Karlsruhe – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Neuer Anlauf bei Gewerbeflächen – Wirtschaftsförderungsausschuss: Spannungsfeld zwischen Nachfrage und Angebot

Die Gewerbeflächensituation in Karlsruhe stand im Mittelpunkt der Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses, der in der letzten Woche unter dem Vorsitz von Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz tagte.

Bereits vor Eintritt in die Tagesordnung hatten Vertreter der „Chefrunde Wirtschaft“, in der sich Spitzen des DGB, der Wirtschaftsverbände und der Arbeitsagentur regelmäßig über aktuelle Probleme austauschen, Gelegenheit, sich zur Gewerbeflächensituation zu äußern. Dabei wurden zusätzliche Flächen für die Entwicklung bestehender Betriebe ebenso wie für Neuansiedlungen gefordert. Neben Gewerbeflächen mit guter verkehrlicher Anbindung im Osten seien für die Stadtentwicklung auch Flächen für das Service- und Dienstleistungsgewerbe notwendig.

„Die Nachfrage ist so stark angestiegen und unser Bestand so gering, dass wir in fünf bis sechs Jahren nichts mehr anbieten können“, sprach Wirtschaftsbürgermeisterin Luczak-Schwarz von einer „aufschreckenden Entwicklung“. Zwar werde stark an der Innenentwicklung von Flächen gearbeitet, der „Output“ aus diesen Maßnahmen sei aber „eher gering“. Nachdem die städtischen Gremien der vorgeschlagenen Aufwertung des Flächenportfolios bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes nicht folgten und auch die Bereitschaft der Nachbargemeinden zu interkommunalen Kooperationen eher gering sei, könnten zunehmend keine realisierbaren Flächen für Expansion und Neuansiedlungen angeboten werden.

In den letzten zehn Jahren habe die städtische Wirtschaftsförderung insgesamt 24 Firmenabwanderungen mit dem Verlust von rund 2.000 Arbeitsplätzen registriert. Weil derzeit die Nachfrage der Kreativ- und IT Unternehmen nur noch schwer bedient werde könne, sei etwa eine Weiterentwicklung des Kreativparks Alter Schlachthof in Richtung Messplatz wünschenswert, aber nicht realistisch. Im Technologiepark stünden nur noch 4 Hektar zur Verfügung und im einzigen in der Entwicklung befindlichen Gewerbegebiet „Gottesauer Feld“ verblieben ebenso nur rund 4,5 Hektar an städtischen Flächen. Einigkeit herrschte im Wirtschaftsförderungsausschuss, die Entwicklungen nochmals unter die Lupe zu nehmen.

Positive Entwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft

Wie erfolgreich Wirtschaftsförderung mit entsprechenden Flächen möglich ist, zeigte die Wirtschaftsbürgermeisterin am Kreativpark „Alter Schlachthof“ auf. Dort ist in den letzten drei Jahren die Zahl der Beschäftigten von 810 auf 1.590 angestiegen. In einer aktuellen Umfrage zeigten sich 79 Prozent der Nutzer mit den Standortaspekten zufrieden. Nachdem das Gründungszentrum Perfekt Futur vollständig ausgelastet sei, werde die Fertigstellung des Wachstums- und Festigungszentrums im Spätjahr 2018 bereits sehnsüchtig erwartet. Die insgesamt sehr gute positive Entwicklung finde auch überregional große Beachtung. Unter anderem belegte Karlsruhe im Vergleichsmonitor der EU-Kommission in Sachen Kultur- und Kreativwirtschaft den zweiten Platz der zwischen 250.000 und 500.000 Einwohnern zählenden Großstädte in Europa.

Im Rahmen der Sitzung bekam die „Pioniergarage“ Gelegenheit sich vorzustellen. Sie bietet als Verein und Hochschulgruppe am Karlsruher Institut für Technology eine zentrale Plattform für gründungsinteressierte Studenten aller Hochschulen. Mit einem Gründerfonds möchte die „Pioniergarage“ im nächsten Jahr einen weiteren Baustein zur Unterstützung von Gründungen schaffen.

