Heidelberg: Deutscher Solarpreis 2017 geht an Stadtwerke Heidelberg Umwelt

Neubauten der Wohnbaugesellschaft Neu Heidelberg mit Solaranlagen des Mieterstrommodells von den Stadtwerken Heidelberg (Foto: Stadtwerke Heidelberg)
Neubauten der Wohnbaugesellschaft Neu Heidelberg mit Solaranlagen des Mieterstrommodells von den Stadtwerken Heidelberg (Foto: Stadtwerke Heidelberg)

Heidelberg – Die Stadtwerke Heidelberg Umwelt wurden heute mit ihrem Mieterstrommodell als Gewinner des diesjährigen Deutschen Solarpreises von EUROSOLAR und der EnergieAgentur.NRW in der Kategorie „Städte, Gemeinden, Landkreise, Stadtwerke“ ausgewählt. Der Preis honoriert Vordenker und Wegbereiter für die Energiewende und will „diese Akteure in das Licht der Öffentlichkeit“ bringen.

Das Mieterstrommodell im Wieblinger Weg, Heidelberg

Bei dem Neubau von drei Mehrfamilienhäusern im Wieblinger Weg, Heidelberg, realisierten die Stadtwerke Heidelberg Umwelt ein innovatives energetisches Gesamtkonzept für die Baugenossenschaft Neu Heidelberg eG.: Auf den Dächern der Neubauten wurden PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 30 kWp und einer Modulfläche von 200 m2 installiert. Der so erzeugte Solarstrom steht zur Versorgung der Mieter zur Verfügung. Ein Batteriespeicher ermöglicht es den Mietparteien, einen möglichst hohen Anteil des Solarstroms vom Hausdach selbst zu nutzen. Der restliche Strombedarf wird in Form von zertifiziertem Ökostrom aus dem öffentlichen Netz gedeckt.

Die Stromkosten für die Mietparteien setzen sich aus den Kosten für den Solarstrom sowie den Kosten für den Strom aus dem Netz zusammen. Als sogenanntes Zwei-Tarif-Produkt bietet das Mieterstrommodell den Mietern einen Anreiz, den Solarstrom vom Hausdach direkt zu nutzen, denn dieser Tarif ist günstiger als derjenige für den Netzstrom. Eine viertelstündliche Bilanzierung der Messwerte ermöglicht eine gesetzeskonforme und faire Zuweisung sowohl des Solarstroms als auch des Stroms aus der Batterie. Den Mietern ist es über ein Online-Monitoring und eine App zudem möglich, stromfressende Verbraucher ausfindig zu machen. Gleichtzeitig erhalten sie darüber die notwenigen Informationen, um ihr Verbrauchsverhalten an die Erzeugung anpassen und so weitere Kosten zu sparen.

Das Projekt wurde durch das Grüner Strom Label finanziell unterstützt. Die Stadtwerke Heidelberg haben ihr Mieterstomprodukt schon 2015 auf den Markt gebracht – „lange bevor ein rechtlicher Rahmen beschlossen wurde“, wie EUROSOLAR betont. „Als kommunaler Versorger fördern sie die Partizipation ihrer Kunden an der Energiewende. Sie sind Vorbild und Wegbereiter für andere Stadtwerke und haben den Grundstein für viele weitere Mieterstrommodelle gelegt“, begründete die Jury ihre Entscheidung. „Wir freuen uns sehr über diese Würdigung unseres Mieterstrommodells, denn wir sind überzeugt davon, dass es eine wichtige Rolle übernehmen kann, um die Energiewende hin zu mehr Erneuerbaren Energien und dezentralen Strukturen voranzubringen,“ sagt Felix Gudat, Leiter des Geschäftsfeldes Regenerative Energien bei den Stadtwerken Heidelberg.