Nachrichtenüberblick aus Wiesbaden

Nachrichten aus der Landeshauptstadt Hessens

Wiesbaden – „Museum Castellum“ in der Reduit: Trau(m)ort für Hochzeitspaare, Äußeres Westend: Ergebnisse zur Verkehrs- und Parkraumsituation, „Filme im Schloß“ zeigt Jazzdokumentarfilm „Keep On Keepin‘ On“, Neuer Schnupper- und Blockflötenkurs ab Januar 2016, Trude Simonsohn stellt ihr Erinnerungsbuch „Noch ein Glück“ vor, Neue City-Toilette in der Rheinstraße

„Museum Castellum“ in der Reduit: Trau(m)ort für Hochzeitspaare

Für Brautpaare, die auf der Suche nach dem passenden Trau(m)ort für ihre standesamtliche Eheschließung sind, bietet das Standesamt Wiesbaden in der Ortsverwaltung Kastel/Kostheim auch im Jahr 2016 mit dem Kurfürstenzimmer im „Museum Castellum“ einen historischen Rahmen für diesen besonderen Tag.

Seit 2005 finden Trauungen im Museum in der Reduit Kastel statt. Für die Hochzeitssaison 2016 bietet das Standesamt verschiedene Termine einschließlich des Pfingstsamstags an. Das historische Ambiente sowie der Blick über den Rhein und zur Theodor-Heuss-Brücke, begeistert jedes Jahr erneut viele Brautleute. Im Kurfürstenzimmer finden außer dem Brautpaar mit seinen Trauzeugen weitere 25 Gäste Platz. Im Anschluss an die Eheschließung kann im Hof der Reduit ein Sektempfang stattfinden. 

Für 2016 wurden folgende Tage festgelegt: Freitag, 8. April; Samstag, 14. Mai; Freitag, 10. Juni; Samstag, 25. Juni; Freitag, 8. Juli; Samstag, 23. Juli; Freitag, 12. August; Samstag, 27. August; Freitag, 9. September; Freitag, 14. Oktober.

Interessierte Paare sollten sich schnell ihren Termin sichern. Reservierungen können über das Standesamt der Ortsverwaltung Kastel/Kostheim unter den Telefonnummern 06134 603242 und 06134 603239 vorgenommen werden. Die Standesbeamtinnen beantworten auch gerne alle Fragen rund um die standesamtliche Hochzeit. Den Trau(m)ort kann man auch im Internet unter http://www.wiesbaden.de/trauorte besuchen.

Äußeres Westend: Ergebnisse zur Verkehrs- und Parkraumsituation

Die Parkraum- und Verkehrssituation im äußeren Westend wird von den Anwohnerinnen und Anwohnern sehr kritisch beurteilt. Unter den Pkw-besitzenden Haushalten im Quartier geben 85 Prozent an, im öffentlichen Raum – also auf der Straße – zu parken und dabei durchschnittlich 20 Minuten für eine übliche Parklatzsuche aufwenden zu müssen.

Als Hauptursachen für die angespannte Situation sehen die Anwohnerinnen und Anwohner, dass grundsätzlich zu wenige Parkflächen zur Verfügung stehen, dass Nicht-Anwohner Parkraum blockieren, und dass – bedingt durch den Platzmangel – rücksichtslos „wild geparkt“ wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung des Amtes für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik im Auftrag der Verkehrs- und Stadtentwicklungsdezernentin Sigrid Möricke. 

Die Erhebung wurde als Haushalte-Vollerhebung im April diesen Jahres umgesetzt. Von den etwa 5250 Haushalten im Quartier haben sich insgesamt lediglich 1226 Haushalte (etwas über 23 Prozent) an der Befragung beteiligt – verglichen mit der Grundgesamtheit überproportional viele Pkw-besitzende Haushalte (nämlich 1036, während im Durchschnitt nur etwa jeder zweite Haushalt im Quartier über ein Automobil verfügt), was sich mit der Fragestellung erklären lässt.

Befragt nach möglichen Lösungen für die angespannte Situation sprechen sich die Befragten mehrheitlich, mit jeweils knapp 57 Prozent, für den Bau von Quartiersgaragen und die Ausweitung der Anwohnerparkzonen aus. Etwas weniger als die Hälfte der befragten Haushalte (knapp 48 Prozent) stimmen dem Ausbau der Radinfrastruktur zu und 36 Prozent unterstützen die strengere Kontrolle und die Durchsetzung der bestehenden Bewohnerparkregelungen. 

