Mary Pepchinski vor Modell Querformat
Mary Pepchinski (Foto: Katharina Dubno)

Mainz – Die international renommierte Wissenschaftlerin Mary Pepchinski ist neue Inhaberin der Klara Marie Faßbinder-Gastprofessur für Frauen- und Geschlechterforschung, die im Wintersemester 2017/18 an der Hochschule Mainz angesiedelt ist.

Mary Pepchinski wuchs in New York auf und studierte Architektur und Kunstgeschichte an der Columbia University. Nach ihrem Studium arbeitete sie in Architekturbüros in New York und Berlin. In Berlin wurde sie an der Universität der Künste (UdK) mit einem Thema zur Frauen- und Genderforschung promoviert. Sie lehrte Architektur an der TU Berlin und der TU Graz und ist zur Zeit Professorin im Studiengang Architektur der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, wo sie das Fach Entwerfen verantwortet.

Ihre Forschungsschwerpunkte sind aktuelle Architektur und Urbanistik sowie Architektinnnen im 20. Jahrhundert. Mary Pepchinski ist die wissenschaftliche Leiterin der Ausstellung „Frau_Architekt“, die vom 30. September 2017 bis zum 8. März 2018 im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt zu sehen sein wird und die Geschichte der Architektin in Deutschland von 1907 bis zur Gegenwart in den Fokus rückt.

„Mein vorrangiges Ziel im Rahmen der Klara Marie Faßbinder-Gastprofessur besteht darin, an der Hochschule Mainz und anderen Hochschuleinrichtungen in Rheinland-Pfalz die Sensibilisierung für die Zusammenhänge zwischen Gender und Berufsleben zu fördern“,

so Mary Pepchinski.

„In diesem Zusammenhang soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, welche Strategien Frauen in der Vergangenheit entwickelt haben, um in ihrem Beruf Erfolg zu haben. Schließlich sollen die Bedingungen herausgearbeitet werden, die sowohl für Frauen als auch für Männer gelten, um in Zukunft in der Öffentlichkeit eine Gleichstellung zu erreichen.“

Veranstaltungen im Rahmen der Klara Marie Faßbinder-Professur

In ihrer Antrittsvorlesung am 19. Oktober wird sich Mary Pepchinski mit der Geschichte und den Perspektiven der Genderforschung beschäftigen, insbesondere mit der andauernden Relevanz dieses Gegenstandes für die technischen und praktischen Fächer, wie Ingenieurwesen, Architektur und Wirtschaft.

Das Seminar für Studierende aus den Studienrichtungen Architektur, Design und Bauingenieurwesen der Hochschule Mainz beschäftigt sich mit Gender und Berufsleben, wobei der Schwerpunkt auf Frauen in technischen Berufen im 20. und 21. Jahrhundert liegt. Innerhalb dieses Seminars stehen die Arbeiten der Architektin Lucy Hillebrand (1906–1997) im Mittelpunkt.

Weitere Veranstaltungen sind u.a. ein Workshop im Rahmen des Qualifizierungskollegs der Hochschule Mainz, um Gender als ein analytisches Instrument und einen Untersuchungsrahmen in der Forschung vorzustellen, sowie Vorlesungen an weiteren Hochschulen in Rheinland-Pfalz.

Die Gastprofessur

Die interdisziplinäre und internationale Gastprofessur Frauen- und Geschlechterforschung Rheinland-Pfalz wird seit 2001 durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz gefördert. Sie wird semesterweise mit einer international renommierten Wissenschaftlerin besetzt und rotiert zwischen den rheinland-pfälzischen Hochschulen. Ziel ist es u.a., internationale Impulse für die Frauen- und Geschlechterforschung zu setzen, das Renommee dieses Forschungsbereichs zu stärken sowie das Lehrangebot zu erweitern, vor allem in Bereichen, die dem Forschungszweig noch nicht so aufgeschlossen gegenüberstehen. Bisher haben Wissenschaftlerinnen der unterschiedlichsten Disziplinen aus Europa und Amerika den Ruf auf die Gastprofessur angenommen.