prozent) beantworten diese Frage mit „teils/teils“. Am höchsten ist die Unzufriedenheit (bei eine Auswahl von 19 Angeboten und Möglichkeiten) mit der öffentlichen Sicherheit abends/nachts (36 Prozent „unzufrieden“), der Situation für Fahrradfahren (37 Prozent), den Kosten für Freizeitgestaltung in Wiesbaden (31 Prozent), Festen, Partys und Events für Jugendliche (27 Prozent) sowie dem Angebot an Konzerten und Musikveranstaltungen – jede/r vierte befragte Jugendliche aus Wiesbaden ist damit unzufrieden. Mit dem öffentlichen Nahverkehr sind ebenfalls mehr als ein Viertel der Jugendlichen unzufrieden (27 Prozent), gleichzeitig ist hier jedoch ein höherer Anteil Zufriedener zu verzeichnen (38 Prozent). Insgesamt fällt die Zufriedenheit der Wiesbadener Jugendlichen damit deutlich schwächer aus als innerhalb der erwachsenen Bevölkerung, die mehrheitlich zufrieden mit dem ÖPNV ist. Gleichzeitig legen die jungen Wiesbadenerinnen und Wiesbadener über die Hälfte ihrer Alltagswege – und damit deutlich mehr im Vergleich zu Erwachsenen – mit Bussen und Bahnen zurück. Lediglich drei Prozent der Jugendlichen legen ihre alltäglichen Wege primär mit dem Rad zurück (erwachsene Bevölkerung: acht Prozent).

Die Jugendlichen hatten in der Befragung die Möglichkeit, ihre Lieblingsorte in Wiesbaden zu benennen, aber auch Orte in Wiesbaden, die sie als problematisch wahrnehmen. Ein weiteres Thema waren Verbesserungsvorschläge der Jugendlichen für ein aus ihrer Sicht lebenswertes Wiesbaden. Vermisst werden von den Jugendlichen vor allem Möglichkeiten zum Ausgehen abends, aber auch Treffpunkte und Freizeitmöglichkeiten am Tag, die den Bedürfnissen der Jugendlichen entsprechen. Wichtige Themen sind hier neben der Möglichkeit, Gleichaltrige und Jugendliche mit ähnlichen Interessen zu treffen, auch der „Erlebnischarakter“, also eine Gestaltung der Angebote, die Jugendliche anspricht, sowie ein unkomplizierter Zugang, der ohne oder mit geringen Kosten möglich ist, und eine gute verkehrliche Anbindung.

„Geht auf die Jugendlichen zu!“ – so formuliert es eine Befragte – und spitzt damit den von einigen geäußerten Wunsch zu, die Interessen und Bedürfnisse von Jugendlichen in Wiesbaden stärker zu berücksichtigen. Nur 22 Prozent der Jugendlichen sind der Ansicht, es gäbe in Wiesbaden genügend Möglichkeiten, ihre Interessen und Ansichten einzubringen und etwas zu bewegen. 31 Prozent der Jugendlichen beantworten diese Frage mit „nein“, weitere 31 Prozent können dies „nicht beurteilen/interessiert mich nicht“ und 17 Prozent machen keine Angaben. Die in Wiesbaden vorhandenen Möglichkeiten für Jugendliche, sich zu beteiligen – wie Jugendparlament, StadtschülerInnenrat, Jugendzentren, Jugendverbände und weitere -sind den befragten Jugendlichen nur zum Teil bekannt. Zwischen Kenntnis/Bekanntheit und tatsächlicher Nutzung bestehen zudem erhebliche Diskrepanzen.

Die Ergebnisse der Befragung machen deutlich, wie vielfältig die Lebenslagen und Sichtweisen „der Jugendlichen“ in Wiesbaden sind. Die Muster der Freizeitgestaltung, Vorlieben und Problemwahrnehmungen unterscheiden sich stark nach Geschlecht, besuchter Schule und sozialem Hintergrund beziehungsweise ökonomischen Familienverhältnissen. So wohnen etwa von Jugendlichen, die ein Gymnasium besuchen, 41 Prozent mit der Familie im eigenen Haus, weitere 17 Prozent in einer Eigentumswohnung, während dies nur auf 15 Prozent (Haus) beziehungsweise elf Prozent (Eigentumswohnung) der Schülerinnen und Schüler an Integrierten Gesamtschulen zutrifft. 87 Prozent der Gymnasiasten geben an, ein eigenes Zimmer zu haben, aber nur 57 Prozent der Schülerinnen und Schüler an Integrierten Gesamtschulen. In den Sommerferien zu verreisen ist für viele Wiesbadener Jugendliche keine Selbstverständlichkeit. Fast ein Fünftel (18 Prozent) der Befragten sind nach eigener Auskunft im letzten Sommer nicht in Urlaub gefahren. Bei Jugendlichen, die die familiäre Finanzsituation als schlecht einstufen, waren es sogar fast jede/r Dritte (32 Prozent). Dies schlägt sich auch in einer größeren Unzufriedenheit nieder, was die Möglichkeiten der Feriengestaltung in Wiesbaden betrifft. Aber auch mit vielen anderen Punkten in der Befragung sind „finanzschwächere“ Jugendliche deutlich seltener zufrieden im Vergleich zu „gutsituierten“, etwa mit den Treffmöglichkeiten, Angeboten von Vereinen, kulturellen Veranstaltungen, Festen und Partys, Kosten für die Freizeitgestaltung, öffentlichem Nahverkehr, Sicherheit, Schulen und Ausbildungsplätzen.

Deutlich wird zudem, dass die Interessen und Bedürfnisse im Laufe des Heranwachsens raschen Wandlungen unterliegen, selbst innerhalb der hier recht eng umgrenzten Altersgruppe von 14 bis knapp unter 20 Jahren. Viele Angebote und Bereiche werden in der Befragung von den 14- bis 15-Jährigen noch weniger kritisch bewertet als von den älteren Jugendlichen.

Diese und viele weitere spannende Ergebnisse lassen sich in dem nun erschienenen Bericht „Jugend in Wiesbaden – Ergebnisse der Jugendbefragung 2017“ nachlesen. Die Wiesbadener Stadtanalyse „Jugend in Wiesbaden – Ergebnisse der Jugendbefragung 2017“ kann unter www.wiesbaden.de/statistik kostenfrei heruntergeladen werden.

Zur Vorstellung der Ergebnisse lädt der Wiesbadener Sozialdezernent Christoph Manjura gemeinsam mit Oberbürgermeister Sven Gerich am Dienstag, 21. November, Jugendliche, Fachkräfte, Politikerinnen und Politiker ein. Die Veranstaltung im Stadtteilzentrum Schelmengraben ist der Auftakt für einen breiten Beteiligungsprozess zur Jugend in Wiesbaden. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Jugendbefragung 2017 sollen konkrete Handlungsvorschläge gemacht werden. In acht Workshops werden wesentliche Themen, die sich aus der Jugendbefragung ergeben, von Jugendlichen, Fachkräften und Politik bearbeitet. Ziel ist, Maßnahmen und Lösungsideen für aufgeworfene Fragen zu entwickeln. Dies soll die Grundlage für ein Rahmenkonzept für Jugendliche in Wiesbaden bilden.

Insgesamt leben in Wiesbaden etwa 13.700 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren. Sie stellen damit knapp fünf Prozent der Wiesbadener Bevölkerung. Dazu kommen täglich viele Jugendliche aus dem Umkreis in die Landeshauptstadt, sei es zum Schulbesuch, zur Ausbildung, um hier zu arbeiten oder ihre Freizeit zu verbringen.