Trotz der wahrgenommenen sehr kritischen Parkraumsituation – diese Wahrnehmung der Befragten wurde auch sehr ausführlich in beigefügten Anhängen zum Ausdruck gebracht – ist die prinzipielle Bereitschaft für einen garantierten Stellplatz (beispielsweise in einer Quartiersgarage) einen angemessenen Beitrag zu zahlen, gegenüber der Möglichkeit eines nicht garantierten aber kostenfreien Platzes, relativ gering ausgeprägt. Von den 775 Haushalten, die sich prinzipiell vorstellen können einen garantierten Stellplatz zu nutzen, würden knapp 80 Prozent maximal 60 Euro monatlich dafür aufbringen – ein Preis, der zehn Euro unterhalb der durchschnittlichen Kosten eines privaten Stellplatzes im Quartier liegt. 

Wer an Details interessiert ist, findet im Internet den vollständigen Ergebnisbericht; er kann unter www.wiesbaden.de/statistik kostenfrei heruntergeladen werden.

„Filme im Schloß“ zeigt Jazzdokumentarfilm „Keep On Keepin‘ On“ 

„Filme im Schloß“ zeigt in deutscher Erstaufführung am Dienstag, 15. September, um 20 Uhr im Biebricher Schloss, Rheingaustraße 140, Ostflügel, Vorführsaal der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW), den vielfach preisgekrönten amerikanischen Jazzdokumentarfilm „Keep On Keepin‘ On“ in der Originalversion. 

Der Film handelt von der Musik und dem Leben des amerikanischen Jazztrompeters Clark Terry (1920 bis 2015) und seiner engen freundschaftlichen Beziehung zu Justin Kauflin, seinem hochtalentierten, blinden Pianoschüler. Es ist der Debütfilm des australischen Musikers Alan Hicks, der ebenfalls ein Schüler von Terry war und gemeinsam mit Kauflin in dessen Band gespielt hat. Mitwirkende im Film sind außerdem Quincy Jones, der auch Koproduzent war, Arturo Sandoval, Herbie Hancock, Mulgrew Miller, Wynton Marsalis, Dianne Reeves, Bill Cosby, Christian McBride und in Archivaufnahmen Miles Davis. Der Film gewann unter anderem den Preis für den besten neuen Dokumentarfilmregisseur und den Publikumspreis beim Tribeca Film Festival in New York sowie den Preis für den besten Musikdokumentarfilm beim Dokumentarfilmfestival in Amsterdam. 

Die Eintrittskarten kosten fünf Euro und sind an der Abendkasse im Ostflügel des Biebricher Schlosses und im Vorverkauf werktags ab 12 Uhr in der Gaststätte „Ludwig“, Wagemannstraße 33 bis 35, erhältlich. Reservierungen sind möglich unter http://www.filme-im-schloss.de sowie telefonisch unter 0611 840766 oder 0611 313641.

Neuer Schnupper- und Blockflötenkurs ab Januar 2016

Ab Januar 2016 bietet die Wiesbadener Musik- und Kunstschule (WMK) einen Schnupperkurs für Kinder von sieben bis neun Jahren und den Blockflötenkurs „Anpfiff“ für Kinder von fünf bis sieben Jahren an. 

Der Schnupperkurs richtet sich an alle Musikbegeisterten, die auf der Suche nach ihrem „Lieblingsinstrument“ sind. In Kleingruppen bis zu fünf Personen lernen die Kinder in mehrwöchigen Phasen verschiedene Instrumente kennen, unter anderem Klavier, Gitarre, Violine und Trompete. Musikalische Vorkenntnisse sind für die Teilnahme nicht erforderlich, Instrumente werden gestellt. Der Kurs dauert ein Jahr. 

Beim Blockflötenkurs „Anpfiff“ sammeln die Kinder in Kleingruppen bis zu acht Teilnehmern erste Erfahrungen in Rhythmik, Takt und Metrum und lernen die Griffe innerhalb einer Tonleiter kennen. Der Kurs dauert ebenfalls ein Jahr. 

Für Anmeldung und Information können sich Interessierte an die WMK wenden, die unter der Telefonnummer 0611 333022 oder per E-Mail an wmk@wiesbaden.de erreichbar ist. Weitere Informationen gibt es auch online unter http://www.wmk-wiesbaden.de.

Trude Simonsohn stellt ihr Erinnerungsbuch „Noch ein Glück“ vor 

Am Mittwoch, 9. September, um 19 Uhr, stellt Trude Simonsohn gemeinsam mit der Sozialwissenschaftlerin Elisabeth Abendroth im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, ihr Buch „Noch ein Glück vor“. Das Erinnerungsbuch, das sie 2013 mit Abendroth im Gespräch verfasst hat, handelt von der Kindheit der 94-jährigen Simonsohn und dem Leben als Jüdin während des Zweiten Weltkrieges. 