Grundstücke werden verkauft

Seine Zustimmung gab der Wirtschaftsförderungsausschuss zu einer Reihe von Grundstücksgeschäften. So wird im Gewerbegebiet Husarenlager eine 6.271 Quadratmeter große Fläche für die Erweiterung einer Maschinenbaufirma veräußert. Im Technologiepark gehen 3.360 Quadratmeter an ein dort bereits ansässiges Softwareunternehmen, ein 1.692 Quadratmeter großes Grundstück in der Wattstraße erhält ein Unternehmen zur Erweiterung und eine Fläche von 1.125 Quadratmetern im Gewerbegebiet Killisfeld wird ebenfalls an ein bereits ansässiges Unternehmen veräußert. Weiter gab der Ausschuss Empfehlungen für den Verkauf von rund 10.750 Quadratmetern im Gewerbegebiet Großoberfeld sowie für die Veräußerung von rund 3.600 Quadratmetern zuzüglich einer Option über weitere 3.500 Quadratmeter in der Zimmerstraße zur Verlagerung eines Software-Unternehmens.


Stadtbauforum zum Freiraumentwicklungsplan Karlsruhe 2017 – Diskussion am Donnerstag, 9. November, im Stephanssaal

Dem Freiraumentwicklungsplan Karlsruhe 2017 widmet sich das nächste Stadtbauforum am Donnerstag, 9. November, ab 20 Uhr im Stephanssaal, Ständehausstraße 4. Der Freiraumentwicklungsplan konkretisiert Aspekte des Räumlichen Leitbilds für das Karlsruher Stadtgrün. Er beschreibt strategische Ziele, die richtungsweisend für die künftige Entwicklung des Stadtgrüns sein sollen.

Nach einführenden Worten von Bürgermeister Michael Obert gestalten Helmut Kern, ehemaliger Leiter des Gartenbauamtes Karlsruhe, und Thomas Henz, ehemaliger Leiter des Sachgebietes konzeptionelle Grünplanung und Grünordnungsplanung des Gartenbauamtes, den Abend. Helmut Kern, in dessen Amtszeit der Freiraumentwicklungsplan konzipiert wurde, übernimmt die Moderation. Thomas Henz führt neben einem historischen Abriss über die bisherigen Grünleitpläne in die Systematik des Freiraumentwicklungsplans Karlsruhe ein und stellt an Projektbeispielen die unterschiedlichen Aufgabestellungen und Handlungsfelder der Freiraumplanung vor. Im Anschluss daran besteht Gelegenheit zur Diskussion.

Entwickeln des Stadtgrüns als Zukunftsaufgabe

Das Stadtgrün ist ein wichtiges Pfund, mit dem Karlsruhe punkten kann. Die Menschen in Karlsruhe wertschätzen die engmaschige Grünvernetzung innerhalb der Stadt und die Nähe zu den vielgestaltigen Landschaftsräumen am Rande der Stadt.

Vieles konnte in den vergangenen Jahrzehnten für das Karlsruher Grün erreicht werden, manche Planungsvorstellungen warten jedoch noch auf die Realisierung. Zudem stehen die Stadt- und die Freiraumplanung vor neuen Aufgaben und Herausforderungen. Dazu gehören der prognostizierte beachtliche Einwohnerzuwachs sowie der immer spürbarer werdende Klimawandel, der sich im Oberrheingraben besonders belastend auswirken wird. Die planenden Disziplinen und die Stadtpolitik müssen darauf reagieren, um Karlsruhe als lebenswerten Standort für die Zukunft zu rüsten.

Im Rahmen des Prozesses zum Räumlichen Leitbild Karlsruhe wurden visionäre Perspektiven für eine räumliche Entwicklung in die Landschaft im Dialog mit der Bevölkerung erarbeitet und dargestellt. Der Freiraumentwicklungsplan vertieft als Fachbeitrag die „grünen“ Komponenten des Räumlichen Leitbildes Karlsruhe. Über ihn soll die künftige Entwicklung des Karlsruher Stadtgrüns gesteuert werden. Anhand von mehr als 60 Projekten zeigt er konkreten Handlungsbedarf und das breite Spektrum freiraumplanerischen Handelns auf. Zentrale Handlungsfelder sind dabei unter anderem die Innenentwicklung, der Klimawandel, die Stadteinfahrten und das Straßengrün, die Grünvernetzung, die Landschaftsentwicklung sowie die Ränder zwischen der bebauten Stadt und den Außenbereichen.

