Kreis Bergstraße: Landpartie 2.0 geht in die Praxis – Angehende Ärzte schnuppern in den Beruf des Hausarztes

Erste Kreisbeigeordnete begrüßt Studierende in Arztpraxen

Die Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Gesundheitsdezernentin Diana Stolz war gemeinsam mit der für die Projektbetreuung zuständigen Mitarbeiterin, Tanja Kögel, in den teilnehmenden allgemeinmedizinischen Praxen in Fürth, Wald-Michelbach und Biblis zu Besuch (hier: Praxis Kühn/Geissler, Fürth) (Foto: Kreis Bergstraße)
Die Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Gesundheitsdezernentin Diana Stolz war gemeinsam mit der für die Projektbetreuung zuständigen Mitarbeiterin, Tanja Kögel, in den teilnehmenden allgemeinmedizinischen Praxen in Fürth, Wald-Michelbach und Biblis zu Besuch (hier: Praxis Kühn/Geissler, Fürth) (Foto: Kreis Bergstraße)

In den vergangen Wochen waren die ersten Medizinstudenten des Pilotprojektes „Landpartie 2.0“ im Kreis Bergstraße im Einsatz. Um von ihren Erfahrungen zu hören, besuchte die Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Gesundheitsdezernentin Diana Stolz die teilnehmenden allgemeinmedizinischen Praxen in Fürth, Wald-Michelbach und Biblis.

„Sowohl die Ärzte als auch die Studierenden sind geradezu begeistert von dieser Möglichkeit, sich gegenseitig und die Arbeit mit den Patienten ganz nah kennenzulernen“, freut sich Stolz. „Wir übermitteln auch sehr gerne ein großes Lob an den Fachbereich Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt, dessen Team alle Beteiligten perfekt betreut. Ich bin persönlich überzeugt davon, dass dieses Projekt einen immensen Anteil daran haben wird, dass langfristig mehr Studierende den Beruf „Landarzt“ für sich entdecken. Unsere Ärzte und die Studenten haben dadurch die einmalige Chance, diese wertvolle und erfüllende Arbeit zu vermitteln und zu erleben, um so potentiellen Nachwuchs in den ländlichen Raum zu holen“, ergänzt die Gesundheitsdezernentin.

Die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung in allen Teilregionen des Kreises Bergstraße bedarfsgerecht und nachhaltig sicherzustellen ist aktuell eines der wichtigsten Themen im Kreis Bergstraße. Der „Weiterbildungsverbund Bergstraße“, mit dem Kreiskrankenhaus, der Vitos Klinik und aktuell sieben Praxen sowie das Projekt „Landpartie 2.0“ verfolgen das Ziel, die Region für angehende Ärzte attraktiver zu gestalten. Die zwei Bausteine tragen gleichzeitig dazu bei, dass Hausärzte, die einen Nachfolger suchen, in Zukunft auf entsprechende Bewerber zurückgreifen können. „Ergänzt durch das Netzwerk Ortsnahe Versorgung Odenwald (NOVO) wollen wir damit die Weichen für eine zukunftsorientierte medizinische Versorgung stellen“, erläutert Stolz.

Die Aufgabe des Hausarztes hat eine bedeutende Position im deutschen Gesundheitswesen. Die gegenwärtigen Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur und der gesundheitlichen Versorgung erfordern eine Anpassung der Weiterbildungsformen und Arbeitsformen im Fach Allgemeinmedizin. Aus diesem Grund gilt es in besonderer Weise dafür zu sorgen, dass auch zukünftig Hausärzte auf dem Land und wohnortsnah praktizieren können. Trotz einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft und einer damit einhergehenden höheren Versorgungsnachfrage ist die Suche nach einem Nachfolger oft schwierig.

Gemeinsam mit dem Landkreis Fulda und dem Hochtaunuskreis nimmt der Kreis Bergstraße am deutschlandweit einmaligen Projekt „Landpartie 2.0.“ des Instituts für Allgemeinmedizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt teil. Die Landpartie 2.0 hat zum Ziel, den Beruf „Landarzt“ für Medizinstudierende attraktiver zu machen.

Das Projekt „Landpartie 2.0“ soll potentiellen Medizinernachwuchs die Möglichkeit geben, bereits im Rahmen ihres Studiums die hausärztliche Tätigkeit in ländlichen Regionen kennenzulernen. Aktuell nehmen fünf Hausarztpraxen aus dem Odenwald und dem Ried am Projekt „Landpartie 2.0“ teil. Es ist geplant, dass jährlich fünf Studierende die Arbeit dieser Praxen begleiten, so dass innerhalb von drei Jahren insgesamt 15 angehende Mediziner an die Allgemeinmedizin herangeführt werden.