„Warum habe ich überlebt? Ich hatte viele Chancen tot zu sein. Ich hatte Glück, trotz allem“, diese Worte ziehen sich wie ein Leitfaden durch die Erinnerungen von Trude Simonsohn, die in „Noch ein Glück“ zunächst von ihrer glücklichen Kindheit in der mährischen Heimat berichtet. Nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich wurde sie 1942 als politisch Gefangene verhaftet und dann als Jüdin nach Theresienstadt und von dort nach Auschwitz und in weitere Lager deportiert. Nach der Befreiung 1945 ging sie mit ihrem Mann Berthold Simonsohn in die Schweiz und arbeitete dort für die jüdische Flüchtlingshilfe. Seit 1950 lebt die Familie in Deutschland und seit 1955 in Frankfurt, wo Simonsohn lange Jahre als Vorsitzende des Gemeinderats der jüdischen Gemeinde wirkte. Als Zeugin der „großen politischen Verwerfungen im 20. Jahrhundert“ engagiert sie sich seit Jahrzehnten, vor allem in Schulen, für Aufklärung und Zivilcourage. Für ihren unermüdlichen Einsatz ist sie vielfach ausgezeichnet worden, unter anderem 2010 mit dem Ignatz Bubis Preis für Verständigung.

Die Lesung wird vom Aktiven Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden in Kooperation mit dem Literaturhaus Villa Clementine des Kulturamtes und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung veranstaltet. 
Die Eintrittskarten kosten sechs, ermäßigt fünf Euro und können unter 0611 3415837 oder der E-Mail-Adresse literaturhaus-kartenreservierung@freenet.de reserviert werden. Weitere Infos zur Lesung gibt es unter http://www.wiesbaden.de/literaturhaus.

Neue City-Toilette in der Rheinstraße

Für die Wiesbadener Bevölkerung erweitert sich das Angebot an barrierefreien öffentlichen City-Toiletten: Das Unternehmen Wall AG hat am Dienstag, 1. September,  gemeinsam mit Stadtentwicklungsdezernentin Sigrid Möricke und Ortsvorsteher Roland Presber die neue Anlage in der Rheinstraße eingeweiht.

Möricke freut sich, dass die Landeshauptstadt Wiesbaden nun auch in der Rheinstraße im Bereich des Luisenplatzes eine öffentliche Toilette besitzt: „Damit hat die lange Suche nach einem geeigneten Standort in diesem Bereich ein Ende und die Versorgungslücke im Bereich Rheinstraße / Luisenplatz kann durch dieses zusätzliche Angebot endlich beseitigt werden. Wir haben lange gesucht, um einen passenden Standort zu finden und wären gerne näher an die Bushaltestelle herangegangen. Aus technischen Gründen kann auf dem Dach der Tiefgarage Luisenplatz jedoch keine City-Toilette aufgestellt werden. Der jetzige Standort hat jedoch den Vorteil, dass er auch in der Nähe zum Eingangsbereich der Kirchgasse mit einem dichten Fußgängerstrom liegt.“ 

„Wir freuen uns, dass wir den vielen Besuchern der Wiesbadener Fußgängerzone und des Luisenplatzes heute diese zusätzliche Anlage zur Verfügung stellen und so einen Beitrag zu einem noch angenehmeren Aufenthalt in der Innenstadt der Landeshauptstadt leisten können“, meint auch Cristian Kohut, Regionalmanager der Wall AG. „Dank der detaillierten Abstimmung mit dem Dezernat für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr und den Ämtern konnten die zwischenzeitlichen Einschränkungen gering gehalten werden.“

Mit der Toilette in der Rheinstraße sind nun acht neue City-Toiletten in Wiesbaden aufgestellt worden, sechs davon befinden sich unmittelbar in der Innenstadt, eine im Nerotal und eine in der Robert-Krekel-Anlage in Biebrich.

Die City-Toilette bietet ausreichend Platz für Rollstuhlfahrer sowie Nutzer mit Kinderwagen. Aufschriften im Innenraum geben Sehbehinderten und Blinden Orientierung. Rollstuhlfahrer und gesundheitlich eingeschränkte Personen können mittels EURO-Schlüssel die Toilette nutzen. Die Nutzungsdauer beträgt regulär 20 Minuten, kann auf Wunsch aber per Knopfdruck um weitere 20 Minuten verlängert werden. Nach Verlassen der Kabine startet ein vollautomatischer Reinigungsvorgang, wobei in circa einer Minute WC-Becken und Boden gereinigt, desinfiziert und getrocknet werden. So steht jedem Benutzer eine saubere Toilette zur Verfügung.