Der Freiraumentwicklungsplan ist eine Zukunftsaufgabe, die gemeinschaftlich auf möglichst breiten Schultern getragen werden muss. Ein starkes bürgerschaftliches Engagement erleichtert es, die anstehenden komplexen Aufgaben zu bewältigen.


Hochwasser und Gefahren: Gewässerschau an der Alb – Interessierte sind eingeladen, Tiefbauamt bittet Anwohner um Verständnis

Das Tiefbauamt der Stadt Karlsruhe führt am 8. und 15. November eine Gewässerschau entlang der Alb durch. Dabei werden die Alb sowie das für Hochwasserschutz und ökologische Funktionen wichtige Umfeld unter die Lupe genommen. Es geht um die Entdeckung möglicher Probleme und Gefahren, wie Komposthaufen, Holzstapel oder die Lagerung von wassergefährdenden Stoffen in der Nähe eines Gewässers. Zudem sollen Hochwasserrisiken für Anwohner vermieden und die ökologischen Funktionen des Gewässers erhalten werden. Die Stadt ist als Träger der Unterhaltungslast für die Alb dazu verpflichtet, regelmäßige Gewässerschauen durchzuführen. Das schreibt das Wassergesetz Baden-Württemberg (WG § 32 Abs. 6) vor.

Auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen dabei zu sein. Am 8. November umfasst der erste Besichtigungsabschnitt die Gemarkungsgrenze Ettlingen bis zur Südtangentenbrücke Dammerstock. Der zweite Abschnitt startet an der Kreuzung Albwinkel Schwarzwaldstraße bis zur Albkapelle Marie-Hilf Grünwinkel. Treffpunkt ist um 9 Uhr die Gemarkungsgrenze zu Ettlingen unter der Bundesautobahn A5 und um 13 Uhr unter der Stadtbahnbrücke bei der Schwarzwaldstraße.

Am 15. November wird der erste Abschnitt von der Albkapelle Marie-Hilf Grünwinkel bis zum Albhäusle Knielingen besichtigt, danach geht es weiter vom Albhäusle Knielingen bis zur Albmündung in den Rhein. Die Begehung beginnt um 9 Uhr unter der Brücke Eckener Straße und um 13 Uhr am Albhäusle in Knielingen.

Möglicherweise ist es notwendig, für die Gewässerschau Privatgrundstücke zu betreten. Dazu ist der Träger der Unterhaltungslast laut Wasserhaushaltsgesetz (WHG § 101) berechtigt. Die Stadt Karlsruhe bittet Anwohner und Anlieger um Verständnis. Für Rückfragen steht Herr Lamm im Tiefbauamt telefonisch unter 0721/133-6690 zur Verfügung.


Für alle ist etwas dabei: Kammermusik, Lieder und Jazz – Konzertreihe „Musik im Rathaus“ beginnt am 8. November

Die seit 1990 traditionell im Spätherbst und in der Vorweihnachtszeit laufende Konzertreihe Musik im Rathaus wartet 2017 an sechs Abenden im November und Dezember mit einem facettenreichen Programm auf. Jeweils mittwochs um 18.30 Uhr lädt das Kulturbüro des Kulturamtes der Stadt Karlsruhe zu 60-minütigen Konzerten in den Bürgersaal des Rathauses ein.

