Kreissparkasse Kaiserslautern zeigt Porträts in Kundenhalle

Frauenspuren in der Westpfalz

Frauenspuren in der Westpfalz

Kaiserslautern – Damit bedeutende Frauen der Westpfalz in Erinnerung bleiben oder zum Teil erstmals überhaupt auf sie aufmerksam gemacht wird, ist das Ziel der Wanderausstellung „Frauenspuren in der Westpfalz“.

Die Gleichstellungsbeauftragten der Landkreise Kaiserslautern, Kusel und Donnersberg haben sich vor geraumer Zeit dieser Aufgabe angenommen und exemplarisch 36 Frauen der Westpfalz ausgewählt, um sie mit Fotos und erläuterndem Text zu ihrem Leben und Wirken einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Die derzeit in der Kundenhalle der Kreissparkasse Kaiserslautern zu sehende Wanderausstellung zeigt die Porträts von Frauen, die beruflich, kulturell, sozial, kirchlich oder politisch eine bedeutende Rolle im westpfälzischen Leben gespielt haben.

Kommende Generationen würden über das dann zurückliegende Geschlechterverständnis des 20. Jahrhunderts „wahrscheinlich nur müde lächeln“, prophezeite Rupert Schönmehl, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse, anlässlich der Ausstellungseröffnung, die von den Kreismusikschülerinnen Katharina und Alicia Kreutz am Klavier und Querflöte umrahmt wurde. Denn die Einstellungen änderten sich, so Schönmehl und solche Ausstellungen seien dazu geeignet, das Verdienst von Frauen in das öffentliche Licht zu rücken. An die Frauen gewandt, appellierte Schönmehl:

„Treten Sie aus dem Schatten, geben Sie uns Licht, wo die Sonne nicht stark genug ist.“

Als „unverzichtbar für die gesamte Region“, bezeichnete Landrat Paul Junker die nötige Aufarbeitung im Rahmen des Gender-Gedankens.

„Wir wollen erreichen, dass die Frauen einen festen Platz in der öffentlichen Aufmerksamkeit haben“,

so Junker weiter. Er betonte, dass die jetzt ausgestellten Porträts stellvertretend für viele andere Frauen zu verstehen seien. Ihnen gebühre Anerkennung, Respekt, Achtung und sie sollten als Ansporn für die jüngere Generation verstanden sein, sich an solchen Vorbildern zu orientieren.

„Frauen haben für die Gesellschaft schon immer viel geleistet, das steht außer Frage – aber es fehlen vielfach Aufzeichnungen und Dokumente darüber“,

sagten Elvira Schlosser, Bettina Hafner und Ute Grüner, die in den genannten Landkreisen die jeweiligen Gleichstellungsbeauftragten sind. Sie stellten bei der Konzeption und Informationssammlung fest, „dass es gar nicht so einfach ist, über Frauen aus unserem Raum Biografisches in Erfahrung bringen zu können“. Als Ursachen hierfür nannten die Gleichstellungsbeauftragten traditionelle Rollenbilder und Rollenverteilung, wonach Frauen in ländlichen Regionen eher im Stillen gewirkt hatten und ihr Engagement dem häuslichen und privaten Bereich zugeordnet war. Mit dem Projekt „Frauenspuren in der Westpfalz“ wollen die Gleichstellungsbeauftragten einen Beitrag dazu leisten, dass Frauengeschichte und Frauenkultur in der ländlichen Region einen festen Platz im Spektrum historischer Angebote erhalten und damit auch eine Wertschätzung erfahren.

Eine angemessene Darstellung der Frauen und ihrer Verdienste in der Öffentlichkeit sei gezielte Frauenförderung, so die Gleichstellungsbeauftragten. Sichtbar gemacht werden soll dies auch mit einem Internetauftritt (www.frauenspuren-westpfalz.de), einer Broschüre und eben dieser Wanderausstellung. Seit mehreren Jahren besteht ein Netzwerk der Gleichstellungsbeauftragten der Kreise Kaiserslautern, Kusel und Donnersberg, um mit Projekten insbesondere die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen in der ländlichen Region in den Blick zu rücken. Das aus EU-Geldern geförderte LEADER-Projekt „Frauenspuren“ sei ein weiterer Baustein auf dem Weg zur Chancengleichheit von Frauen und Männern.