Bundeswehr und Bund stellen Gebäude zur Verfügung

Land erhöht Erstaufnahmekapazitäten

Logo „Der Neckar-Odenwald-Kreis zeigt Herz“

Hardheim – Zumeldung zu „Land erhöht Erstaufnahmekapazitäten – Bundeswehr und Bund stellen Gebäude in Hardheim, Sigmaringen und Donaueschingen zur Verfügung“

Der Amtschef des Integrationsministeriums Baden-Württemberg hat Landrat Dr Achim Brötel am Donnerstag (10.September 2015) um 15.00 Uhr telefonisch darüber informiert, dass das Land kurzfristig vier Unterkunftsgebäude in der Carl-Schurz-Kaserne in Hardheim für die Unterbringung von Flüchtlingen als bedarfsorientierte Erstaufnahmeeinrichtung nutzen müsse.

Landrat Dr. Achim Brötel nimmt dazu wie folgt Stellung: 

„Diese Entscheidung kommt für uns absolut überraschend, zumal sich erst vor zwei Wochen bei der Besichtigung der Gebäude vor Ort noch erhebliche Zweifel an deren Eignung für die Unterbringung von Flüchtlingen, erst recht in der vorgesehenen Zahl, ergeben hatten. Allerdings kann man die Augen auch nicht davor verschließen, dass der Aufnahmedruck gerade in den letzten Tagen dramatisch zugenommen hat. 

Jeder, der die beklemmenden Bilder im Fernsehen gesehen hat, weiß, was diese Menschen auf ihrer Flucht alles durchgemacht haben. Wir bekennen uns deshalb ausdrücklich zu unserer gesellschaftlichen, politischen, nicht zuletzt aber auch christlichen Verpflichtung, den Betroffenen in ihrer Not beizustehen und zu helfen. 

Speziell für die Gemeinde Hardheim, in der schon jetzt über 300 Asylbewerber und Flüchtlinge leben, bedeutet die bedarfsorientierte Erstaufnahmeeinrichtung allerdings zweifelsohne eine weitere erhebliche Belastung. Ich hätte mir deshalb sehr gewünscht, dass man insofern eine andere Lösung gefunden hätte. Allein: Wir alle haben uns die aktuelle Entwicklung der Ereignisse leider nicht aussuchen können. Der Neckar-Odenwald-Kreis wird jedoch alles dafür tun, um die Folgen für die Gemeinde Hardheim soweit es irgend geht abzufedern. Das erwarten wir allerdings ohne Wenn und Aber auch vom Land Baden-Württemberg, das die Einrichtung in Hardheim in eigener Regie betreiben wird. Deshalb habe ich gegenüber Herrn Ministerialdirektor Prof. Dr. Hammann ausdrücklich darauf bestanden, dass das Land die Bevölkerung schon in den nächsten Tagen vor Ort eingehend über alles informiert, was geplant ist und umgesetzt werden soll. Dass das Land das zugesagt hat, begrüße ich sehr.

Gerade in dieser schwierigen Zeit gilt für mich als Prämisse: Der Neckar-Odenwald-Kreis zeigt Herz. Jetzt sogar erst recht. Und: Ich habe die Bitte an alle Menschen, dass sie das ganz genauso tun. Wir stellen uns gemeinsam mit dem Land, aber auch der Gemeinde Hardheim unserer Verantwortung. In einer solchen Situation ist mehr denn je verantwortungsbewusstes Handeln gefragt“.