Die Gewinnerinnen des 6. Europäischen Kammermusikwettbewerbs, ein Trio aus Karlsruhes Partnerstadt Temeswar und vier Ensembles aus Karlsruhe stellen sich dem Publikum mit vielsei­ti­gen Konzert­pro­gram­men vor. Auf dem Programm stehen Kammermusik in unterschiedlichen Besetzungen, Lieder und Chansons, Chormusik sowie Jazz.
Die Konzerte finden bei freiem Eintritt statt. Aufgrund der begrenzten Kapazität des Bürgersaals und des großen Publikumszuspruchs sind jedoch Einlasskarten erforderlich. Diese werden vor dem jeweiligen Konzert montags zwischen 16.30 Uhr und 18 Uhr sowie dienstags und mittwochs ab 8 Uhr an der Pforte des Rathauses am Marktplatz ausgegeben.
Die Konzertreihe Musik im Rathaus 2017 eröffnen Studierende der Hochschule für Musik Karlsruhe am Mittwoch, 8. November, um 18.30 Uhr. Die jungen Sängerinnen und Sänger erarbeiten in einem Kurs an der Hochschule unter Leitung von Daniel Fueter Lieder und Chansons von Zärtlichkeit und Schmerz, die sie dem Publikum im Bürgersaal präsentieren. Die Arbeitsphase findet im Vorfeld des Konzerts statt, das genaue Programm ist also für alle eine Überraschung.

Zwei Werke geben dem Konzert des Trios Giselle am Mittwoch, 15. November, um 18.30 Uhr Profil: das Klaviertrio D-Dur Nr. 5 von Ludwig van Beethoven sowie Max Regers Klaviertrio e-Moll op. 102 spielen Keika Kawashima (Violine), Cho Rong Bae (Cello) sowie Sakurako Sawamura (Klavier). Erst Ende September zu Siegerinnen des 6. Europäischen Kammermusikwettbewerbs Karlsruhe gekürt, freuen sich die Veranstaltenden, die beiden Japanerinnen und die Koreanerin aus Paris nun erneut in Karlsruhe begrüßen zu dürfen.
Wahrlich international wird der dritte Konzertabend am Mittwoch, den 29. November um 18.30 Uhr: Das Trio Gentis aus Karlsruhes rumänischer Partnerstadt Temeswar bereist musikalisch den gesamten Globus. Ob irische oder armenische Volksweisen, serbische und rumänischen Tänze oder Klassiker wie Ave Maria von Johann Sebastian Bach oder auch The Entertainer von Scott Joplin – das Familientrio Laura, Lena und Doru Roman unterhält mit Violine, Klarinette und Marimba und hat mit seinem vielseitigen Programm für jeden Zuhörenden etwas im Gepäck.

Das Gottesauer Ensemble schlägt am Mittwoch, 6. Dezember, um 18.30 Uhr eine Brücke zwischen den Jahrhunderten und präsentiert zwei Komponisten, die Karlsruhe zu ihrer Heimat gemacht haben. Der barocke Hofkapellmeister Johann Melchior Molter komponierte zu jedem Anlass am Hof der Markgrafen von Baden-Durlach die passende Musik. Boris Yoffe, ein Schüler Wolfgang Rihms, ist Komponist, Dirigent, Philosoph und Schriftsteller und prägt das heutige Musikleben in Karlsruhe mit. Das Programm verbindet Molters Konzerte mit kammermusikalischen Werken von Boris Yoffe. Das Gottesauer Ensemble leitet Dmitri Dichtiar.

A Ceremony of Carols – unter der Leitung von Matthias von Schierstaedt bringen das Vokalensemble Chorioso aus Karlsruhe und die Harfenistin Stephanie Wunsch am vorletzten Konzertabend am Mittwoch, 13. Dezember, um 18.30 Uhr wahre Raritäten zum Klingen: Etliche Komponisten des 20. Jahrhunderts setzten auf die aparte, selten zu hörende Kombination von gemischtem Chor und Harfe, darunter Benjamin Britten, John Rutter, Morton Lauridsen und Dan Forrest.

Zum ersten Mal präsentiert sich die Bigband des Badischen Konservatoriums, die Christian Steuber leitet, in der Reihe Musik im Rathaus. Gut gelaunt und voller Tatendrang überrascht sie am letzten Konzertmittwoch, 20. Dezember, um 18.30 Uhr mit einem himmlisch-höllisch swingenden Weihnachtsprogramm. Count Basie, Sammy Nestico und Bill Holman, von denen Originalarrangements auf dem Programm stehen, gehören längst zu den Klassikern des Jazz. Im Bürgersaal gestalten die Kons-Jazzer eine echte Premiere: Sie bringen gesangliche Unterstützung mit.