Ingelheim – Jeden Tag radelt Annelie Trebbien bei Wind und Wetter von Ingelheim West nach Großwinternheim zu ihrer Arbeitsstelle in der Kita. Und das schon seit 1977! Seit dieser Zeit ist die 60Jährige in der dortigen Kindertagesstätte als Leiterin tätig.
Ihre Aufgabe macht ihr immer noch große Freude, das hat sie glaubhaft bei der Verleihung der Urkunde durch Oberbürgermeister Ralf Claus zu ihrem 40jährigen Jubiläum versichern können.
Nachdem die gebürtige Hessin 1975 ihre Ausbildung als Erzieherin abgeschlossen hatte, ist sie in den städtischen Dienst getreten, zunächst in den Kindergarten „Wäschbach“, in dem noch vorchristliche Zustände herrschten, wie sie sagt, und sie als junge Erzieherin die Methoden wie Punkt 10 Uhr alle auf die Toilette, nicht vorher, nicht nachher nicht gutheissen konnte. Als 1977 die Kita Großwinternheim im Bürgerhaus gebaut war, ergriff sie die Gelegenheit, bewarb sich und hat dort als Leiterin ein modernes pädagogisches Konzept eingeführt.
„Nicht alles Alte war schlecht, nicht alles Neue ist gut“, dieses Motto zieht sich durch ihr Arbeitsleben: „Früher durfte man Zeit haben und die Kinder zum Entschleunigen anregen, heute wird von den Eltern viel Leistung der Kinder erwartet“. Auch geht ihr das ständige E-Mail schreiben gegen den Strich. Das sei früher tatsächlich einfacher gewesen, man habe beispielsweise den Hausmeister angerufen und ihm gesagt, wo es Probleme gibt. Er kam und reparierte. Heute sei der Verwaltungsaufwand durch die gesetzlich gestiegenen Anforderungen an den Betrieb einer Kita wesentlich größer.
Ihre größte Freude ist, wenn von ihr betreute ehemalige Kinder mit ihren eigenen Kindern kämen und sie in ihrer Einrichtung anmeldeten. „Da schließt sich der Kreis“.