Karlsruhe: dm drogeriemarkt und ZKM gehen gemeinsamen Weg

Zusammenarbeit von Kette und Kunst

Karlsruhe – Es ist schon eine ungewöhnliche Kooperation, die da auf der halbjährlich stattfindenden Bilanzpressekonferenz bekannt gegeben wurde: Die Drogeriemarktkette dm wird mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) Karlsruhe zusammenarbeiten. Auf der einen Seite die bodenständige, fast bieder zu nennende Drogeriemarktkette, auf der andere Seite ein moderner Kunstkomplex, der zuweilen so artifiziell und kryptisch ist, dass es selbst dem geneigten Ausstellungsbesucher schwerfällt, die Werke mit Inhalt und Bedeutung zu versehen.

„Das ZKM ist eine ganz tolle Institution“, äußerte sich dm-Geschäftsführer Erich Harsch gleich zu Beginn der Pressekonferenz in der Firmenzentrale in Karlsruhe begeistert. Der Sitz in der Fächerstadt scheint zunächst die einzige Gemeinsamkeit der beiden Institutionen zu sein. Anwesend in der Konferenz war auch ZKM-Chef Peter Weibel, der in seiner sloterdijkschen Sprechart von seiner Seite aus die kommende Zusammenarbeit lobte: „dm hat verstanden, dass die digitale Revolution einen großen Umbruch bedeutet“. Er sagte auch mit klaren Worten: „Es geht nicht nur um Online-Shopping“.

Denn die Digitalisierung war neben der Kooperation dm-ZKM und Italien als 13. Land, in dm ab Dezember diesen Jahres mit Filialen präsent sein wird, das große Thema der Pressekonferenz. So sollen alle Filialmitarbeiter mit einem Smartphone (insgesamt 25.000 sollen es sein) ausgestattet werden, um Kundenfragen in den Drogeriemärkten sofort und kompetent beantworten zu können – nach Auskunft von dm eine Vollausstattung von Servicemitarbeitern, die in der Branche weltweit etwas Neues ist.

Wie genau die Zusammenarbeit zwischen dm und ZKM aussehen wird, wussten indes weder Weibel noch Harsch zu beantworten. Konkret geplant sei bisher nur, dass das ZKM und deren Projekte und Ausstellungen in der auflagenstarken dm-Kundenzeitschrift erwähnt werden. Fü alles weitere „…muss man sich in Arbeitsgruppen zusammensetzen“, so Geschäftsführer Harsch. Weibel ergänzte als passendes Credo: „Die Welt verstehen, in der wir schon lange leben“.